
von Thomas Schneider
Keine Angst! Er lebt noch: Dr. Harald Lamprecht, Beauftragter für Weltanschauungs- und Sektenfragen der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens.
Doch es könnte sein, dass der Sektenbeauftragte bald schon keine Arbeit mehr hat. Denn Lamprecht ist auf dem linken Auge blind. Er sieht die Gefahr des politischen Linksextremismus nicht, die sich wie ein rot-grüner Dunst über die evangelischen Kirchen gelegt hat. Jedenfalls blendet er diese gottfeindliche Ideologie in seinem Dienst als kirchlicher Weltanschauungsbeauftragter aus.
Und weil er wohl auf dem rechten Auge noch genügend staatskonforme Sehschärfe wahrnimmt, hat er sich – die Waffe des Wortes stets im Anschlag – im ‚Kampf gegen Rechts‘ eingeschossen.
Was ist für Lamprecht ‚Rechts‘?
Rechts scheint seiner Ansicht nach alles zu sein, was auch nur in die Nähe dessen kommt, was helle Köpfe unter ‚Werte‘ verstehen: Werte, die eine Gesellschaft nicht spaltet, sondern zusammenführt; Werte, die das biologische Konzept Gottes mit den Menschen, Ehe und Familie aus Vater, Mutter und Kindern fördern; Werte, die allein dem Schöpfer der Welt zugestehen, dass ER alles – auch das Klima, das er doch erschuf – bewahrt; Werte, die einen Menschen auch dann als Menschen anerkennen, wenn er noch ungeboren ist, behindert oder alt und krank; Werte, die gegen jede Form von Krieg und Kriegstreiberei aufbegehren; Werte, die eben nicht die Wahrheit in Lüge verkehren oder Lüge in Wahrheit. – Solche, die Gesellschaft stabilisierenden Werte aber, wollen scheinbar die Kirchen nicht mehr. Sie reden von Gott, meinen aber längst nicht mehr nur den Gott, der sich unzweifelhaft und irrtumslos durch sein Wort in der Bibel offenbart. Sie huldigen einer ganzen Götterfabrik, angefangen vom Gesundheitsgott (zur Erinnerung: Masken, Abstand, Gottesdienstverbote…), dem Klimagott (der den Weltuntergang inszeniert), bis hin zu einem Gott, der selbst dem christuslosen Allah der Moslems einen würdigen Platz einräumt – etc. pp.
AG WELT samt Schneider: „radikalisiert christlich fundamentalistisch“
Viele werden sich an die Veranstaltung am 25. August dieses Jahres mit dem früheren ZDF-Moderator und Bestsellerautor Peter Hahne im Innenhof des ehemaligen DDR-Frauengefängnises Hoheneck erinnern. Mehr als 2.000 Besucher – wahrscheinlich alles Rechtsradikale – waren gekommen. Bereits im Vorfeld machten hahnefeindliche Gesinnungsgenossen Stimmung gegen das Auftreten des Referenten. Auch Lamprecht beteiligte sich an diesem eliminierenden Sturmgefecht.
Gegenüber dem früheren Organ der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), der ‚Freien Presse‘ (Ausgabe vom 12.08.2024), beschreibt der Kirchenbeauftragte die Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen (AG WELT) und ihr Wirken als „radikalisierten christlichen Fundamentalismus“. Unter der Zwischenüberschrift „Sektenbeauftragter warnt vor Verein mit fanatischem Charakter“ behauptet Lamprecht, dass sich die AG WELT unter Schneiders Einfluss „immer weiter radikalisiert und von einer vernünftigen Weltsicht weitgehend verabschiedet“ ́habe, unterstellt ihr einen „fanatischen Charakter“ und – so das Zitat der Presse – „die Veröffentlichung von Schriften mit wahnhaften Verschwörungsmythen einschließlich offenem Antisemitismus“.
Namens und in Vollmacht meiner Person und AG WELT hatte eine Rechtsanwältekanzlei Lamprecht um Stellungnahme gebeten, ob die wiedergegebenen Äußerungen gegenüber der Presse der Wahrheit entsprechen, da – so heißt es im Schreiben der Kanzlei – „diese geeignet sind, sowohl die AG WELT als auch Herrn Thomas Schneider in der öffentlichen Wahrnehmung zu diskreditieren und herabzusetzen. Sie gehen über eine bloße Meinungsäußerung hinaus“.
Die festgesetzte Frist, bis zum 27. September, ließ Lamprecht verstreichen. Auch ein zweites Schreiben an Lamprecht, diesmal über die ihm vorgesetzte Dienststelle im sächsischen Landeskirchenamt, blieb in der Sache unbeantwortet. In einem Brief vom Dezernatsleiter, Oberlandeskirchenrat Dr. Thilo Daniel, heißt es lapidar: „…hiermit bestätigen wir Ihnen den Eingang Ihres Schreibens vom 24.10.2024 in der Angelegenheit ‚Veröffentlichung der Freien Presse vom 12.08.2024′“.
Lamprechts Nichtreagieren zeigt nicht nur seine Ignoranz, sich auf einen Diskurs einzulassen und aufzuklären, was Wahrheit und Lüge ist, sondern hinterlässt den faden Beigeschmack, dass alle seine Äußerungen gegenüber der Presse tatsächlich der Wahrheit entsprechen könnten. Selbst Lamprechts Dienstherr steht demnach hinter den Aussagen seines Dienstboten. Eines Tages wird die Wahrheit ans Licht kommen, selbst wenn der Sektenbeauftragte und sein Vorgesetzter nicht daran glauben sollten!
Der Kirchenmann gegen Rechts tourt weiter durch Deutschland
Der Kirchenmann gegen Rechts tourt mit seinen obskuren Verschwörungstheorien weiter durchs Land. Für den 21. Februar 2025 hat ihn das ‚Zentrum für Seelsorge‘ der Evangelischen Landeskirche Baden (EKIBA), in der Zeit zwischen 14 und 18 Uhr, als (wörtlich) „Referent*in“ zu einem Online-Vortrag eingeladen. Die Zielgruppe: „Pfarrer*innen, Diakon*innen, ehrenamtlich Beauftragte in Seelsorge“. Der Link zum Zuschalten werde am Tag vorher verschickt, so der Veranstalter. Anmeldung unter www.ekiba.bildungskirche.com/zfs. Der Online-„Bildungsbeitrag“ – wohlgemerkt ONLINE! – kostet für Haupt- und Ehrenamtliche der EKIBA 15,00 EURO, für „Externe“ stolze 30,00 EURO. Diese arme EKIBA ist wirklich zu bedauern!
Bei der angesagten digitalen Veranstaltung geht es nach eigenen Angaben um folgende Fragen: „Mit Rechten reden? Ein bekennender AfD-Wähler im Ältestenkreis? Völkische Äußerungen von Konfirmanden? Die Beerdigung eines Menschen mit nationalistischer Gesinnung.“ In der Beschreibung heißt es: „Rechtsextreme Positionen können uns in allen Bereichen des kirchlichen Lebens begegnen. Sie fordern uns besonders heraus. Wie sollen wir umgehen mit der Unterscheidung zwischen der Person und ihrem Verhalten, den eigenen Ressentiments, theologischen Positionen und seelsorglicher Zugewandtheit? Mit Harald Lamprecht haben wir einen fundierten Kenner der Szene und einen Fachmann für eine theologisch verantwortete Kommunikation mit Menschen mit rechtsextremen Positionen. Der Nachmittag bietet neben Informationen und Einblicken in die rechtsextreme Szene, Ideen zur Gesprächsführung und Möglichkeiten zum Austausch eigener Erfahrungen.“
Hoffentlicht nennt Lamprecht in seinem virtuellen Vortrag auch AG WELT und meine Person als Beispiele für „rechtextreme Positionen“. Von einer solchen Werbung, die auch noch von Kämpfern gegen Rechts finanziert wird, würde dann so mancher nur träumen 😉
Bleibt zu hoffen, dass der Schuss nicht nach hinten losgeht