(AG WELT) MDR AKTUELL berichtete soeben um 18:54 Uhr in einem Sonderbeitrag mit dem Titel „Halloween in Thüringen“ über ein „Gruselhaus“ in Schlotheim im Unstrut-Hainich-Kreis.
Die Redakteurin des Rundfunksenders, Claudia Götze, führte ein Gespräch mit der Eigentümerin, der 45jährigen Nicole Bartsch, die mit Hinweis auf ihren Vorgarten folgendes sagte: „Der ist voller Hexen und voller Skelette, Grabsteinen, meinem Riesenskelett, meinem kotzenden Skelett. Wir haben da hinten dem auch einen Namen gegeben, der heißt Josef.“
Rund um Halloween werde Bartsch – so Götze – „zur Südstaaten-Queen mit Kleid und Hut“. Auch am Haus ziehe sie alle Register. Seit drei Jahren sei sie regelmäßig in den USA und wisse, was Halloween bedeute. Dazu Bartsch: „…dass man merkt, dass der Geist der Toten hier ist, aber die Lebenden hier rein dürfen voller Freude; und dass Tod und Lebendig aufeinander trifft und man so in dem Gedanken ist: wen habe ich verloren, wer könnte hier sein.“
Die Dekoration sei für sie selbst und für die Kinder und die fänden schnell „ihren Gruselfavoriten“. Dazu Bartsch weiter: „Ja, das ist zum Beispiel der Sarg, da lagen se (Anm.: die Kinder) auch drin. Und ich hab ja auch die Nebelmaschine und dann leuchtet alles und der Nebel kommt und die Kinder dürfen da drin sein, kommen raus und alles ist schick. Ich hab so ne kleine Hexe, wenn man da was Süßes nimmt, da beugt sie sich nach vorne und schreit und das erklär ich den Kindern. Se gucken zwar ein bisschen skeptisch, aber Angst muss man hier nicht haben.“
Doch bei Gerippen und Hexen solle es, so Bartsch, nicht bleiben: „Ich kaufe noch ganz viele Spinnen und ziehe Drähte, sodass nächstes Jahr das Haus überall Spinnen hat und ich möchte auch leuchtende Spinnennetze, damit es auffällt: Wir haben zu wenig Licht.“
An diesem aktuellen Beispiel zeigt sich sehr deutlich, dass es nicht nur um irgendwelche brauchtümischen Spinnereien geht, sondern darum, den Tod zu verherrlichen: „…wen habe ich verloren, wer könnte hier sein.“ Bartsch will mehr „Licht“ ans „Gruselhaus“ bringen. Ist sie sich dessen nicht bewusst, dass sie dem Gegenspieler Gottes – Satan – alle Ehre erweist? – Oder doch?
Dass Halloween in Deutschland medial kräftig unterstützt wird, ist keine Seltenheit. So berichtete der MDR bereits am 28. Oktober von Ronny Sieland aus Merseburg, der seit Jahren ein Horrorhaus gestalte und sich wochenlang darauf vorbereite, wenn „Hunderte Gruselfans“ zu Halloween bei ihm einkehren. Sogar „Halloween-Tipps für Thüringen“ gibt der MDR heraus, um die Menschen auf die Spuren Satans zu führen.
Statt ein eindeutiges Nein zu sagen, leistet die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) dem satanischen Kult Vorschub. Pfarrer Andrew Schäfer (Evangelische Kirche im Rheinland) schreibt auf der Internetseite der EKD: „Ob ich Halloween also feiere, ist eine Frage der Verantwortung gegenüber den beteiligten Menschen, Kindern wie Erwachsenen. Ist es ein fantasievolles Spiel oder ist es ein Anlass, dümmliche Gruseleffekte zu inszenieren, die den Kindern Angst machen? Ist es nur wieder neuer Kommerz oder ist es ein fröhliches, kreatives Fest? Entscheiden Sie selbst! Das ist gute protestantische Tradition und wird der Tatsache gerecht, dass Halloween erst in seinem jeweiligen situativen Kontext sein wenn überhaupt religiöses Gepräge bekommt.“