
von AG WELT
Das COMPACT-Magazin empfiehlt über seinen Shop das Buch von Oliver Janich mit dem Titel „Das offene Geheimnis – Die Revolution von Jesus Christus gegen die Bruderschaft des Allsehenden Auges“.
Das Magazin versteigt sich in seiner Newsletterankündigung des Buches in die Aussagen: „Liebe Leser, vergessen Sie alles, was Sie über 2.000 Jahre Menschheitsgeschichte und Jesus Christus gelesen haben.“ Und weiter schreibt COMPACT zum Buch: „Jesus gründete selbst eine Geheimgesellschaft, eine Mysterienschule, und weihte seine Jünger in die Geheimnisse ein. Deswegen wurde er zur Zielscheibe der Kabale im Hintergrund.“
Im Werbetext für Janichs Buch ist zu lesen: „Die These dieses Buches lautet: Jesus Christus starb nicht für unsere Sünden. Er wurde hingerichtet, weil er die Geheimnisse der Bruderschaft verraten wollte.“ Allein schon mit diesen Aussagen ist für wache Christen – ohne auch nur eine Seite gelesen zu haben – im wahrsten Sinne der Worte „die Katze aus dem Sack“. In dem bereits 2024 und nun in dritter Auflage veröffentlichten Buch postuliert der Autor eine Konfrontation zwischen Jesus Christus und einer dubiosen, mysteriösen Gruppe.
Der investigative Journalist Janich behauptet: Jesus Christus sei getötet worden, weil er sich einer geheim wirkenden Bruderschaft, einem okkulten Machtkomplex entgegengestellt habe. Der Autor des Buches hat sich – wie bereits viele Zeitgenossen vor ihm – in Thesen verstrickt, wonach die Menschheit eine okkulte Bruderschaft besiegen könne.
Die Bibel selbst gibt klar, vollständig und unmissverständlich Auskunft zum Tod Jesu:
- Gott, der himmlische Vater, hat seinen Sohn Jesus zur Sühne für die Sünden der Menschen hingegeben (Jes 53; Joh 10,17-18; Röm 3,25-26; 2Kor 5,21; 1Joh 4,10).
- Jesus starb freiwillig, im Gehorsam gegenüber seinem himmlischen Vater, um das Heil für die Menschen aus Sünde und Schuld zu wirken (Joh 10,11-18; Phil 2,8; Hebr 10,5-14).
- Die unmittelbaren menschlichen Ursachen waren: der religiöse Widerstand der jüdischen Führer (Mk 14,1; Joh 11,47-53) und die politische Entscheidung des römischen Pontius Pilatus (Joh 19,12-16)
Nirgendwo gibt die Bibel Hinweise auf eine die gesamte Menschheitsgeschichte hindurch agierende „Bruderschaft des allsehenden Auges“, die im Hintergrund wirkt und Jesus getötet habe. Da sich die Bibel selber auslegt, ist jede Hineindeutung fremder (okkulter) Lehren verwerflich. Was Gottes Wort nicht bezeugt, darf kein Mensch als Erklärung über das Zeugnis der Heiligen Schrift stellen (Spr 30,5-6; 1Kor 4,6). Allein die Bibel erklärt den Heilsplan Gottes und verwirft außerbiblische Schriften und Lehren, die den Willen Gottes beeinflussen wollen.
Janichs Vorstellung, die Bibel reiche nicht, um den Tod Jesu zu erklären – und es sei geheimes Zusatzwissen notwendig, die über die biblische Offenbarung hinausgeht – bezeugt dessen gottlose und bibelkonträre Lebenseinstellung.
Die Bibel kennt sehr wohl geistliche Mächte, aber keine menschlichen Geheimbünde als unumschränkte Macht. Die Bibel spricht klar davon, dass es dämonische Mächte gibt, die gegen Christus stehen (Eph 6,12; Kol 2,15), doch sie werden von Gott begrenzt (Hiob 1–2; Lk 22,31) und agieren durch Sünde, Lüge (Joh 8,44; 1Joh 2,15–17) und Zeitgeist.
Wenn ein Buch, wie das von Janich deutet, dass Jesus wegen einer verborgenen menschlichen Weltverschwörung und nicht für die Sünde der Welt starb, dann verschiebt es den geistlichen Kampf (Eph 6, 11-17) ins okkulte Spekulative und verlässt das biblische Fundament. Denn der eigentliche Feind ist nicht eine irdische Elite, sondern Sünde, Tod und Teufel (1Kor 15,26; Hebr 2,14; 1Joh 3,8).
Die Bibel bezeugt: Jesus besiegte die satanischen Mächte am Kreuz (Kol 2,14–15). Janich sagt: Jesus wurde von einer Elite besiegt bzw. eliminiert. Damit verbreitet der Autor eine falsche Christologie. Die Lehre von der Sünde des Menschen (Getrenntsein von Gott) und der Erlösung des Menschen (durch das Blut Jesu am Kreuz von Golgotha) wird von Janich verdunkelt.
Die Bibel warnt vor Spekulationen (1Tim 1,4), die das Zentrum des Glaubens verdecken und entkernen. Janich missbraucht nicht nur Gottes Auge für seine haltlosen Thesen, sondern Gottes Wort selbst. Damit reiht er sich selbst ein in die zunehmende Zahl an Irrlehrern, die sich im Auftrag Satans in dieser Welt eingenistet haben. „Denn es wird eine Zeit kommen, da sie die heilsame Lehre nicht ertragen werden; sondern nach ihrem eigenen Begehren werden sie sich selbst Lehrer aufladen, nach denen ihnen die Ohren jucken, und werden die Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Fabeln zukehren.“ (2Tim 4,3)
Zusammenfassend kann gesagt werden: Das Buch bietet keine biblisch legitime Erklärung für Jesu Tod. Es führt spekulative Verschwörungshypothesen ein, die der Bibel vollständig widersprechen. Es verschiebt die Bedeutung des Kreuzes – weg vom Erlösungswerk Christi. Es untergräbt die Autorität der Bibel. Aus bibeltreuer Sicht ist das Buch theologisch irreführend, geistlich gefährlich und keineswegs empfehlenswert. Der Autor ist dem Teufel auf den Leim gegangen.
