von Ernst-Martin Borst
Sie sind zur „Normalität“ geworden: interreligiöse Veranstaltungen in Deutschland. Mal handelt es sich um große bundesweite Konferenzen, ein anderes Mal um kleinere örtliche Aktivitäten. Besonders aber ragen die Kirchentage mit interreligiöser Beteiligung hervor, sog. ‚Interreligiöse Runde Tische‘, ‚Nächte der Religionen‘, ‚Mehrreligionen-Häuser‘ und anderes mehr.
Bei derartigen Veranstaltungen arbeiten – je nach Ort und Projekt – zusammen: Christen, Hinduisten, Druiden, Moslems, Buddhisten, Mitglieder der Pantheistischen Gemeinde und der Bahá-í-Gemeinde, Lutheraner, Baptisten, Anthroposophen, Methodisten, Katholiken, diverse esoterische Gruppen, die Herrnhuter Brüdergemeine, die Johannische Kirche, Quäker, Neuapostolen, Juden, Spiritisten und andere.
Stark unterstützt werden solche Aktivitäten von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), so auch das Projekt „Weißt du, wer ich bin?“. In einer Pressemeldung der ACK vom 19. November wird mit Begeisterung proklamiert:
Im Rahmen des diesjährigen Fachtags des interreligiösen Projektes ‚Weißt du, wer ich bin?‘, der unter dem Titel ‚Ist doch kinderleicht? Chancen und Herausforderungen der interreligiösen Elementarpädagogik‘ in Köln stattfand, wurde erstmals der Best-Practice-Preis an eine geförderte Initiative vergeben. Preisträger des Jahres 2024 ist das ’17. Tehillim-Psalmen-Projekt‘ des interreligiösen Chors Frankfurt, der das Gremium durch sein vielschichtiges und beständiges Wirken überzeugte. Neben dem ausgezeichneten Projekt waren noch drei weitere Projekte für den Preis nominiert.
„Das Besondere am 17. Tehillim-Psalmen-Projekt des interreligiösen Chors Frankfurt ist, dass es interreligiöse Begegnung und Austausch auf mehreren Ebenen ermöglicht. Zum einen arbeiten muslimische, jüdische und christliche Künstler*innen in dieser Initiative beständig, trotz Krisenzeiten, konstruktiv zusammen, andererseits kreieren sie im Zusammenwirken von Texten und Kunstformen eine Begegnung von jüdischer, muslimischer und christlicher Tradition auf musikalische und theologische Weise und machen diese für die Besucher*innen hörbar, erlebbar und verständlich“, lobt die Koordinatorin von ‚Weißt du, wer ich bin?‘, Anna Rose, in ihrer Laudatio. Der Chor wurde initiiert von der evangelischen Cyriakus-Gemeinde Frankfurt, dem Egalitären Minjan der Jüdischen Gemeinde Frankfurt und Gayanshala e.V., einer Sufi-Gemeinde. Getragen wird das Projekt von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland e.V., dem Zentralrat der Juden und dem Koordinationsrat der Muslime.“
Die Zeiten, in denen die Verantwortlichen christlicher Gemeinden ihre Mitglieder mit den Worten „Wir reden doch nur mal miteinander“ noch beschwichtigen konnten, sind vorbei. Inzwischen sollte jeder wiedergeborene Christ wissen, dass es bei derartigen Veranstaltungen nicht mehr nur um ein „Miteinanderreden“ geht, sondern um Religionsvermischung und um die Abwertung der biblischen Grundlagen
Sola Fide (allein der Glaube)
Sola Scriptura (allein die Schrift)
Solus Christus (allein Christus)
Sola Gratia (allein die Gnade)
Soli Deo Gloria (Gott allein gehört die Ehre).
Die Worte der Reformation zählen für die ACK und deren ihr anhängenden Kirchen und Gemeinden nicht mehr. Bibeltreue Christen lehnen die Teilnahme an Aktionen wie ‚Weißt du, wer ich bin?‘ und anderen interreligiösen Veranstaltungen grundsätzlich ab.