
von Eberhard Kleina
Jahr um Jahr gibt das christliche Hilfswerk „Open Doors“ seinen Weltverfolgungsindex heraus, in dem die Kontinente und Staaten verzeichnet sind, wo Christen aufgrund ihres Glaubens an Jesus Christus unter Diffamierung, Diskriminierung, Ausgrenzung, Bedrohung, Inhaftierung und körperlicher Verletzung bis hin zur Ermordung zu leiden haben.
Die Arbeit von „Open Doors“ ist überaus wertvoll und verdient Unterstützung, werden doch so die Leiden von Christen aus dem Verschweigen und aus der Anonymität herausgehoben. Soweit möglich, leistet man Beistand und Hilfe.
Die großen Verfolgungen finden bekanntermaßen seit langem schon in Afrika und Asien statt, zumeist in islamischen Staaten und verschiedenen Diktaturen, von Land zu Land in der Intensität abgestuft. Im Weltverfolgungsindex sind 50 Staaten verzeichnet, dagegen fehlen Teile von Südafrika, fast der ganze amerikanische Kontinent und Europa als Ganzes. Es finden hier – Gott sei es gedankt – (noch) keine Christenverfolgungen statt wie wir sie etwa aus China, Indien, Iran oder Saudi-Arabien kennen. Aber: Glaubenseinschränkungen und Bedrohungen gibt es leider auch in Europa.
Für Christen wird es schwerer
Seit der 16 Jahre währenden Kanzlerschaft von Frau Merkel, die die CDU ins linke politische Spektrum verschoben hat und seit der desaströsen Politik der Ampel-Regierung, ist eine rot-grün-linke Politik bestimmend geworden. Das bedeutet zugleich, daß dem christlichen Glauben heute zunehmend der Wind ins Gesicht bläst. Dies gilt jedoch nicht für die Amtskirchen, die sich dem linken Zeitgeist weithin unterworfen haben. Es gilt aber für alle die Christen, für welche die Bibel und vornehmlich das Neue Testament Grundlage ihres Glaubens und Lebens sind.
Wie ablehnend die politische Stimmung dem christlichen Glauben gegenüber mittlerweile bei uns geworden ist, zeigt exemplarisch der Streit anläßlich der Wiedereröffnung des Berliner Stadtschlosses (Humboldt-Forum). Die Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) kritisierte das Kreuz auf der Kuppel und die umlaufende Bibelinschrift. Diese Inschrift ist ein zusammengesetztes Zitat aus Apostelgeschichte 4,12 und Philipper 2,10: „Es ist kein ander Heil, es ist auch kein anderer Name den Menschen gegeben, denn der Name Jesu, zu Ehren des Vaters, daß im Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Kniee, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind.“ Laut Roth sei dies ein abschreckender Dominanz-Anspruch des Christentums. Für bibeltreue Christen ist dies jedoch ein unverzichtbarer Teil des Glaubens. Gemäß politischer Vorgabe plant das Humboldt-Forum aber, auf der Dachterrasse des Stadtschlosses eine Hinweis-Tafel aufstellen zu lassen, wo man sich vom Allgültigkeits- und Herrschaftsanspruch des Christentums distanziert.
Wer als Christ heute – entgegen dem Zeitgeist – daran festhält, daß gemäß Bibel zwei Männer oder zwei Frauen einander nicht heiraten dürfen, wer Abtreibung als Mord betrachtet oder wer öffentlich bekundet, daß Gott nur zwei Geschlechter (Mann und Frau) erschaffen hat, kann Ärger bekommen.
Gegen die christliche Restaurantbesitzerin Park Young-Ai in Berlin ermittelte die Staatsanwaltschaft, weil sie in ihrer Gaststätte die Wände mit zahlreichen Bibelzitaten dekoriert hatte, darunter mit diesem Vers: „Wenn jemand bei einem Mann liegt wie bei einer Frau, so haben sie getan, was ein Greuel ist.“ (3.Mose 20,13).
Die Bremer St.-Martini Kirchengemeinde wurde wiederholt mit Farbe beschmiert, weil auch sie sich gegen sog. Homo-Ehen ausspricht. Der Gemeindepastor Olaf Latzel mußte deswegen dreimal vor Gericht erscheinen, mit dem Ergebnis einer hohen Geldstrafe.
Ebenso stehen in Finnland der Bischof Pohjola und die frühere finnische Innenministerin Päivi Räsänen seit nunmehr fünf Jahren in verschiedenen Verfahren vor Gericht. Ihnen wird – wie auch in den anderen obigen Fällen – „Haßrede“ vorgeworfen. Die „Haßrede“ besteht lediglich darin, daß beide nur Bibelzitate gegen praktizierte Homosexualtät öffentlich gemacht haben. Der herrschenden Gender-Ideologie ist das ein Dorn im Auge.
Wenn Christen vor Abtreibungskliniken eine Mahnwache und einen stummen Protest durch Gebete veranstalten, werden sie jetzt in Deutschland nach dem neuen Gehsteigbelästigungsgesetz zu hohen, bis zu 5.000 Euro teuren Geldstrafen verurteilt.
Nach dem erst im November 2024 erlassenen Selbstbestimmungsgesetz kann jedermann sein Geschlecht umdeklarieren und standesamtlich beurkunden lassen. Wer das nicht akzeptiert – und Christen können das aus Glaubensgründen nicht – und öffentlich seinen Unmut darüber bekundet, kassiert eine Geldstrafe.
In Berlin wurde einer Lehrerin schon 2017 untersagt, mit ihrer Halskette und einem anhängenden Kreuz zu unterrichten. Auch die Kette mit dem urchristlichen Fisch-Symbol (Ichthys) wurde ihr im Schuldienst untersagt.
Dem eingetragenen Verein „Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungen“ drohte das Finanzamt (vor seiner Selbstauflösung als juristische Person als e.V.), die Gemeinnützigkeit zu entziehen. Die Gründe können letztlich nur bibeltreue Publikationen gewesen sein, die der Politik zuwiderlaufen.
Ein von einem christlichen Verlag herausgegebenes Buch, das die praktizierte Homosexualität kritisch, aber auch helfend für betroffene Personen beleuchtet, wurde auf den Index für verbotene Bücher gesetzt, es darf nicht mehr an Jugendliche unter 18 Jahren verkauft werden.
Die Liste derartiger Beispiele ließe sich fortsetzen. Man fragt sich ernsthaft, ob die Grundrechte auf Religionsfreiheit, auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit nicht mehr uneingeschränkt gelten.
Was nicht in die politische Großwetterlage paßt, kann unter dem Vorwand von „Haßrede“ und „Volksverhetzung“ verfolgt und bestraft werden. Dies betrifft nicht nur Christen, aber eben auch, und es sind, wie gesagt, vornehmlich die Christen, die die Bibel als unverhandelbar gültiges Wort Gottes sehen. In linksausgerichteten Medien gelten sie als Fundamentalisten, ja sogar als Extremisten.
Moslems haben es leichter
Demgegenüber ist man umso offener dem Islam gegenüber. Seit Frau Merkel im Jahre 2015 unter Gesetzesbruch die Grenzen für sog. Flüchtlinge aus zumeist islamischen Ländern geöffnet hat, sind mehrere Millionen Moslems in unser Land geströmt.
Mit dem einwandernden Islam kam auch der islamische Juden- und Christenhaß ins Land, sowie die Diskriminierung von Frauen. Absehbar war, daß es zu Konflikten und Angriffen kommen würde. Man brauchte sich nur die Lage in den Herkunftsländern der Einwanderer anzuschauen. Warnungen wurden aber in den Wind geschlagen und als Islamophobie verunglimpft.
Leider wurden die Warnungen Realität. Unser Staat und auch das Hilfswerk „Open Doors“ weigern sich aber bislang, Bedrohungen, Druck oder Attacken durch Moslems an Einheimischen als Glaubensverfolgungen einzuräumen.
Christen im Koran
Aus islamischer Sicht gelten die Einheimischen als Christen und demgemäß als „Ungläubige“ (Kuffar), selbst wenn ihnen der christliche Glaube völlig egal ist. Generell gilt jeder Nicht-Moslem als „ungläubig“. Kuffar aber sind laut Koran „Affen und Schweine“ (Sure 5,60), „schlimmer als das Vieh“ (7,179; 8,55; 47,12), Allah möge sie totschlagen (9,30), sie kommen sowieso in die Hölle (98,6), und Moslems sollen Christen (und Juden) nicht als Freunde haben (3,28; 5,51; 9,23). Schließlich weiß man, daß die islamische Gesellschaft die beste Gesellschaft ist (Sure 3,110) und Allah den Auftrag gegeben hat, die ganze Welt zu islamisieren (2,193; 8,39; 48,28; 61,9). Zum Glück ist nicht jeder Moslem auf dieser Schiene, viele sind säkularisiert, aber die Tendenz geht in Richtung einer Erstarkung des „genuinen“ islamischen Glaubens. Die zunehmende, sogar öffentlich erhobene Forderung nach einem deutschen Kalifat ist mehr als deutlich.
Nicht mehr zu übersehende Probleme
Wenn bei solchem Weltanschauungshintergrund einheimische deutsche Schüler als Minderheit unter Moslems in ihrer Klasse gezwungen werden, im Ramadan kein Pausenbrot zu essen, Mädchen gegen ihren Willen die islamischen Kleidungsvorschriften befolgen müssen und wenn deutsche Schüler dem psychischen und manchmal auch physischen Druck nicht mehr standhalten können und zum Islam konvertieren, dann liegen in allen Fällen Bedrohungen und Glaubensverfolgungen vor, die ihre Motive in der islamischen Scharia haben. Natürlich spricht man offiziell nicht von Glaubensverfolgungen. Das würde der Multi-Kulti- und Einwanderungspolitik zuwiderlaufen.
Wenn Synagogen hier und in vielen anderen europäischen Ländern vor islamischen Attacken durch Polizeipräsenz geschützt werden müssen, wenn „Ungläubige“ durch islamische Täter unter Allahu-akbar-Geschrei angegriffen und mit dem Messer umgebracht werden, dann sieht unser Staat noch immer kein islamisches Motiv, geschweige denn eine Verfolgung. Oft wird im Schnelldurchgang der Täter als psychisch belastet oder durch seine Flucht als traumatisiert eingestuft und in die Psychiatrie eingewiesen, eine weitere juristische Aufarbeitung und Offenlegung des Tatmotives entfällt.
Mit der islamischen Masseneinwanderung haben auch die Vergewaltigungen bei uns zugenommen. Sofern es sich um islamische Täter handelt, können diese sich auf ihren Glauben berufen. Frauen gelten ohnehin als minderwertiger gegenüber Männern, sogar moslemische Frauen können von ihren Ehemännern bei Ungehorsam geschlagen werden (4,32) und sie sind wie ein Acker, den der Mann jederzeit betreten darf (2,223). Wer so sozialisiert wurde, mag sich erst recht gegenüber „ungläubigen“ Frauen dies herausnehmen.
Als letztes Beispiel seien die Angriffe auf Weihnachtsmärkte genannt. Diese gelten als sichtbar praktiziertes Christentum in einer immer islamischer geprägten Gesellschaft, aber in dem angestrebten deutschen Kalifat werden Christen nur ein Schattendasein als Dhimmis führen. Seit 2015 ist die öffentliche Sicherheit bedrohter als jemals zuvor in den Jahrzehnten.
Es wäre notwendig, endlich einzugestehen, daß auch in unserem Land (und anderen europäischen Ländern) Glaubensverfolgungen stattfinden, und zwar vorwiegend von islamischer Seite. Aber alles wird totgeschwiegen vom linken Spektrum. Verfolgungen durch Buddhisten, Hindus oder andere Religionsgruppen sind nicht bekannt. Kirchenschändungen durch Satanisten kommen vor, fallen aber zahlenmäßig kaum ins Gewicht.
Die migrantischen Übergriffe bis hin zu den Morden müssen aufhören und endlich auch von ihrem islamischen Glaubenshintergrund her thematisiert werden. Aber gerade das scheint man mit Händen und Füßen verhindern zu wollen. So wäre eben auch notwendig, wenn „Open Doors“ das erkennen und unser Land – wie auch andere europäische Länder – in den Weltverfolgungsindex aufnehmen würde. Oder scheut man sich, weil man staatliche Unterstützung bekommt oder Geldzuwendungen anderer Spender, denen das Eingeständnis einer Glaubensverfolgung so gar nicht ins Konzept paßt?