
von Thomas Schneider
Schon immer, besonders aber in diesen Tagen ist Israel in aller Munde. Juden, Christen und Ungläubige beziehen Position zu all dem, was in diesem Staat mit mehrheitlich jüdischer Bevölkerung geschieht.
Manche rühmen sich des Blutes der Abstammung als das Entscheidende und berufen sich in allem, was Israel tut, auf den Stammbaum, der bis auf Abraham zurückreicht. Der Wille Gottes aber scheint bei dem, was der israelische Staat mit säkularer Führung treibt, eine vollkommen untergeordnete Rolle zu spielen. Selbst jüdisch angehauchte Medien berufen sich in ihrer „prophetischen Schau“ auf Politszenarien und gefährliche Spekulationen.
Die meisten Juden, Christen und Ungläubige haben eines gemeinsam: Sie meinen zu wissen, was Recht und was Unrecht ist. Sie zeichnen schon vor dem Scheidungsgericht Gottes (Matthäus 3,12) Landkarten mit den zukünftigen Grenzen Israels und wollen (zumindest gedanklich) schon vor der Wiederkunft des Messias siegreich aus den Kämpfen mit Raketen und Drohnen hervorgehen. Doch welcher Frieden und welches Recht sollen geschaffen werden?
Haben Christen, die zu einem „Israel-Gottesdienst“ mit „kämpferischer Fürbitte und Schlachtrufen“ einladen, noch den Gott im Blick, der die neuen Grenzen erst in jenem Friedensreich ziehen wird, wo Sicherheit und Heil als Sein Geschenk für Sein auserwähltes Volk und für alle Völker (1.Mose 12,2-3) Wirklichkeit werden?
Der HERR, der sich für die Sünde der Welt – so auch für die Sünde Israels – hat blutig schlagen und auf Golgatha hat kreuzigen lassen, wird die Seinen „wie Weizen in Seine Scheune sammeln; aber die Spreu wird ER verbrennen mit ewigem Feuer“. Gott hat „die Worfschaufel“ in der Hand und nicht der Mensch, der meint, dem Plan Gottes mit „Schlachtrufen“ vorgreifen zu müssen. (Matthäus 3,12)
Wenn Israel ohne Gott in den Kampf zieht, wird es – wie schon so oft in der Geschichte – scheitern, weil es nicht dem Gott der Bibel, sondern eigener Kraft und Mächtigen und Gewaltigen dieser Welt vertraut.