
von Thomas Schneider
Die psychosomatischen Stationen vieler Kliniken sind randvoll. Manche Häuser müssen bautechnisch erweitert werden, weil der Platz nicht mehr reicht. Immer mehr Menschen leiden an Störungen ihrer Psyche, die sich in ihrer Seele eingebrannt haben. Ihr Denken und Fühlen, ihr Wahrnehmen und Verhalten haben sich von einer Normalität, wie sie von Gott geordnet ist, entfernt.
Angst ist ein wesentlicher Faktor, der Menschen in eine psychische Erkrankung treibt. Im Jahr 2024 zeigten Statistiken in Deutschland einen anhaltenden Anstieg bei Angststörungen und -symptomen, wobei etwa 13,8 Prozent der Erwachsenen auffällig unter Angstzuständen zu leiden hatten – ein deutlicher Zuwachs seit 2021. Tendenz weiter steigend. Die Corona-Jahre mit ihren staatlich verordneten Zwangsmaßnahmen zur Einschränkung persönlicher Freiheiten (Gottesdienst-, Besuchs-, Kontakt-, Demonstrationsverbote u.v.m.) haben zu einer signifikanten Steigerung des Angstpotentials beigetragen.
Was wohl aktuell die meisten Menschen belastet, das sind Existenzängste – die Angst vor der Zukunft: „Wie werde ich meine Familie ernähren können, wenn ich ohne Arbeit bin, wenn die Sozialsysteme kollabieren oder sogar ein Krieg ausbricht?“ Aber auch Angst vor dem eigenen Versagen, vor der eigenen Unzulänglichkeit und Beziehungsängste (Trennungsangst) reihen sich ein in die schier unendlich lange Liste von Ängsten.
Die meisten Ärzte empfehlen als sog. „Angstlöser“ ausgewählte Psychopharmaka. Diese sind nicht ohne Nebenwirkungen und führen leicht in Abhängigkeiten. Die Suchtgefahr ist groß, die Behandlungsdauer oft sehr lang. Antidepressiva haben zwar die Fähigkeit, die Symptome (Beschwerden) für die Angst zweitweise zu mildern, sie können aber nicht das eigentliche Problem lösen – die Ursache der Angst.
Wenn dich Ängste plagen, dann solltest du dich zuerst – bevor du deinen Hausarzt oder einen Psychiater konsultierst – mit dem in Verbindung setzen, der von sich sagt: „Ich bin der HERR, dein Arzt.“ (2 .Mose 15,26c) Gott kennt dich in- und auswendig, voll und ganz. ER kennt alle deine Gedanken, bevor du ein Wort gesprochen hast. Schließlich hat ER den Menschen erschaffen. Gott kennt nicht nur die Symptome deiner Angst, sondern auch deren Ursache. Und an den Auslöser deiner Angst, an die Hintergründe deiner Beschwerden, da will Gott ran. Gott ist kein „Angstlöser“, sondern ein Bewältiger deiner Angst.
Genau aus dem Grund, weil immer wieder Ängste hochkochen, hat Gott Seinen Sohn in unsere von Krankheit und Schuld geplagte Welt hineingesandt. ER kam nicht zu uns, um uns Beruhigungspillen zu verschreiben, die uns eine zeitlang von inneren und äußeren Spannungen befreien. ER hat Seinen Sohn geschickt, damit ER uns sagt: „Kommt alle zu mir, die ihr geplagt und mit Lasten beschwert seid! Bei mir erholt ihr euch.“ (Mattäus 11,28) Auch Ängste sind Lasten, die wir mit uns herumschleppen.
Wenn du dich auf ein Leben mit dem Sohn Gottes einläßt, der als Kind zu uns gekommen ist, „in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend“ (Lukas 2,12), dann hast du den besten Mediziner aller Zeiten an deiner Seite. ER weiß, was bei dir nicht in Ordnung ist. Gott hat uns das Beste gegeben, was jemals ein Mensch bekommen kann: „Ich, ich bin der HERR, und außer mir ist kein Heiland.“ (Jesaja 43,11)
Daß der Mensch immer und immer wieder in seinem Leben (mal mehr, mal weniger) von Krankheit geplagt wird, das haben ihn seine Urahnen Adam und Eva eingebrockt. Sie haben gedacht, daß sie ihren Schöpfer nicht mehr brauchen und ohne ihn auskommen. Ja, sie haben sich sogar einreden lassen, sie könnten selbst Gott sein (1. Mose 3,5) Doch bald schon mußten sie einsehen, daß sie ohne Gott verloren gehen. Auch manche Götter in Weiß meinen, ohne Gott klarzukommen. Sie wollen sich nicht eingestehen, daß auch sie nur Menschen sind und mit ihrem Wissen und Können an harte Grenzen stoßen.
In einem Gebet spricht Heman, der Esrachiter, im Psalm 88,2: „HERR, Gott, mein Heiland, Tag und Nacht schrei ich zu dir! Laß mein Gebet zu dir kommen! Schenk meinem Rufen ein offenes Ohr! Mit Leid bin ich gesättigt … Ich bin wie ein Mann ohne Kraft.“ – Schon immer hängen dem Menschen Ängste wie ein Klotz am Bein. Sie lassen sich nicht so einfach abschütteln. Leider kommen nur wenige Menschen auf den Gedanken, sich mit ihrer Last an Gott zu wenden.
Im Psalm 68,20 heißt es: „Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch.“ ER hilft uns nicht nur durch unser Leben in der von kleinen (familiären) und großen (gesellschaftlichen) Katastrophen gezeichneten Welt hindurch. Gott will, daß wir uns mit unseren Ängsten – die der Teufel immer wieder entfacht – zu IHM kommen. Der Apostel Paulus, der auch immer wieder von Krankheit geplagt war, schreibt in seinem Brief an die Gemeinde in Philippi: „Macht euch keinerlei Sorgen, sondern bringt alle eure Anliegen im Gebet mit Bitte und Danksagung vor Gott!“
Wenn dich Ängste und Sorgen plagen, dann wende dich zuerst an den Heiland der Welt, der deiner Seele Ruhe schenken will. Sage IHM, wo der Schuh drückt und was dir auf deiner Seele brennt. ER hört dir zu. ER weiß Rat. Im Advent wird gern das Lied gesungen: „Macht hoch die Tür“. Darin heißt es von Jesus Christus in der zweiten Strophe:

Er ist gerecht, ein Helfer wert;
Sanftmütigkeit ist sein Gefährt,
sein Königskron ist Heiligkeit,
sein Zepter ist Barmherzigkeit;
all unsre Not zum End er bringt,
derhalben jauchzt, mit Freuden singt:
Gelobet sei mein Gott,
mein Heiland groß von Tat.
Ängste mögen dich im Leben manchmal plagen. Aber wenn du glaubst, daß Jesus Christus durch Sein Blutvergießen am Kreuz nicht nur alle Ängste, sondern Tod und Teufel besiegt hat, dann darfst du getrost des Weges weitergehen. Im Psalm 50,15 sagt der große Arzt, Heiland und Retter: „Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten.“ Vielleicht wirst du dann voller Freude rufen:
Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat:
der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen,
der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit,
der deinen Mund fröhlich macht und du wieder jung wirst wie ein Adler.
