(AG WELT) Die Evangelische Kirche unterstützt den Bau einer großen Moschee mit einem 13 Meter hohen Minarett in Nürnberg. Hinter dem Moschee-Neubau mit dem ersten Minarett in Nürnberg steht die islamische Glaubensgemeinschaft „Ahmadiyya Muslim Jamaat„.
Der Islambeauftragte der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Rainer Oechslen, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa: „Ein Minarett kennzeichnet ein Gebäude als Moschee. Ich sehe gar nicht ein, warum das verboten werden sollte“. Nur dann, wenn der Bau nicht in die Stadtplanung passe oder das Minarett „zum Beispiel einen blöden Schatten“ werfe, könne das Ganze untersagt werden.
Klagen und Eilanträge sollen Bau stoppen
Mitte Juli hatte die Stadt Nürnberg die Baugenehmigung für die Moschee im Amtsblatt veröffentlicht. Seitdem hatten Anwohner einen Monat Zeit, um Klage einzureichen. Die CSU-Fraktion im Stadtrat hatte sich bereits im Vorfeld gegen den Bau der Moschee mit Minarett im Nürnberger Süden ausgesprochen. Bereits am 14. August berichtete der Bayerische Rundfunk (BR), dass gegen den Bau sechs Klagen und zwei Eilanträge für einen sofortigen Baustopp eingegangen seien. Das Gericht werde, so ein Sprecher des Verwaltungsgerichts Ansbach „zeitnah“ entscheiden. Eine Entscheidung werde wahrscheinlich im September fallen.
Der Glaubensgemeinschaft „Ahmadiyya Muslim Jamaat“, die von Bundes- und Landesbehörden als „verfassungstreu“ eingestuft werde, zählt in Deutschland eigenen Angaben zufolge 30.000 Gläubige. Die Nürnberg Gemeinde existiere seit mehr als 60 Jahren und habe 120 Mitglieder.