von Thomas Schneider
Die sog. Sonnenwende, oder auch Sonnwende genannt, findet zweimal im Jahr statt. Die Wintersonnenwende, bei der die Sonne die geringste Mittagshöhe über dem Horizont erreicht (am 21. oder 22. Dezember) und die Sommersonnenwende mit dem mittäglichen Höchststand der Sonne über dem Horizont, sowie dem längsten Tag und der kürzesten Nacht im Jahr (am 20., 21. oder 22. Juni). Die Sonne erreicht im Laufe eines Sonnenjahres den größten nördlichen oder südlichen Abstand vom Himmelsäquator. Jeweils in diesem Augenblick kehrt die Sonne ihre durch die Schiefe der Ekliptik (scheinbare Bahn der Sonne durch den Fixsternhimmel, wie sie von der Erde aus im Laufe eines Jahres gesehen wird) bewirkte Bewegung um und nähert sich wieder dem Himmelsäquator. Diese maximale Bewegung erreicht sie jedes Jahr zweimal, wobei von Winter- oder Sommersonnenwende gesprochen wird.
Die Erschaffung von Sonne, Mond und Sternen
Ohne die Sonne (ohne Licht) wäre alles Leben auf der Erde undenkbar. Der Schöpfer von Himmel und Erde nennt nach 1.Mose 1 „das Licht Tag und die Finsternis Nacht … Und Gott machte zwei große Lichter: ein großes Licht (die Sonne), das den Tag regiere, und ein kleines Licht (den Mond), das die Nacht regiere, dazu auch die Sterne. Und Gott setzte sie an die Feste des Himmels, dass sie schienen auf die Erde und den Tag und die Nacht regierten und schieden Licht und Finsternis. Und Gott sah, dass es gut war.“
Der Mensch und seine Sichtweisen
Für Christen sollte die Entstehung der Sonne unumstritten sein. Damit erweisen sie dem Gott, der sich mit seinem Wort in der Bibel offenbart, für sein großes Schöpfungswerk Ehre und Anbetung. Da die meisten Menschen Gott als Schöpfer des gesamten Universums ablehnen, IHN noch nicht erkannt haben, oder sein Wirken mit religiös-philosophischen Lehren vermischen, bleiben sie in einem menschlich-mystischen Denken verhaftet. Sie suchen, außerhalb von Gott, nach Alternativen, um das Sichtbare und Verborgene – so auch die Winter- und Sommersonnenwende – zu feiern, „Geister“ und „Geistwesen“ gnädig zu stimmen oder sie zu vertreiben.
Verbreitung und Bräuche
Besonders in den nördlichen Ländern Europas ist die Sonnenwendfeier (Mittsommerfest/Midsommar) flächendeckender Kult. Die Menschen ehren die Sonne für das irdische Überleben – nicht den Schöpfer. Für sie sind die länger werdenden Tage nach der Wintersonnenwende mystische Zeichen für das Leben und die „Auferstehung“. In Schweden ist Midsommar ein wichtiges Familienfest. Dänemark und Norwegen sind dafür bekannt, dasSonnenwendfest mit Fackelumzügen und üppigen Mahlzeiten zu begehen. Die Finnen feiern vielerorts in ihren Hütten auf dem Land. Zumeist in Mitteleuropa und in den USA gilt die Sommersonnenwende als Beginn der Sommer-Jahreszeit. Am Tag der Sommersonnenwende treffen sich Menschen zum Essen, Trinken, Tanzen und Singen. Kelten und Germanen priesen die Sonnenwende als besonderen Höhepunkt im Jahresablauf; sie gab ihnen Anlass, Feste zu Ehren der Fruchtbarkeit zu feiern. Ihrem Volksglauben nach hielten sie es mit einem Abwehrzauber, der – mit dem Vertreiben von Hexen und Dämonen, die für die Zeit der Sonnenwende ihr Unwesen getrieben haben sollen – für eine gute Ernte sorgen sollte. Man glaubte an das plötzliche Erscheinen von Schätzen und an das Hören von Glockenklängen aus Bächen und Seen. Die Sonnenwende kann auch als Fest des Lichtes und des Feuers bezeichnet werden, das die Nähe zwischen der Welt der Menschen und der Welt des Übernatürlichen sucht. Bis heute ist das Bauwerk „Stonehenge“ in der Nähe von Amesbury/Salisbury (England) Austragungsort der größten Sommersonnenwendfeier Europas und gilt als „Kraftort“ und „Steinkreis“. Neben Stonehenge sind u. a. Callanish, der Ring von Brodgar (beide Schottland) und die Steinkreise von Beaghmore (Nordirland ) zu nennen. Auch von den „Externsteinen“ im Naturschutzgebiet am Rande des nordrheinwestfälischen Eggegebirges lassen sich spirituell veranlagte Menschen anziehen, da den bizarren Steingebilden magische Kräfte durch Naturgeister zugesprochen werden. Die Elster wird, ausgehend von den Germanen, als „Krafttier“ der Totengöttin Hel, Herrscherin der gleichnamigen Unterwelt (Helheim) zugeordnet. „Hel“ ist verwandt mit dem deutschen Wort „Hölle“ und findet sich auch in anderen germanischen Sprachen. Die Elster gilt für die Bewahrer dieser Riten und Bräuche bis heute als Bote, der die Lebenden warnt, untugendhafte Wege einzuschlagen.
Die Bräuche sind regional sehr unterschiedlich. Besonders bekannt geworden sind das Aufstellen des Mittsommerbaumes („Midsommarstång“), einem Holzkreuz, das mit Blumen, Laub und bunten Bändern geschmückt wird und um das herum zur Sonnenwende gespielt und getanzt wird. Es soll auf die „Sonnengöttin“ hinweisen, die sich zu diesem Zeitpunkt vermählt und den Übergang von der Zeit des Wachsens und Gedeihens zur Reife und Ernte herbeigeführt haben soll. In manchen Gegenden werden symbolisch (für den Lauf der Sonne) Feuerräder den Abhang hinabgerollt. Wie bei „Walpurgis“ (s. Information AG1040) gibt es auch bei den Sonnenwendfeiern den Tanz um und das Springen durch das Feuer. Den meisten Teilnehmern an solchen Ritualen dürfte nicht bekannt sein, dass mit solchem Brauchtum heidnische Götter und Gottheiten (wie z. B. Belenus, Baldur, Cerunnos, Amaterasu, Aten, Apollo, Hestia, Lugh, Sulis Minerva, Odin u.v.a.m.) verehrt werden. Der Mensch erhofft sich dadurch – zum Beispiel auch durch die Einnahme von Heil- und Zaubertränken zu Mittsommer – übernatürliche Kräfte zu erlangen. Weitere Rituale sind u.a. das Aufhängen von Türkränzen, die für Wohlstand und Erotik sorgen sollen; das Einfangen des Sonnenlichtes mit großen Spiegeln; das Werfen von Münzen in fließende Gewässer oder Seen; das Besprengen mit „geweihtem“ Wasser, u.v.a.m. – für umfassendes Lebensglück. Besonders populär ist in Estland und Lettland der Johannistag (bekannt seit dem 4. Jh. n. Chr., am 24. Juni), der auf dem Zeitpunkt der Sonnenwende liegt und dort (nach Weihnachten) der wichtigste Feiertag ist. Die Johannisfeuer sollen Dämonen abwehren sowie Glück und Gesundheit für das nächste Jahr bringen. Der von den Kirchen in Deutschland begangene Johannistag (oder Johannestag) am 24. Juni geht auf die Geburt von Johannes dem Täufer (errechnet vom Datum der Geburt Jesu her / Lukas 1,26-38) zurück. Da die Tage der Sommersonnenwende unmittelbar an den Johannestag angrenzen, werden beide Feste oft in Verbindung gebracht.
Bewertung
Bibeltreue Christen haben nicht dem Geschöpf (auch nicht der Sonne!) Ehre darzubringen, sondern einzig und allein dem Gott der Bibel. Auch eine Verehrung von Märtyrern und Heiligen ist aus biblischer Sicht abzulehnen (s. Information AG2000). Dass führende Vertreter des Christentums vor mehreren hundert Jahren es für notwendig hielten, das Datum der Geburt Jesu auf die Zeit des heidnischen Festes der Wintersonnenwende zu legen, darf in seiner Sinnhaftigkeit hinterfragt werden. Zu bedenken sei auch, dass nach römischem Kult am 25. Dezember dem Sonnengott Sol Invictus („die unbesiegte Sonne“) gehuldigt wurde. Für Christen, die dem Wort Gottes vertrauen, gilt ohne Abstriche: Weder Göttern noch irgendwelchen Geistern, die dem dreienen Gott zuwider sind, soll in irgendeiner Art und Weise gehuldigt werden (2Mo 20,3; 5Mo 5,7), sondern Jesus Christus, dem Heiland, Retter und Erlöser. Jede Vermischung von heidnischen Bräuchen mit dem Wort Gottes führt Menschen in die Irre. Davor bewahren kann nur der feste Glaube an Jesus Christus. ER allein ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Kein Mensch kommt ohne IHN in den Himmel (Joh 14,6).
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Christoph meint
1. Danke, Sie haben ein heißes Eisen in der ev. Welt angefasst.
2. Die Heiden haben die Sonne (und den Mond ) verehrt mit den Gesetzmäßigkeiten , die auftreten beim Umlauf der Erde um die Sonne. Sie waren übrigens hervorragende Wissenschaftler (Astronomen) durch Beobachtung der Gestirne dadurch geworden. Und da haben wir die beiden Sonnenwenden und die beiden Frühlings Tag und Nachtgleichen. Dies entspricht dem Symbol des Kreuzes , der Swastika , des Vier- Speichen- Rades . Auch die Zwischenzeiten wurden gefeiert und dabei auch oft christlich umgedeutet, wie Weihnachten : Die vier Zwischenzeiten: um den 1. Februar – Maria Lichtmess / um den 1. Mai -Walpurgisnacht / um den 1.August zweites Erntefest/ um den 31. Okt. / 1.Nov. „Sonne stirbt jährlich“ -das keltische Samhain Fest- Allerheiligen .Diese 8 Feste der Gestirne entsprechen dem Symbol des Acht- Speicherades ( „Rad“ findet sich u.a. in Ihrem erwähnten Feuerrad ) , der doppelten Swastika, des acht strahligen Sternes der Ishtar . Interessant ist , w i e die Heiden an diesen Zeitpunkten die Sonne und den Mond ehrten. Einiges lässt sich noch rekonstruieren : Osterbaum (Strauch)- Maibaum- Mitsommerbaum- Weihnachtsbaum./ Osterfeuer- Maifeuer- Mitsommerfeuer-Weihnachtsfeuer . Zu den Feiertagen wurden Götzenbilder verteilt: Osterhase Ei (Befruchtung der Mondgöttin durch die Sonne im Frühling – Fruchtbarkeitskulte) Weihnachtsmänner , Baby als Geburt der Sonne zu Weihnachten (Nordhalbkugel der Erde- Weihnachten Winter im Dezember ) .
Also Zusammenfassung der Riten : Baumverehrung / Götzenbild schmücken und verschenken/ Feuer anzünden . Hier, durchs Feuer, wurden u.a. Kinder verbrannt in verschiedenen Gegenden -Halloween z.B. bei den Kelten wurde ein Neugeborenes den Göttern geopfert durch Verbrennen, als Besänftigung der Götzen bzw. um Hilfe oder Fruchtbarkeit zu erlangen.
5.Mose 12,30 beschreibt ein wenig den Gestirns Dienst der Völker, der sich nicht nur in Canaan fand und bis heute in Riten überall weiterlebt . Diese Riten und auch ihre Symbole (Kreuz, Swastika, Rad, ) finden sich weltweit bei den Schamanen-von Amerika Europa bis Asien, Afrika .Bibelstelle : 5.Mose 12 “ 30 nimm dich in Acht, dass du dich nicht verführen lässt[13], ⟨es⟩ ihnen ( den Völkern in Canaan ) nach⟨zutun⟩, …, und dass du nicht nach ihren Göttern fragst, indem du sagst: >>>>Wie <<<< dienten diese Nationen ihren Göttern? Auch ich will es so tun! 31 Dem HERRN, deinem Gott darfst du so nicht tun. Denn alles, ⟨was⟩ dem HERRN ein Gräuel ⟨ist⟩, was er hasst, haben sie für ihre Götter getan; denn sogar ihre Söhne und ihre Töchter haben sie für ihre Götter im Feuer verbrannt."
3. Nachdenkliche Grüße