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Braucht es eine neue Reformation?

Geschrieben von Thomas Schneider am 30. Oktober 2025

Foto: AG WELT

von Thomas Schneider

Der Reformationstag am 31. Oktober, der (noch) in neun Bundesländern gesetzlicher Feiertag ist, erinnert an die Veröffentlichung von 95 Thesen gegen den Ablaßhandel.

Der Mönch und Theologieprofessor Martin Luther (1483–1546) führte mit seinen Glaubenssätzen die Kirche zurück zur Bibel als höchster Autorität. Das Sola Scriptura (allein die Schrift) war eines seiner Grundsätze geistlicher Reanimation zur Wahrheit des Evangeliums.

Bibeltreue Christen feiern den Reformationstag weder als kulturelle Revolution noch zur Verheiligung Luthers, sondern aus Dankbarkeit für Luthers Zurückbringen der Heilsbotschaft, des Evangeliums von Jesus Christus, ins Zentrum der Kirche.

Aus heutiger Sicht ist der Reformationstag nicht nur ein Danktag, sondern auch ein Trauertag. Denn die von Gott geschenkte und von Luther vollzogene Wiederherstellung der Wahrheit wird – zuvorderst von den Staatskirchen in unserem Land – successiv zunichtegemacht. Statt Dankbarkeit für Gottes Gnade und Bußfertigkeit über vergangene und gegenwärtige Irrwege läßt man den Teufel aufmarschieren und durch menschliche Egoismen die Grundsätze der Reformation zerstören.

Die Reformation war kein menschliches Reformprojekt, sondern ein geistliches Aufleben. Luther entdeckte durch Gottes Geist neu, daß der Mensch nicht durch eigene Werke oder Frömmigkeit, sondern allein durch den Glauben an Jesus Christus gerecht wird vor Gott. Für Luther war Maßstab: „Die Schrift kann nicht irren.“ (Weimarer Ausgabe, Band 7, Seite 97). Luther hätte nie gesagt, daß die Bibel Menschwort mit göttlichen Gedanken sei.

Heute wird Luthers Forderung – von religiöser Kirchentümelei zur Bibel als dem geistgewirkten Wort Gottes zurückzukehren – mit Füßen getreten. Wie in der Politik, so wird auch in weiten Teilen der Kirche Wahrheit zur Lüge und Lüge zur Wahrheit verkehrt. Kirchliche Lehre und Praxis richten sich nach dem Zeitgeist, der nach den Gesellschaftstrends die Richtung vorgibt. Bibeltexte werden uminterpretiert, um gesellschaftlich vorgegebene Normen zu rechtfertigen. Die Bibel wird historisch, symbolisch oder bildhaft verstanden und so auch an Universitäten gelehrt. Was sich daraus entfaltet, ist von vielen Kirchenkanzeln zu hören. Die der Bibel durch den Geist Gottes innewohnende absolute Wahrheit wird negiert und sogar ins Lächerliche gezogen.

Aus dem ersten reformatorischen Prinzip Sola Scriptura hat man eine gesellschaftspolitische Lehre gemacht und ihr die Bibel untergeordnet. Dem Wort Gottes wird die höchste und letzte Autorität für Glauben und Leben (2. Timotheus 3,16–17) abgesprochen. Die beiden reformatorischen Grundsätze Sola Fide (allein durch den Glauben) und Sola Gratia (allein aus Gnade) werden ad absurdum geführt, wenn eine Kirche die weltliche Klima-Religion vergöttert und die Götzen Gesundheit und Gender verherrlicht. Der Alleinvertretungsanspruch solus Christus (allein Christus) und Soli Deo Gloria (Gott allein die Ehre) gelten nicht mehr, wenn Kirche sich dem Islam annähert und im Götzen der Muslime denselben Gott sieht, der sich über die Dreieinheit (Vater, Sohn und Heiliger Geist) in der Bibel offenbart.

Das Evangelium wurde verdunkelt und kann erst wieder erhellt und zur vollen Entfaltung im Glauben und im Leben kommen, wenn Jesus Christus mit seinen Worten ernst genommen wird: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Johannes 8,12) Unser Land braucht nichts dringender als dieses eine Licht: Jesus Christus. Es braucht eine neue Reformation, ein geistliches Erwachen aus dem Sumpf des Kultischen und geheuchelter Frömmigkeit. Jesus hat seinen Nachfolgern zugesagt: „Ihr seid das Licht der Welt.“ (Matthäus 5,14) Der Kirche ist die vom HERRN zugesagte Leuchtkraft abhanden gekommen.

Die Reformation war nicht nur ein Ereignis von 1517, sondern ein fortwährender Ruf: „Ecclesia semper reformanda“ – die Kirche muß stets reformiert werden. Dagegen aber sträubt sich die Kirche mit Händen und Füßen; sonst müßte sie eingestehen, wie groß die Schuldenlast ist, die sie sich selber aufgebürdet hat. Eine Kirche nach biblischen Vorgaben lebt nicht von moralischer Tünche „Seid tolerant!“, auch nicht von politischen, staatsdienerischen Statements und auch nicht von psychologischer „Lebenshilfe“. Sie lebt einzig und allein vom geistgewirkten Wort Gottes.

Es mangelt nicht nur der institutionalisierten Kirche – sondern dem einzelnen Menschen – an Bereitschaft zur Buße, zur Umkehr, zu einem Neuanfang. Luthers Grundsätze müssen nicht neu geschrieben werden. Sie haben in den 508 Jahren, seit ihrer Niederschrift, ihre Gültigkeit nicht verloren. Eine Kirche hat dann eine Chance dem Gericht Gottes zu entkommen, wenn sie zurückkehrt zur klaren Verkündigung von Buße, Gericht, Errettung, Nachfolge und Heiligung – eine Rückkehr zur Heiligen Schrift als unfehlbarer Autorität. Dann wird eine Kirche auch klare Maßstäbe ansetzen zu Ehe, Sexualität, Leben und Wahrheit, zur Anerkennung der Schöpfungsordnung Gottes.

Wenn eine Kirche, geleitet durch den Heiligen Geist, wieder dahin kommt, daß sie Gott mehr gehorcht als Menschen, dann kann sie getrost in das Lied von Martin Luther aus dem Jahr 1524 einstimmen, wo es in den ersten beiden Strophen heißt:

„Aus tiefer Not schrei ich zu dir,
Herr Gott, erhör mein Rufen.
Dein gnädig Ohr neig her zu mir
und meiner Bitt es öffne;
denn so du willst das sehen an,
was Sünd und Unrecht ist getan,
wer kann, Herr, vor dir bleiben?“

„Bei dir gilt nichts denn Gnad und Gunst,
die Sünde zu vergeben;
es ist doch unser Tun umsonst
auch in dem besten Leben.
Vor dir niemand sich rühmen kann;
des muß dich fürchten jedermann
und deiner Gnade leben.“

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