(AG WELT) Bischof Markus Dröge führt am Sonntag in der Trinitatiskirche in Charlottenburg Andreas Goetze als Pfarrer für „interreligiösen Dialog“ in sein Amt ein.
Die Notwendigkeit für den Einsatz eines Pfarrers für die Aufnahme von Kontakten zu Moscheegemeinden begründet das Kirchenoberhaupt der Evangelischen Kirchen Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz in mit den vielen Migranten in Berlin. Und weil Muslime damit beginnen würden, „verstärkt… das gesellschaftliche Leben zu prägen“, müsse man ihnen „helfen… sich in die Gesellschaft hinein zu begeben“, sagte Dröge in einem Interview der Berliner Zeitung.
Zugleich aber müsse man – so Dröge – die Grenze markieren, „wo Religion missbraucht wird für Gewalt und für den politischen Zweck, unsere freie, von Menschenrechten geprägte Gesellschaft umzuwandeln.“ Deshalb habe er sich für ein Verbot der Salafisten ausgesprochen.
Ziel: Unterschiedliche Religionen – eine Stimme
Pfarrer Goetze habe über die Anfänge des Islam promoviert und könne „persönliche Beziehungen zu den Moscheegemeinden“ aufbauen. So sollen für Gespräche „gemeinsame Bildungsangebote“ geschafft werden, um sich „über religiöse Themen“ unterhalten zu können.
Ziel sei, dass „unterschiedliche Religionen in Deutschland eine Stimme haben sollen und nicht in den Privatraum abgedrängt werden“, betont das Kirchenoberhaupt. Er sei davon überzeugt, dass „jede Religion“ der Gesellschaft dienlich sein könne. Die Kirche setze sich seit den 1980er Jahren „ausdrücklich auch politisch für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung ein“. Da wolle man „die anderen Religionen mit hinein nehmen“.
Jemeljan meint
Tja, vor lauter „mit einer Stimme sprechen“ und der kirchlichen Sorge, dass der Islam auch schön „in die Gesellschaft hineingeholt“ wird, bleibt wohl keine Zeit mehr für so etwas wie Evangelisation oder „Binnenmission“, die nun eben „zufällig“ auch Muslime betreffen könnte.
Prima, Herr Landesbischof Dröge ! „Den Weg, die Wahrheit und das Leben“ müssen wir ja nicht mehr verkünden, wie es scheint. Kein Wunder, dass die EKD-Kirchenbänke immer leerer werden und langsam aber sicher viele, kleine und engagierte Freikirchen in Berlin das Banner Christi und des Evangeliums hochhalten müssen. Denn auf den wachsenden, demographischen Faktor „Muslime“ muss man eben mit klarem Bekenntnis und wachsender Mission reagieren, statt sich in ziel- und fruchtlosen Dialogen zu verlieren.