
von Thomas Schneider
Vom 20. bis 23. Juni dieses Jahres findet in der Olympiahalle München die „Eins sein Konferenz UNUM24„ statt. Initiatoren der Großveranstaltung sind Fadi Krikor und Gerhard Kehl. Krikor ist Gründer und Leiter des Father’s House for all Nations, einer Begegnungs- und Tagungsstätte, die besonders das Thema Versöhnung in den Mittelpunkt stellt. Kehl ist Gründer und Leiter der Jordan-Stiftung – ein charismatisch-ökumenisches Netzwerk von Kirchen und Werken – und Leiter der AlpenChurch in Kempten im Allgäu.
Was will UNUM24 bewirken? Die Initiatoren beantworten diese Frage so: „Wir brauchen Einheit (unity) und wir brauchen Einssein (oneness). Gott führt uns von ‚Einheit‘ ins ‚Einssein‘, lateinisch UNUM. In Einheit erringen wir den Sieg und im Einssein bringen wir Frucht. In der Einheit finde ich meinen Platz und im Einssein verliere ich mich in Gemeinschaft. Gottes Rufen ins Einssein, ist eine Antwort auf die Sehnsucht der Menschen in unserem Land.“
Um diese „Vision“ Wirklichkeit werden zu lassen, hat man zu dieser Konferenz – in der auch die Evangelische Allianz Deutschland involviert ist – u.a. Bill Johnson als Redner eingeladen. Er ist leitender Pastor der Bethel Church in Redding (Kalifornien).
Der österreichische Publizist und Evangelist Alexander Seibel warnt vor Johnsons Lehre. Dieser Pastor vertrete das Wohlstandsevangelium und erkläre, dass Menschen keine Krankheit noch finanzielle Mängel hätten, wenn Jesus wirklich Herr in ihrem Leben sei. Dabei bezieht sich Seibel auf den Youtube-Beitrag „Bill Johnson Says Christ Is Not Truly Lord Of The Sick or Poor“. In Johnsons Gemeinde praktizierten Mitglieder das sog. Soaking, bei dem man sich auf Gräber besonders „gesalbter“ Personen lege. „Esoterik und der fromme Spiritismus“ würden „kaum noch getarnt“. Schließlich gehe, so Seibel gegenüber AG WELT, von solchen Verkündigern „eine besondere Signalwirkung“ aus. Die meisten, die an einer solchen Konferenz teilnehmen, ahnten wohl nicht, welche Irrlehren Johnson vertritt. Dazu gehöre auch „eine unbiblische Deutung der sogenannten Kenosis“. Johnson vertrete die Ansicht, „dass Jesus hier auf Erden nur Mensch war und angeblich seine Göttlichkeit im Himmel zurückgelassen habe“. Ähnlich argumentiere auch Rodney Howard-Browne, der Vater des Toronto-Segens. Mit UNUM24 feiere man, so Seibel, „die überkonfessionelle Einheit mit einem anderen Jesus“. Seibel mahnt: „Hoffentlich werden noch genügend gewarnt vor dieser falschen Einheit und dem emotionalisierten Lobpreis. Diese berauschende Musik ist ja das Hauptzugpferd.“
Auf der UNUM24-Rednerliste stehen neben Johnson auch der Landesbischof der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens, Tobias Bilz; der katholische Theologe, Philosoph und Gründer des Gebetshauses Augsburg, Dr. Johannes Hartl; der katholische Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers und andere.
Teresa Schröder meint
Furchtbar!!! Mehr kann ich dazu nicht sagen!!!
Josua König meint
Wie sollte es überhaupt eine Einheit geben können, wer vergißt, wofür sich Luther eingesetzt hat? Bis heute sind die „Praktiken“ und das Verständnis von Bibel, Gott, besonders Jesus und allem voran Schuldvergebung und „Tür“ zum Himmel, Werkegerechtigkeit vor allem in den beiden Kirchen immer noch ein komplett anderes. Und wenn sich die evang. Kirche nicht allein so an das Katholische anbiedern würde, würden die Unterschiede noch deutlicher zu Tage treten. Wer genau beobachtet, stellt fest, dass nur die evang. Kirche in Riesenschritten auf die kathol. Kirche zugeht. Letztere jedoch ein geschicktes Spiel treibt. Ist das alles übertrieben, was ich schreibe? Ich sage euch: Nein! Wir haben jahrzehntelang in diesem „System“ zugebracht und erlebt, wie über die evangelischen „Geschwister“ gesprochen wurde und welche Ziele man verfolgt – natürlich nur, wenn man „unter sich“ war. Es ist erschreckend, dass sich in den letzten 500 Jahren nichts geändert hat, vielmehr die Verschleierungstaktik immer wieder perfektioniert wurde. All die alten Praktiken – auch den Ablasshandel – gibt es in der kathol. Kirche immer noch. Sie haben nur „modernere“ Formen angenommen. Es ist unbegreiflich und sehr schade, dass dieses Manöver nicht durchschaut wird und immer noch gutgläubig die Augen vor der Realität verschlossen werden.
Waltraud Muhr meint
Hände weg von Ökumene!!