(AG WELT) Nach einem Bericht der Berliner Zeitung sucht die religiöse Bewegung „Scientology“ über Anzeigen in der mehrsprachig erscheinenden Zeitschrift „Freedom“ („Freiheit“) freie Journalisten.
Sie sollen für die seit 40 Jahren bestehende Zeitschrift zum Thema Menschenrechte und Soziales recherchieren. Die Zeitschrift sei dem Gemeinwohl verpflichtet, die Bezahlung Verhandlungssache.
Doch Scientology gehe es, wie der Mitarbeiter der Berliner Zeitung Thomas Schuler schreibt, „in Wirklichkeit meist nur um die eigene Freiheit“. Die Sekte nutze die Krise vieler Zeitungen und die Arbeitslosigkeit freier Journalisten für ihre Zwecke aus. Journalisten sollen im Auftrag von Scientology „Kritisches über Aussteiger und Gegner“ der Sekte schreiben.
Schuler nennt in seinem Bericht konkrete Beispiele, wie Scientology in den vergangenen Jahren gegen unliebsame internationale Medien vorgegangen ist und immer wieder versucht, freie Journalisten im Dienst der „Menschenrechte“ zu missbrauchen.
Scientology wird in Deutschland seit 1997 in mehreren Bundesländern aufgrund eines Beschlusses der Innenministerkonferenz durch den Verfassungsschutz beobachtet. Die Sekte lehrt auf Grundlage der Schriften von L. Ron Hubbard. Ihre Praxis ist von psychotherapeutischen und transzendenten Aspekten geprägt. In Deutschland beziffert Scientology ihre Anhängerzahl auf 12.000. Empirische Schätzungen vermuten etwa 100.000 Sektenanhänger weltweit.
Lesen Sie:
Scientology, Heilsweg – Dianetik?