
von Thomas Schneider
Der Tod ist nach der Bibel eine bittere Realität für einen Menschen, der keine persönliche Beziehung zu Gott hat und glaubt, daß mit dem Tod alles aus und vorbei sei. Er lebt sein Leben mit Liebe, Leid, Lust und Schmerz, ohne darüber nachzudenken, was nach seinem Tod kommt und wo er dann einmal sein wird. Er fragt nicht danach, wie er das wahre Glück finden kann, das den Zeitraum zwischen seiner Zeugung und seinem Ableben unendlich übersteigt. Er lebt sein Leben – und am Ende ins Ungewisse hinein. Was er nicht vermutet (oder doch vielleicht ahnt?): Er wird in einer anderen „Welt“ weiterleben.
Der Tod ist nicht das Letzte
Jeder Mensch, der Gottes Wort allein zum Maßstab für Leben und Glauben setzt, der weiß, daß nach dem Tod seine Bestimmung von Ewigkeit her von Gott gesetzt ist. Von dem Zeitpunkt an, als er noch ein Gedanke Gottes war, hatte ihn sein Schöpfer im Blick und wartete darauf, daß er eine Entscheidung trifft und sein Leben Jesus Christus anvertraut, der sich für die Schuld aller Menschen hat kreuzigen lassen.
Obwohl Jesus Christus eindeutig sagt „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt“ (Johannes 11,25), wird dem Tod mit dem Totensonntag ein Platz eingeräumt, der ihm nicht zusteht. Gleich am darauffolgenden Sonntag, dem 1. Advent, geht es um die Ankunft des HERRN Jesus. Spätestens dann müßte manchem ein Licht aufgehen, daß der Tod nicht das Letzte ist!
So, wie Jesus Christus von den Toten auferstanden ist, so wird es eine Auferstehung aller Toten geben. Bereits beim Propheten Daniel heißt es: „Und viele, die im Staub der Erde schlafen, werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben, die andern zu ewiger Schmach und Schande“. Das Leben eines Menschen geht zwar auf dieser Erde zu Ende, nicht aber nach seinem Tod. Und Jesus sagt weiter (Johannes 11,26): „Und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird niemals mehr sterben“.
Für Verstorbene beten?
In allen katholischen, aber auch in vielen evangelischen Kirchen und Gemeinden ist es ein ritueller Akt, am Totensonntag für die Verstorbenen zu beten. Man scheint nicht zu wissen, daß Gott durch den Prediger Salomo (9,5-6) sagen läßt: „Denn die Lebenden wissen, daß sie sterben werden, die Toten aber wissen gar nichts, und sie haben keinen Lohn mehr, denn ihr Name ist vergessen. Auch ihr Lieben, auch ihr Hassen, auch ihr Eifern ist längst verloren gegangen. Und sie haben ewig keinen Anteil mehr an allem, was unter der Sonne geschieht.“
Für manche Menschen ist das Beten für einen Toten Ausdruck einer starken Verbundenheit mit dem Verstorbenen. Es soll ihm noch irgendwie etwas Gutes getan werden oder man möchte, dass er – obwohl er keine Beziehung zu Gott im Leben pflegte – doch in den Himmel kommt. Das Gebet für Verstorbene aber taugt dafür nicht und auch nicht zur Besänftigung eines schlechten Gewissens, man habe sich zu Lebzeiten viel zu wenig um den nun Verstorbenen gekümmert.
Jedem, der Familienangehörige, Verwandte oder Freunde durch den Tod verloren hat, sollte es zur Ermahnung dienen, die verbleibende Zeit des eigenen Lebens dafür zu nutzen, das Trennende zu Gott und zu Menschen zu überwinden. Dafür ist Jesus Christus am Kreuz gestorben und leibhaftig von den Toten auferstanden.
Leben – ausgerichtet auf die Ewigkeit
Für bibeltreue Christen ist ein stilles Gedenken an Verstorbene stets auf die Ewigkeit hin ausgerichtet. Der Ewigkeitssonntag ist für sie ein Fest der Hoffnung. Diese Hoffnung läßt allen Schmerz am Kreuz Jesu Christi abladen. Der Ewigkeitssonntag ist eine gute Gelegenheit darüber nachzudenken, wie das eigene Glaubensleben aussieht und ob es Gott gefällt.
Für einen Toten kann nicht mehr getan werden, als daß man einen Strauß Blumen aufs Grab stellt. Sie verwelken genauso, wie auch das Leben eines Menschen vergeht. Totenkult ist Götzendienst. Jeder Mensch hat ein ganzes Leben lang Zeit, sich für Gott zu entscheiden und Seine Gnaden- und Freudenbotschaft anzunehmen. Doch es gibt ein Zuspät!
In Hebräer 9,27 heißt es: „Und wie den Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht.“ Nach seinem Tod hat kein Mensch mehr die Möglichkeit zur Umkehr. Er befindet sich dann entweder in der ewigen Gottverlassenheit (die Bibel spricht von Finsternis) oder in ewiger Gemeinschaft mit Gott (die Bibel spricht vom Licht). Jesus Christus wird über jeden einzelnen Menschen Gericht halten.
Noch werden viele Tränen geweint, wenn ein lieber Mensch nicht mehr unter den Lebenden weilt. Gott selbst aber wird den Menschen alle Tränen abwischen (Offenbarung 21,4), die im Glauben an Jesus Christus in dieser verdorbenen Welt durchgehalten haben. Gott tröstet im Heute und in alle Ewigkeit.
Was ist das Leben und was ist der Tod?
Der Evangelist Dr. Theo Lehmann hat vor vielen Jahren ein Lied geschrieben, das nicht nur zum Nachdenken über Fragen zum Leben und zum Tod anregt, sondern auch zum Lesen der Bibel, denn dort stehen alle Antworten dazu drin.
1) Was ist das Leben und was ist der Tod?
Was ist dazwischen die Zeit?
Wozu die Liebe und wozu das Leid?
Wozu die Lust und der Schmerz?
Ref.: Die Antwort, mein Freund, gibt Jesus nur allein.
Die Antwort gibt Jesus nur allein.
2) Wie heißt das Glück und wie finde ich es,
wie heißt der Weg zu ihm hin?
Wer ist die Hoffnung für mich und die Welt,
wer ist der Friede für uns?
3) Wo komm ich her, und wo geh ich hin,
wo liegt von allem der Sinn?
Wann komm ich heim, und wann komm ich zum Ziel?
Wann bin ich endlich zu Haus?
_________________________________________________________
