von Dr. Hans Alex Thomas (ein Auszug)
Die verstorbene DDR-Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley prophezeite einst nach dem Fall der DDR:
„Die… Stasi-Strukturen, (die) Methoden, mit denen sie gearbeitet haben… All das wird in die falschen Hände geraten. Man wird sie ein wenig adaptieren, damit sie zu einer freien, westlichen Gesellschaft passen. Man wird Störer nicht unbedingt verhaften, es gibt feinere Möglichkeiten, unschädlich zu machen. Aber die geheimen Verbote, das Beobachten, der Argwohn, die Angst, das Isolieren und Ausgrenzen, das Brandmarken und Mundtotmachen derer, die sich nicht anpassen, wird wiederkommen. Glaubt mir, man wird Einrichtungen schaffen, die viel effektiver arbeiten, viel feiner als die Stasi. Auch das Lügen wird wiederkommen, die Desinformation und der Nebel, in dem alles seine Kontur verliert.“
Heute sagt Angelika Barbe (Gründungsmitglied der Sozialdemokratischen Partei in der DDR und von 1990-1994 für die SPD im Bundestag und sogar Mitglied des Parteivorstandes, 1996 zur CDU gewechselt) dazu folgendes:
„Ich hielt das damals für völlig übertrieben. Heute aber staune ich mit größtem Entsetzen, wie exakt sie doch den Nagel auf den Kopf getroffen hat! …1989 haben wir geglaubt, diese Leute allemal los zu sein – heute regieren sie uns wieder. Was für eine Verhöhnung aller ihrer Opfer!…“ (Junge Freiheit Nr.46/19, S.3)
Eine weitere DDR-Oppositionelle, die Schriftstellerin Monika Maron, vertritt dieselbe Meinung. Nach ihr ist die heutige Bundesrepublik zwar nicht exakt eine Neuauflage der DDR, aber:
„Jenseits des Gesetzes gibt es eine Deutungsmacht, die blindlings mit Verdächtigungen und Diffamierungen um sich werfen darf, sobald das, was sie als Wahrheit ausgibt, in Frage gestellt wird.“ Verlage distanzieren sich von ihrem Autor, Künstler werden von Ausstellungen ausgeschlossen, Leute, wie der ehemalige Verfassungsschutzpräsident Hans Georg Maaßen, werden entlassen, wenn sie eine nicht genehme Wahrheit sagen, radikale Gruppen brüllen im Hörsaal Professoren nieder. Kurzum: „Es gibt auch im Rechtsstaat Möglichkeiten, Menschen wegen unerwünschter Meinungen, die Existenz zu erschweren oder gar zu zerstören.“ (Junge Freiheit Nr. 12/20, S.13)
Dieser Ungeist der Lüge, Verdrehung und Aggression reicht tief in den öffentlichen, medialen und universitären Bereich hinein und auch amtliche Verlautbarungen, Beschlüsse und Statistiken sind nicht frei davon.
Die Polizeistatistik ordnet z.B. 90 Prozent aller Fälle von Antisemitismus dem Rechtsextremismus zu, aber:
„Die amtliche Statistik ist in diesem Fall überhaupt nicht zuverlässig. Das werden ihnen alle bestätigen, die damit zu tun haben… Ich verstehe ja aus integrationspolitischen Gründen, dass man eine solche Statistik gern frisiert. Aber damit gleicht man einem Arzt, der ein Krebsleiden mit Tabletten gegen Halsschmerzen behandeln möchte.“
So der jüdische Historiker Prof. Michael Wolffsohn, der viele Jahre an Bundeswehrhochschulen lehrte. Und weiter:
„Wenn man zum Juden ‚Drecksjude‘ sagt, ist das klar Antisemitismus. Auch in der Statistik. Wenn jemand zum Juden ‚drecksjüdischer Israelnazi‘ sagt, gilt das in der Polizeistatistik als ‚politisch motivierte Kriminalität‘ unter dem Stichwort ‚Israel-Palästinenser-Konflikt‘ und taucht dann nicht unter Antisemitismus auf.“
„Sieg-Heil“-Rufe von Palästinensern auf einer Al-Kuds-Demonstration erscheinen in der Statistik als „rechtsextrem“.
Eine Umfrage unter Juden, die Opfer von antisemitischen Taten wurden, ergab bei 62 Prozent der Beleidigungen und 81 Prozent der körperlichen Angriffe muslimische Personen als Täter.
Auf Nachfrage musste das Bundesministerium des Inneren einräumen, dass „fremdenfeindliche sowie antisemitische Straftaten dem Phänomenbereich politisch motivierter Gewalt (PMK) rechts zuzuordnen sind…“ (Rhein-Zeitung Nr.43 vom 20. Februar 2020, S.6)
Mit solchen Tricks versucht man, die Wirklichkeit zu verfälschen und die Menschen im gewünschten Sinne zu beeinflussen. Unwillkürlich kommt einem da das Wort des englischen Staatsmannes Benjamin Disraeli (1804-1881) in den Sinn: „Es gibt drei Arten von Lügen: Lügen, infame Lügen und Statistiken.“
Weitere unlautere und lügenhafte Methoden sind Wahlversprechen, die später in ihr Gegenteil verkehrt werden und Kampagnen gegen missliebige Politiker und Personen, die jeden Anstand und jede sachliche Objektivität vermissen lassen.
Alles das ist gefährlich. So etwas wie die Political Correctness, das Tabuisieren von Themen in den Medien, Denk- und Sprechverbote, Verfälschung von Begriffen – wer nennt sich nicht alles Demokrat? –, Diffamierungs- und Vernichtungskampagnen behindern das ehrliche Durchdringen und Bewältigen von Problemen und verhindern die geistige Regeneration eines Volkes. Schon der weise Konfuzius wusste vor über 2500 Jahren:
„Wenn die Sprache nicht stimmt, so ist das, was gesagt wird, nicht das, was gemeint ist, so kommen die Werke nicht zustande, so gedeihen Moral und Kunst nicht, so weiß das Volk nicht, wohin Hand und Fuß setzen. Also dulde man keine Willkür in den Worten.“
Das alles hat natürlich auch theologische Relevanz. Und man fragt sich, wieso solche Diagnosen wie die von den Bürgerrechtlerinnen nicht auch von den Kirchen ausgesprochen und verfochten werden.
Sollte es denn wieder so sein wie zu Zeiten des Propheten Jeremia, der konstatieren musste: „Propheten und Priester gehen alle mit Lügen um und heilen den Schaden meines Volkes nur obenhin…“? Warum erkennt man nicht, dass hier der „Vater der Lüge“ (Joh.8,44) mit seinem hochgefährlichen, zerstörerischem Potential am Werke ist und geht ihm oft genug selber auf den Leim? Man spricht oft gern vom „Wächteramt der Kirche“, doch ist kaum zu sehen, dass sie es im Sinne dessen ausübt, der von sich sagt „Ich bin die Wahrheit“ (Joh. 14,6).
Dabei haben Lüge, Täuschung und Selbsttäuschung sowie ideologische Verblendung auch ökonomisch verheerende Folgen und können uns durchaus in den Abgrund reißen.
Ein Wort von Antoine de Saint-Exupéry sollte uns warnen: „Wenn die Menschen gottlos werden, sind die Regierungen ratlos, die Lügen grenzenlos, die Schulden zahllos … .“
(Lesen Sie weiter und bestellen Sie diese Broschüre unter der BN 548445 auf Spendenbasis. Email: kontakt@agwelt.de)
Heinrich Stücher, Am meint
03.09.2020
Sehr geehrte Damen und Herren, leider habe ich erst heute wegen meiner Krankheit die Nr. 1/2019 Ihrer Zeitschrift.gelesen. Ich interessiere mich sehr für die bisherigen Ausgaben und bitte Sie, mir die bisherigen Ausgaben zu senden.
Mit herzlichen Grüßen
H. Stücher
Thomas Schneider meint
Lieber Herr Stücher,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Sehr gern schicken wir Ihnen (falls noch vorrätig) die bereits veröffentlichen Ausgaben unserer Quartalspublikation Brennpunkt Weltanschauung.
Herzliche Grüße und Gott befohlen
Thomas Schneider
Ralf Helsper meint
Ich stimme den Aussagen des Artikels zu, z.B. der von Bohley: „Man wird Störer nicht unbedingt verhaften, es gibt feinere Möglichkeiten, unschädlich zu machen.“ So sind auch die öffentlich-rechtlichen Sender sehr einseitig vereinnahmt und keineswegs „Kompetenzen der Wahrheit“, wie sie sich selbst sehen… Das empfinde ich jedenfalls so. Insgesamt wird Deutschland immer gottloser und die Gemeinden sollten überlegen (=lange überfällig), welche Struktur sie in Zukunft haben werden. Da ist ein Blick in Staaten, die Christen verfolgen, hilfreich (Stichwort: Hausgemeinde)! Denn bald wird die Gottesablehnung (=Jesus Christus) offen und aggressiv vonstatten gehen (s. Olaf Latzel in Bremen). Und ob wir uns dann noch in unseren warmen/gemütlichen Gemeinderäumlichkeiten versammeln können, bzw. unter welchen von der Obrigkeit gesetzten Anweisungen, wird sich dann zeigen. Und dies noch: Online Treffen kann man unkompliziert abschalten, sollte man sich mit Digitaltreffen zufrieden geben oder darauf vertrauen.
RH