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„Abraham“ lädt zu interreligiösem Gebet am 11. September

Interreligiös. Fotomontage: Thomas Schneider(AG WELT) Vor zehn Jahren, nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001, wurde im baden-württembergischen Lörrach die Gruppe „Abraham“ gegründet. Sie will nach eigenen Angaben den Kontakt zwischen Christen, Juden und Muslimen pflegen und lädt zu „Vortragsreihen, Veranstaltungen und interreligiösen Gebeten“ ein.

Wie die Badische Zeitung berichtet, soll am kommenden Sonntag im Museum am Burghof eine Gedenkfeier zum 11. September mit „interreligiösem Gebet“ stattfinden.

Nach Ansicht der Gruppe „Abraham“, sei es wichtig „die Unterschiede zu respektieren und uns gegenseitig zu achten“ und zugleich eine Absage an jeden Fundamentalismus zu erteilen.

Im Hebesaal des Lörracher Museums soll das Gebet für den Frieden im Mittelpunkt stehen, bei dem „Vertreter der Israelitischen Kultusgemeinde Lörrach, evangelische und katholische Christen sowie die muslimischen Ditib- und Millî Görüs-Vereine Lörrachs“ Texte aus Thora, Bibel und Koran lesen.

Der Millî Görüs-Verein wird vom Verfassungsschutz beobachtet. Im Verfassungsschutzbericht 2010 wird festgestellt: „Andere islamistische Gruppierungen zielen… mit einer legalistischen Strategie darauf ab, ihren Anhängern im Bundesgebiet Freiräume für ein schariakonformes Leben zu schaffen. In diese Kategorie legalistisch operierender Organisationen fallen die `Islamische Gemeinschaft Millî Görüs e.V.` (IGMG)…”.

Bei der Namensgebung für die „interreligiöse Gruppe“, „Abraham“, sind die Initiatoren davon ausgegangen, dass es sich sowohl beim Juden- und Christentum als auch beim Islam um abrahamitische Religionen handele, die auf den Stammvater Abraham zurückgehen.

Auch anderswo in Deutschland versuchen Gruppierungen und Foren, den unterschiedlichen Glauben in multikulturellen Veranstaltungen zu harmonisieren, an die Geschwisterlichkeit zu appellieren und deutlich zu machen, dass letztlich alle an den gleichen Gott glauben. Kritiker halten einen solchen Weg für falsch.

Nach dem Koran glauben Muslime an einen fernen Gott, der niemals in die Nähe der Menschen gekommen ist (Sure 41,51). Für Muslime gibt es keinen dreieinigen Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist (Sure 4,171). Jesus Christus ist für sie ein Prophet, aber nicht Gottes Sohn, der gekreuzigt worden ist (Sure 4,157). Für bekennende Christen ist Gott in Jesus Christus Mensch geworden (Mk 1,1), für die Schuld der Welt am Kreuz gestorben (Mk 15,24) und leibhaftig von den Toten auferstanden (Lk 24,34). Er lebt bei seinem Vater im Himmel (Mk 16,19) bis er wiederkommen wird zu richten die Lebenden und die Toten (2Tim 4,1).

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