(AG WELT) Im oberen sächsischen Erzgebirge hält sich hartnäckig die Meinung, dass auch in der Evangelischen Schulgemeinschaft Erzgebirge (EGE) der „Gender- und Klimawahn“ ausgebrochen sei. AG WELT ist dem nachgegangen.
Und tatsächlich! Diese Schule – in Trägerschaft eines eingetragenen Vereins – hatte zum diesjährigen Weltfrauentag die Journalistin und Sozialwissenschaftlerin Katalin Valeš eingeladen, die zum Thema „Geschlechtergerechtigkeit durch Gendersprache?!“ referierte. Ihre Ausführungen hätten, wie Augenzeugen berichteten, zu einer heftigen Debatte unter anderem darüber geführt, ob nicht das „Gendern“, das letztlich ideologisch geprägt ist, gegen den Willen Gottes verstößt. Die Gleichstellungsbeauftragte der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens und der zuständige Schulpfarrer (beide während der Veranstaltung anwesend) hätten sich dazu entweder nicht bibelkonform geäußert oder aber geschwiegen.
In der Satzung des Schulvereins heißt es u.a.:
Der Verein geht davon aus, dass die befreiende Kraft des Evangeliums und die sich daraus ergebenden Werte und Normen eine tragfähige und realistische Grundlage dafür sind.
Ist Gender Mainstreaming eine tragfähige und realistische Grundlage für die aus dem Evangelium von Jesus Christus resultierenden Werte und Normen? Natürlich nicht!
Wird die EGE „Klimaschule“?
In gleicher Weise erschütternd: Diese „christliche“ Schulgemeinschaft soll einen Antrag gestellt haben, um eine vom Freistaat Sachsen geförderte „Klimaschule“ zu werden, die – wie die „Letzte Generation“ (Klima-Kleber) – einem Größenwahn folgen und sich über Gottes Plan für diese Welt erheben. Wer sich als bibeltreuer Christ tiefgründig mit den von staatlicher Seite veröffentlichten Unterlagen beschäftigt, kommt zu dem Ergebnis: Die Evangelische Schulgemeinschaft Erzgebirge würde – sollte sie „Klimaschule“ werden, der im o.g. Punkt der Vereinssatzung nicht mehr gerecht.
Einige Vorstandsmitglieder hätten ihr Amt bereits niedergelegt, da sie eine solche Entwicklung, die der Wahrheit der Bibel und damit dem Fundament des Glaubens an Jesus Christus widerspicht, nicht mehr mittragen können.
Kinder im Geist der Bibel erziehen
An Eltern und Kinder sei appelliert, genauestens zu prüfen, ob an einer vermeintlich evangelischen Schule das proklamiert wird, was in der Vereinssatzung steht.
Wer seine Kinder an eine staatliche Schule schickt, weiß (wie damals in der DDR), worauf er sich einzustellen hat. Eltern, die ihre Kinder zu Hause im festen Glauben an das vom Geist Gottes gewirkte Wort Gottes unterrichten, wissen dann, was ihre Kinder dort zu erwarten haben und können in der häuslichen Erziehung gegensteuern.
Eltern, die ihre Kinder an eine sog. christliche Schule schicken, vertrauen wohl zu sehr darauf, dass ihnen dort weder Gender- noch Klimawahn oder andere bibelkonträre Ideologien begegnen.
Stefan meint
Danke! Ja, auch wir haben festgestellt, dass die „christlichen“ Schulen in vielen Bereichen oft schneller in der Umsetzung sind, als staatliche Schulen, was z.B. Digitalisierung, Gender, schulische Sexualaufklärung und Klima betrifft. Meist möchte man für „alle“ offen sein, um so das Evangelium besser „verbreiten“ zu können.
Das führt leider dazu, dass vom christlichen Glauben sehr wenig gesprochen werden darf, sondern meist nur „gelebt“ werden darf. Aber wie sollte man diese Trennung denn anstellen? Es kommt tw. soweit, dass Schüler oder Lehrer, die den persönlichen (!) Glauben – noch nicht mal evanglisierend (!) – in den Mund nehmen, vor Klassen und Kollegen bloßgestellt und zum Schweigen verdonnert werden. Gott aber ist größer! Es ist schon passiert, dass gerade in solchen Situationen jemand naiv nachgefragt hat, was denn das Evangelium sei und der Betreffende – in Erklärungsnot 🙂 – plötzlich das Evangelium frei und offen allen Anwesenden verkünden durfte.
Ein Problem an christlichen Schulen ist sicherlich, dass man es „gut“ meint und keinen abweisen möchte – was stellenweise auch richtig ist. Hat aber zur Folge, dass immer mehr „Ungläubige“ diese Schulen stürmen. Oft beginnen diese Schulen auf einem guten Fundament, aber die Auswirkungen ziehen auch die weltlichen Familien und Lehrkräfte an, denn sie sind fasziniert bspw. vom anderen Umgang miteinander. Das hat zur Folge, dass oft nach wenigen Jahrgängen das Verhältnis kippt und mehr als 4/5 der Schüler oder auch Lehrer (!) aus einem nichtchristlichen Umfeld kommen, die einerseits die „andere Atmosphäre“ schätzen, aber bitte mit allem Christlichen verschont bleiben wollen, weil es ja Glaubensfreiheit gibt. Und sie äußern das auch ziemlich selbstsicher und lautstark – und wir Christen knicken ihnen gegenüber wiedereinmal ein.
Die Frage bleibt: Wovor haben wir Christen eigentlich solch eine Angst? Sind wir uns nicht (mehr) sicher, dass unser Gott für uns streitet, uns die Worte gibt, die wir reden sollen?
Ja, das Problem ist, dass zu hohe Erwartungen an christliche Schulen gestellt werden – meist viel höhere als an die eigene Kirchgemeinde, die aber noch freier und treuer das Evangelium verkünden kann und müsste, es aber leider oft nicht tut. Man setzt die Prioritäten falsch. Liest man im Grundgesetz etc. nach, wird einem schnell klar, dass Schulen in freier Trägerschaft eine Menge Spielraum haben (den sie leider oft nicht nutzen!), aber auch durch staatliche Einflußnahme wieder in den „Rahmen gebogen“ werden, v.a. wenn es ums Geld und staatliche Anerkennung geht. Ich denke, man kann als Christ solche Schulen nutzen, wenn man die eigene Erwartungshaltung an diese überdenkt und realistisch damit umgeht, dass es „nur eine andere Schule“ ist. Gott hat uns den Auftrag gegeben, wachsam zu sein und ALLES zu prüfen – dazu gehört neben dem uns Umgebenden auch unsere eigene Erwartung. Geben wir unsere Verantwortung zu schnell und gern ab?
Wir vergessen gerne die Wahrheit, die an die Gemeinde in Laodizea ergeht: „Wenn ihr doch kalt oder heiß wäret. Aber ihr seid lau und so will ich euch aus meinem Mund ausspeien!“ Nur wir Christen haben diese Fähigkeit, lau zu sein! Wir wollen uns überall anpassen und bloß nicht auffallen – um anziehend zu sein? Aber was kann anziehend sein, was man gar nicht erkennt? Warum eigentlich handeln wir Christen so? Ist das Evangelium so ein billiges Gut? Wir merken gar nicht, welchen Schaden wir damit anstellen – an unseren Mitmenschen und vor allem an uns selbst.