von Thomas Schneider
Seitdem die ersten Menschen dem Führer der Finsternis gefolgt sind, können sie es einfach nicht lassen, Gott zu spielen und auf ihrem Ego-Trip anderen Menschen großen Schaden zuzufügen.
Kirchenobere gebärden sich als Untertanen des herrschenden Systems, rühren kräftig den Einheitsbrei der Religionen, stellen hausgemachte Dogmen und Lehren über Jesus und sein Wort und lassen über gesondert Beauftragte all jene bespitzeln, die ihren bibelkonträren Konzepten nicht folgen oder diese öffentlich kritisieren.
Firmenchefs lassen Mitarbeiter beobachten und spähen deren elektronische Briefkästen aus, weil diese Mitarbeiter an Kundgebungen gegen menschenfeindliche Ideologien und an Demonstrationen für Demokratie, Sicherheit und Frieden teilgenommen haben. Selbst Familienangehörige bleiben bei solchen Operationen – wie sie aus den sozialistischen Betrieben der DDR bekannt waren – oft nicht verschont.
Die Regierenden Deutschlands brüsten sich mit einer dezitierten Säuberungsaktion gegen unliebsames Denken im Volk. Die Bundesnetzagentur (BNA), die dem Wirtschaftsminister untersteht, hat – kurz vor dem Tag der deutschen Einheit – der Einrichtung einer digitalen Meldestelle namens „Trusted Flagger“ zugestimmt. An diesen, wie es heißt, „vertrauenswürdigen, zuverlässigen Hinweisgeber“ soll sich jeder Bürger wenden, der im weltweiten Netz vermeintliche „Hasskommentare“ findet. Laut dem BNA-Präsidenten Klaus Müller können „illegale Inhalte, Hass und Fake News… sehr schnell und ohne bürokratische Hürde entfernt werden“. Was die BNA und das Wirtschaftsministerium unter „illegale Inhalte, Hass und Fake News“ im Einzelnen verstehen, bleibt offen – nur den „Terrorismus“ schiebt man vor’s Loch.
Für das frühere Ministerium für Staatssicherheit (MfS) in der DDR war es sicher ein großer Traum, innerhalb kurzer Zeit unzählige, freiwillig dienende Inoffizielle Mitarbeiter (IM’s) zur Totalüberwachung der Bürger gewinnen zu können. Selbst die Bestechung der IM’s mit Geld, Gütern des täglichen Bedarfs, Urlaubsreisen etc. pp. hätte sich die damalige Partei- und Staatsführung sparen können. Die Regierenden im vereinten Deutschland haben es nicht mehr nötig, Geheimagenten gegen das eigene Volk über aufwendige Gespräche in Kaderabteilungen und über konspirativen Treffen zu akquirieren.
Ganz unverblümt sprechen sie in Bundestagsdebatten und anderswo davon, dass alle Denkweisen und Äußerungen, die ihnen nicht gefallen und sie – bei der Durchsetzung ihrer Pläne zur Erlangung der totalen Gehorsamspflicht der Bürger – behindern könnten, unter „Hass und Hetze“ fallen. Die unter dem staatlichen Schutzschirm der „Demokratieförderung“ getarnte Staatssicherheit REspect! hetzt Bürger gegeneinander auf, um Bürger, die nicht ins Staatskonzept der neuen Einheitspartei Deutschlands passen, zu sperren – oder gar wegzusperren?
Wenn Christen auf Facebook, X, Instagram, TikTok, YouTube oder Telegram Kommentare schreiben, dann sollten sie wissen, dass es für den (der nur darauf wartet, andere mit REspect! zur Schlachtbank staatlicher Gerichtsbarkeit zu führen) bereits ein „Hasskommentar“ sein könnte, wenn er bezeugt, dass es nach Gottes Schöpfung außer Mann und Frau kein anderes biologisches Geschlecht gibt. Auch die Äußerung „Es gibt nur einen Gott“ – nämlich den Gott der Bibel – und dass nach Johannes 14,6 allein „Jesus Christus der Weg, die Wahrheit und das Leben“ ist, kann verhängnisvolle Folgen haben.
Rechtsbeugung gibt es eben nicht nur in Diktaturen.