
von Thomas Schneider
In einer Pressemitteilung hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am 27. März ihre ‚Mitgliedschaftsdaten des Jahres 2024‘ veröffentlicht. Allein im Jahr 2024 hat die evangelische Kirche weitere 345.000 Mitglieder verloren (seit 2015 mehrere Millionen). In der Bewertung dieser katastrophalen Entwicklung sagte die Ratsvorsitzende der EKD, Bischöfin Kirsten Fehrs: Es ist heute „längst keine Selbstverständlichkeit mehr, dass Menschen einer Kirche angehören“.
Stellt sich die Frage: Gab es jemals eine „Selbstverständlichkeit“, Kirchenmitglied zu sein? Ja! Denn der Glaube an Gott wurde institutionalisiert. Menschen wurde ein schlechtes Gewissen gemacht mit der Lehre, dass sie einmal nur per Kindstaufe und Mitgliedsbeitrag in den Himmel kommen. Ein evangelischer Ablasshandel, der sich bis in die Neuzeit hinein fest verankert hat. Doch auch ein sogenanntes Traditions- und Kulturchristentum ist von Generation zu Generation mitgewachsen und hat sich im Denken vieler Menschen tief verwurzelt: „Kirche gehört einfach zum guten Ton… Ich will einmal kirchlich mit Glockengeläut bestattet werden“.
Angesichts schwindender Mitgliederzahlen betont Fehrs, dass es doch – so heißt es in der Pressemitteilung – ‚immer wichtiger‘ sei, ‚im kirchlichen Leben vor Ort – gerade in Zeiten unübersichtlicher Krisen – Begleitung und Seelsorge zuverlässig anzubieten‘.
„Ja mei“, würde man auf bayerisch sarkastisch sagen, da waren halt die Kirchenoberen in der Corona-Krise mehrere Jahre abgetaucht. Aber mit einem einfachen „I moan scho aa!“ kann das so nicht stehen bleiben. Die evangelische Kirche hat sich den Rattenfänger von Hameln zum Vorbild genommen. Der versprach, gegen ein gewisses Geld die Stadt von einer Mäuse- und Rattenplage zu befreien, derer die Bürger der Stadt nicht Herr wurden. – Und da die Institution Kirche ohne Finanzhilfen des Staates längst pleite wäre, nahm sie (wie der Rattenfänger in Gestalt eines Jägers mit schrecklichem Angesicht, der massenhaft Kinder entführte) eine führende Rolle ein, um Menschen zu verführen, sie ohne Seelsorge mit Masken hinter Schloss und Riegel zu bringen, sie beim Sterben allein zu lassen, sie vom Gottesdienst fernzuhalten und selbst Kinder in die Genspritze zu treiben. – Meint Fehrs etwa solches Verbrechertum als ‚zuverlässige Begleitung und Seelsorge in Zeiten unübersichtlicher Krisen‘?
Weiter heißt es von Fehrs in der EKD-Verlautbarung, dass es ’spirituelle Orte‘ brauche, ‚um in hektischer Atemlosigkeit zur Ruhe zu kommen, ebenso wie sichere Diskursräume, die Verständigung fördern und die Demokratie stärken‘.
Im Ernst? Oder doch nur ein frühzeitiger Aprilscherz? Christen mit gesundem Menschenverstand jedenfalls werten das Handeln der EKD-Ratspräsidentin als Frontalangriff auf die Demokratie unseres Landes. Sie bezeichnete während der „Jahrestagung des FORUMS Religion und Politik“ der SPD-Bundestagsfraktion und des Arbeitskreises Christinnen und Christen in der SPD (am 28. März in Berlin) das Wahlergebnis der Alternative für Deutschland (AfD) zur Bundestagswahl als „erschreckend“. Nach eigenen Angaben suche sie ‚regelmäßig das Gespräch und den Streit mit Andersdenkenden‘. – Nur ist nicht bekannt, dass Fehrs jemals ein Gespräch mit Führungskräften der AfD gesucht oder gar geführt hätte. – Andererseits wäre es für sie sicher auch sehr schwer, mit der Bewertung „erschreckend“ einen Diskurs auf Augenhöhe zu führen. Der Kampf der „Kirche gegen Rechts“ ist ihr wichtiger als der geistlich zu führende Kampf für das Evangelium von Jesus Christus – gegen die finsteren Mächte dieser Welt.
Die evangelische Kirche ist nur noch am Rande (in Regionen mit einzelnen bibeltreuen Pfarrern und Kirchvorständen) für Glaubensfragen zuständig. Sie operiert inzwischen wie eine große Nichtregierungsorganisation (NGO) und hängt verdurstend an der ungeistlichen Finanzquelle, aus der es seit Machtübernahme der Merz-CDU wieder kräftig sprudelt. Milliardenumsätze mit sog. „Flüchtlingshilfe“ haben diese „Kirche“ zum Anhänger einer demokratiefeindlichen Parteipolitik gemacht.
Die evangelische Kirche dient nicht mehr dem Gott der Bibel, von dem sie nebenbei auch noch redet (Jesus Christus blendet sie zwecks Annäherung an andere Regligionen ohnehin aus), sondern dem Mammon! Schleierhaft ist, wieso die Institution Kirche auf der langen Liste staatlich finanzierter NGO’s nicht zu finden ist. In einem Kommentar von Tichys Einblick heißt es treffend: „Ihr Reich ist ganz und gar von dieser Welt, nicht mehr von jener. Das verlangt Abstriche vom ursprünglichen, zweitausend Jahre alten, inzwischen heillos antiquierten Programm. Gottesdienste sind unmodern, Workshops und Soirées, Stuhlkreise und Zukunftswerkstätten sind moderner. Tatsächlich spielt der Gottesdienst, zumindest der am Sonntag, im Angebot der Kirchen nur noch eine Nebenrolle.„
Abschließend heißt es zu Fehrs in der Medieninformation der EKD: ‚Sorge bereiten ihr vor allem die rückläufigen Taufzahlen, die sich als Konsequenz der Mitgliederverluste in den nachfolgenden Generationen immer weiter fortschreiben‚. Zitiert wird sie mit dem Satz: „Wir werden alles daransetzen, Menschen mit unseren kirchlichen und diakonischen Angeboten in Kontakt zu bringen und die Bedeutung der Taufe als Ankerpunkt christlicher Gemeinschaft zu verdeutlichen.“
Nicht die Taufe ist der Ankerpunkt christlicher Gemeinschaft, sondern allein der Glaube an Jesus Christus! Die Bindung der Taufe an die Kirchenmitgliedschaft ist genauso falsch wie die Lehre, dass alle getauften Menschen in den Himmel kommen. Die Verwunderung der Ratsvorsitzenden der EKD über die wachsenden Zahlen der Kirchenaustritte erzeugt Verwunderung bei all denen, die wissen, was Kirche nach der Heiligen Schrift ist: dem HERRN gehörend! Die Institution evangelische Kirche wird, sollte es bis zur Wiederkunft des Herrn Jesus keine neue Reformation geben, sang- und klanglos von dieser Erdenbühne verschwinden, ohne dass ihr ein christusgläubiger Mensch nachtrauert.