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von Thomas Schneider
Die Schreckensmeldungen zur Demokratiefeindlichkeit reißen nicht ab. AG WELT liegt ein Papier der Ostdeutschen Konferenz der Evangelisch-methodistischen Kirche (Emk) vom Juni 2024 vor. Darin heißt es u.a.: „Angesichts der großen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen ist es unverzichtbar miteinander im Gespräch zu sein. Als Salz der Erde und Licht der Welt (Mt 5,13-16) tragen wir als Christen eine besondere Verantwortung das Gespräch zu fördern.“
Es ist sehr gut, wenn Christen untereinander im Gespräch bleiben und mit Andersdenkenden ins Gespräch kommen. Im EmK-Text heißt es dann auch richtig: „Angesichts dieser Herausforderung ist Abgrenzung keine Lösung.“
Doch dann lassen die Ost-Methodisten sprichwörtlich die Katze aus dem Sack. Nicht mit allen will man demokratisch umgehen. Nicht in Bezug auf alle gilt, dass „Abgrenzung keine Lösung“ ist. So will man mit Menschen, die sich in der Partei Alternative für Deutschland (AfD) für Volk und Vaterland engagieren, nichts zu tun haben. Ihnen werden „rassistische Gedanken und Handlungsmuster“ unterstellt. Sie würden „rechtsextremistische, antisemitische und diskriminierende Positionen… salonfähig machen“.
Die Ostdeutsche Konferenz der Emk gibt nun vor, von wem sich ihre Schäflein zu distanzieren haben: „Aus diesem Grund sind für uns Christen die AfD und weitere rechtsnationale Parteien nicht wählbar.“
Im Umkehrschluss hieße das doch: Parteien, die in Deutschland den Sozialismus/Kommunismus wieder hoffähig machen, der Herrschaftsform des Islam den Weg ebnen und/oder die Aufrichtung einer antichristlichen Weltregierung fördern, sind aus Sicht der EmK wählbar.
Eine Kirche, die ihre Mitglieder dazu aufruft, nach dem deutschen Grundgesetz legitimierte Parteien nicht zu wählen, hat nicht nur ein großes Defizit im Demokratieverständnis, sondern lässt Finsternis übers Land ziehen und hat Unmengen fades Salz in ihrer geistlichen Vorratskammer.
Die Ostdeutsche Konferenz der EmK scheint auch nicht kapiert zu haben, was – nach der Europawahl und den Kommunalwahlen – des Volkes Wille in Ostdeutschland ist. Deshalb grenzt der letzte Satz im Papier der Methodisten an Arroganz, gepaart mit Dummheit: „Es braucht aber auch Demut und Geduld angesichts der komplizierten Herausforderungen unserer Zeit. Zu dieser Haltung gehört nicht zuletzt das Gebet, auf dass wir in Frieden leben können – und unsere Mitmenschen auch.“
Die methodistische Führung sollte dringend dafür beten, dass aller Hass gegen Andersdenkende und -wählende von ihr genommen wird, dass sie ihre Schäflein nicht länger bevormundet und auch in den Mitgliedern und Wählern der AfD „Mitmenschen“, also Geschöpfe Gottes sieht.
Wenn für die Methodisten, wie sie schreiben, „die unantastbare Würde des Menschen“ im Mittelpunkt steht, dann sollten sie zuerst Buße darüber tun, wo sie in der Geschichte und in unserer heutigen Gesellschaft versagt haben und schuldig geworden sind.
Joachim Hadlich meint
Die EMK reitet sich auf dem links-rot-grünen Zeitgeist zu Tode. Wie schade, vor 60 Jahren habe ich in dieser Kirche den Glauben an Jesus Christus gelernt.
Gabriel Püschmann meint
Das ist nicht mehr die EMK, die ich von Kindheit auf kenne und lieben gelernt habe. Sie reden von Herz und schüren Hass auf rechts konservativ. Ich erkenne, dass viele Hauptamtliche einschließlich der Kirchenletung sich den aktuellen politischen Strömungen anpassen ohne gründlich darüber nachzudenken.. Gabriel Püschmann