(AG WELT) Unbekannte haben auf eine Mauer des Trappistenklosters in Latrun (nahe Jerusalem) den christusfeindlichen Spruch gesprüht: „Jesus ist ein Affe“. Außerdem habe man das Eingangsportal in Brand gesteckt und bei der Schmiererei auch die Namen der von israelischen Sicherheitskräften geräumten illigalen jüdischen Siedlungen „Maoz Ester“ und „Ramat Migron“ hinterlassen.
Hinter dem Anschlag werden radikale jüdische Siedler vermutet. Die Zahl der sogenannten „Racheakte“, die sich meist gegen Palästinenser richten, hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Einen ähnlichen Anschlag auf eine Jerusalemer Kirche, bei dem der Hass-Spruch „Tod dem Christentum“ an die Wände geschmiert wurde, gab es im Februar dieses Jahres.
Wie der Knesset-Abgeordnete Nahman Shai von der Kadima-Partei gegenüber der Presse erklärte, brächten die Kriminellen „enorme Schande“ über Israel, das im Blick auf Religionsfreiheit internationales Ansehen genießt. Israel hat etwa 7,8 Millionen Einwohner, fast 6.000 (75 Prozent) sind Juden und rund 20 Prozent Araber. Schätzungen zufolge gibt es bis zu 15.000 messianische Juden, die an Jesus Christus als den Messias glauben.
Für das 1890 erbaute und zwischen Tel Aviv und Jerusalem befindliche Trappistenkloster war es der erste Angriff. Im ersten Weltkrieg vertrieben die Türken die ansässigen Mönche und zerstörten das Kloster. Im Zeitraum von 1927 bis 1954 bauten die Mönche ihr Domizil wieder auf. In der Nähe des Trappistenklosters lebt die „Jesus-Bruderschaft“, eine kleine ökumenische Kommunität mit Hauptsitz im deutschen Kloster Gnadenthal (Hünfelden).