von Thomas Schneider
Im November dieses Jahres trafen sich – so steht es auf der Interseite des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes – „750 Besucherinnen und Besucher“ zu einem Kongress mit dem Titel „Berufung 3.0“. Man habe die Veranstaltung für die „Generation der sogenannten Baby-Boomer“ organisiert und es sei „ein begeisterndes Treffen mit vielen geistreichen Impulsen, berührenden Momenten und herzhaftem Lachen“ gewesen.
Besonders „begeistert“ habe der römisch-katholische Theologe Manfred Lütz, der sich für neue geistliche Bewegungen in der katholischen Kirche engagiert und viele Jahre unter drei Päpsten dem ‚Päpstlichen Rat für die Laien‘ angehörte. Aber auch den Pastor und Journalisten Andreas Malessa hatten die Gnadauer zu ihrem Kongress eingeladen. Eine seiner theologischen Thesen: „Wer mit Bekenntnisschaum vorm Mund die absolute Widerspruchsfreiheit der Bibel behauptet, sollte sie einfach nochmal lesen.“. Malessa stellt seine Interpretation der Bibel über Gott. In der Vorweihnachtszeit 2021 tourte er unter der Überschrift „Lacht hoch die Tür!“ mit „Pop-Hits, Gospelrhythmen, Jazz-Klassikern und Weihnachtsliedern im neuen Gewand durchs Land“, damit die Konzertbesucher „weder zerknirscht noch melancholisch auf Weihnachten zugehen“.
Was hat nun dieser Rückblick auf den Gnadauer Kongress mit der Überschrift über diesem Beitrag zu tun? Nun, der Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Steffen Kern, schreibt in seinem Weihnachtsgruß im aktuellen Newsletter „WEITES LAND MAIL im Dezember 2024“ folgendes:
„Mach Platz in deinem Herzen und reserviere ein Plätzchen für Jesus! Ein Plätzchen für Jesus in deinem Tagesablauf: Wie oft kommst du zur Ruhe, zum Gebet und zum Lesen der Bibel? – Ein Plätzchen für Jesus in deinen Gedanken: Wie triffst du Entscheidungen? Wer oder was leitet dich? – Ein Plätzchen für Jesus in deinem Geldbeutel: Wofür gibst du Geld aus? Was bleibt für Gottes Reich? – Ein Plätzchen für Jesus in deinen Beziehungen: Wem solltest du vergeben? Wer ist dein Nächster, der deine Liebe braucht und vielleicht auch deine Hilfe? – Ein Plätzchen für Jesus in deiner Haltung gegenüber deiner Gemeinde, der Kirche, der Gesellschaft, der Politik: Wofür bist du dankbar? Wodurch hat Jesus dich beschenkt und gesegnet? Und wie kannst du ein Segen für andere sein?“
Für JESUS soll also auch ein Plätzchen in unseren Herzen reserviert werden, damit ER nicht zu kurz kommt. Ein Plätzchen neben der katholischen Lehre, wie sie ein Lütz vertritt. Ein Plätzchen neben Irrlehren, wie sie Malessa und andere verbreiten. Soll unser Herz nicht voll und ganz Jesus gehören, von dem es in der Offenbarung (1,8) heißt: „Ich bin das A und das O, spricht Gott der HERR, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige“? Der theologischen Ausrichtung von Kern und seiner Organisation muss widersprochen werden. Und es tritt immer deutlicher zu Tage: Der Evangelische Gnadauer Gemeinschaftsverband, Dachorganisation der landeskirchlichen Gemeinschaftsbewegung, ist und bleibt in geistlicher Gefolgschaft der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).