
von Thomas Schneider
Als Grundschuljunge in der DDR habe ich mich immer auf das Fach „Nadelarbeit“ gefreut. Da es als fakultativer Unterricht angeboten wurde, waren wir nur wenige Jungs, die für Handarbeiten Interesse zeigten.
Das Häkeln von Topflappen war für mich eine besondere Spezialität. Mich faszinierte das Geflecht der bunten Wollfäden. Und es war mir eine besondere Freude, nach der Schule einen dieser kleinen Kunstwerke meiner Mutter in ihre Hände legen zu können – mit dem Hinweis: „Darauf habe ich eine Eins bekommen!“ Es sieht wirklich wunderbar aus, wenn Fäden aus Baumwolle Masche für Masche ineinander verschlungen sind und im Ergebnis ein wunderschönes nutzbringendes Gebilde entsteht.
Leider werden von manchen Menschen Fäden gezogen, die im Resultat ihres Machwerkes für die Mehrheit der Erdenbürger keinen Nutzen wirken, sondern enormen Schaden bringen. Immer wieder wird von denen, die die Fäden fest in der Hand halten und nur das eigene Wohlergehen und das ihresgleichen im Kopf haben, eine neue Masche aufgegriffen. Nach außen hin treten diese Leute kaum oder überhaupt nicht in Erscheinung. Sie ziehen im Hintergrund die Fäden und bestechen einflussreiche Personen in Politik, Staatsorganen, Kirche, Medien, Justiz usw., damit von diesen die vorgezeichneten Handlungsmuster übernommen und verwirklicht werden – koste es, was es wolle.
So, wie es (im Gegensatz zum Stricken) beim Häkeln vertikal keine Laufmaschen gibt, so achten weltliche Fädenzieher strengstens darauf, dass feste Maschen ihr Gebilde zusammenhalten und sich keiner aus der Schlinge ziehen kann. Passiert es doch, dann muss ein neues Muster entwickelt werden. Darin sind solche Leute sehr kreativ! Das müssen sie auch, wenn ihr Geflecht aus Machtmissbrauch und Korruption nicht auffliegen soll. Passiert es doch, dann kann man sich entweder an nichts mehr erinnern oder man opfert Leute aus den unteren Rängen, auf die getrost verzichten werden kann.
Diese von Machtgier Besessenen müssen in einem fort Menschen manipulieren und jede Lüge mit einer neuen bedecken. Ihr größtes Problem: Sie sind gezwungen, im Verborgenen zu agieren. Sobald Licht ins Dunkel kommt, wird ihre Macht gebrochen. Das Licht treibt die Finsternis in die Flucht und legt alles Verborgene offen. Jeder kann dann sehen, welche Machenschaften diese Leute getrieben haben, um den Geist der Menschen zu vernebeln.
Das Erschreckende ist: Die meisten Menschen, die unter diesem Geflecht des Bösen leiden, lieben selbst die Finsternis mehr als das Licht1. Denn ihre eigenen Werke sind böse! Sie haben deshalb keine Kraft, den bösen Fädenziehern zu widerstehen. Menschen, die in der Finsternis bleiben, wissen nicht, wohin sie gehen2 und irren wie verblendet durch den Tag.
Noch ist Zeit, das Böse offenbar zu machen; zuerst im eigenen Leben und – in der Kraft dessen, der auf Golgatha sein Leben für die Sünde der ganzen Welt geopfert hat -, auch bei jenen, die Menschen mundtot gemacht, gequält und in irdischen religiösen Opferkult verführt haben.
Noch ist Zeit, dem lebendigen Gott zu vertrauen, vor ihm Buße zu tun, von bösen Wegen umzukehren, von ihm Hilfe zu erbitten und mit seiner Macht und Stärke allen bösen Machteliten und ihren Helfershelfern in Politik, Staatsorganen, Kirche, Medien und Justiz den Gehorsam zu verweigern. Wer aber weiter den toten Göttern dieser Welt dient und für den lebendigen Gott nur Undank und Lästerung übrig hat, wird sich für sein Handeln vor dem höchsten Gericht verantworten müssen.
Selbst für die mörderischsten Fädenzieher in dieser Welt besteht noch die große Chance, Jesus Christus als Oberbefehlshaber über Himmel und Hölle anzuerkennen. Er selbst gibt die feste Zusage: „Ich bin als Licht in die Welt gekommen, auf dass, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe“3; und: „Wer an mich glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er hat nicht geglaubt an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.“4 Jeder Mensch hat die Freiheit zur Entscheidung, entweder weiter im Geflecht des Bösen auszuharren oder diesem mit Gottes Hilfe zu entfliehen. Gott jedenfalls will, „dass alle Menschen gerettet werden und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“.5
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1Johannes 3,19b; 2Johannes 12,35c; 3Johannes 12,46; 4Johannes 3,18; 51.Timotheus 2,4