(AG WELT) Die Albert-Universität Freiburg startet ein sogenanntes „Kontaktstudium Spiritualität und Interkulturalität“.
Das universitäre „Institut West-Östliche Weisheit“ begleitet dieses viersemestrige berufsbegleitende Studium über die Arbeitsstelle für Religionswissenschaft und Religionstheologie im Arbeitsbereich Fundamentaltheologie.
Wie dem Modulhandbuch zu entnehmen ist, soll beispielsweise geklärt werden, was eine „religiöse Erfahrung“ ist. Ein Unterpunkt im Modulteil 1 ist überzeichnet mit: „Mystik, Weisheit – Spiritualitäten. Phänomenologische Annäherungen“.
Begriffe wie Religion, Offenbarungsreligion, Mystik, Weisheit, Spiritualität etc. würden sich (so die Erklärung dazu) unterschiedlich nach bestimmten Erfahrungen bestimmen lassen. Dabei solle vor allem den „anthropologischen Ursprüngen und Strukturen religiöser Erfahrungen“ nachgegangen werden.
In Meditationsveranstaltungen will man theoretische Kenntnisse zu „Wegen (fern)östlicher Weisheit“ mit der eigenen Spiritualitätspraxis verbinden. Die „angestrebte Kompetenz“ soll sein, eine eigene „Auffassung zur Problematik von Unterschieden und Gemeinsamkeiten von `Wegen westlicher Weisheit` und `Wegen östlicher Weisheit`“ zu entwickeln.
Das „Institut West-Östliche Weisheit“ wurde nach eigenen Angaben im Jahre 2011 durch einen Kooperationsvertrag zwischen der „Institut West-Östliche Weisheit gemeinnützige GmbH“ (Holzkirchen/Unterfranken) und der Albert-Ludwigs-Universität zu Freiburg i. Br. gegründet, indem die „gemeinnützige GmbH“ den Status eines „An-Instituts“ (angegliederte Einrichtung) an der Universität Freiburg erhielt.
Die Notwendigkeit einer theoretisch-wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Phänomenfeld „Spiritualität und Mystik“ habe man im Jahr 2009 auf dem „Benediktushof – Zentrum für spirituelle Wege“ (Holzkirchen/Unterfranken) im Umkreis des Benediktiners und Zen-Meisters Willigis Jäger erkannt.
Jäger, der von japanischen und chinesischen Zenlinien gleichermaßen als Zen- bzw. Chan-Meister bestätigt werde, verfolge eine Vision globaler Spiritualität. In seinen Thesen propagiert er eine „transpersonale Spiritualität“, den Weg eines sogenannten „christlichen Zen“.
Dass Christen in Deutschland fernöstliche Praktiken als Neben- oder Alternativreligion annehmen, kann auch auf Einladungen des buddhistischen Zen-Meisters und früheren Benediktiners Willigis Jäger zu Kirchentagen oder Weiterbildungsveranstaltungen innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zurückgeführt werden.
Willigis Jäger vertritt eine Einheitslehre, nach der alles Bestehende nur unterschiedliche Ausdrucksweisen des Einen sind, was Gott genannt werde. So gebe es seiner Ansicht nach keine Trennung zwischen Schöpfer und Geschöpf. Die besondere Gottesoffenbarung, dass Jesus Christus für die Schuld der Menschen am Kreuz gestorben und von den Toten auferstanden ist, habe keine besondere Bedeutung. Jägers Lehre, die nun auch über das „Kontaktstudium Spiritualität und Interkulturalität“ an der Freiburger Universität Eingang findet, ist mit der Heiligen Schrift – der Glaubensgrundlage für bekennende Christen – unvereinbar.