von Thomas Schneider
Nicht nur bei der Delegitimierung von Ehe und Familie und im „Kampf gegen rechts“, sondern auch was das „Tierwohl“ angeht, treiben Kirche und Staat im wahrsten Sinne des Volksmundes „die Sau durchs Dorf“.
Kirche sorgt dafür, dass mit dem von ihr verabreichten Segen Kühe, Schafe, Hunde, Katzen und anderes Getier in den Himmel kommen sollen. Ob die da ohne Buße und Vergebung ankommen? Wenn nicht, war alles für die Katz – auch die vielen Tier-Gottesdienste, in denen gesungen (vielleicht auch gebellt und miaut) und gebetet wird. Und am Ende der Zeremonie werden alle Besucher samt mitgebrachten Tieren gesegnet. Maria-Jolanda Boselli, Prädikantin der Heilig-Geist-Gemeinde München sagte gegenüber evangelisch.de, dass ihr das Thema Glauben und Tiere persönlich wichtig sei: „Ich habe zwei Hunde und zwei Katzen. Als mein vorletzter Hund eingeschläfert wurde, habe ich mit ihm in meinen Armen das Vaterunser gebetet. Ich bin sicher, das hat ihm gutgetan.“
Da das Tier vor Gott nicht schuldig ist, bedarf es auch keines stellvertretenden Opfers und damit keiner Erlösung. Der Mensch hat nach Genesis 1 und 2 den Auftrag, Gottes Schöpfung zu pflegen und zu verwalten. Dazu gehört auch ein verantwortungsvoller Umgang mit der Tierwelt. Doch nur der Mensch ist Gott gegenüber verantwortlich, das Tier ist dem Menschen als Hilfe und Nahrung an die Hand gegeben.
Die Tierbestattungsbranche im deutschen Lande boomt – der Jahresumsatz wird auf etwa 20 Millionen Euro geschätzt. Im baden-württembergischen Albstadt-Pfeffingen wurde aus einer ehemaligen Evangelisch-methodistischen Kirche die erste Tier-Bestattungskirche, wo Vierbeiner mit göttlichem Segen zu Grabe getragen werden. Um welchen Gott es sich dabei handelt, bleibt fraglich.
Im Leistungsverzeichnis der überkonfessionellen „Tierbestattung Schönhalde Pauluskirche GmbH“ heißt es: „In unserer Pauluskirche in Pfeffingen, der einzigen Tierbestattungskirche Deutschlands, wird die Urne mit der Asche Ihres geliebten Tieres feierlich aufgebahrt und dekoriert. Auf Wunsch wird eine individuelle Trauerfeier für Sie geplant…“ Die Kosten sind nach Gewicht des Tieres berechnet. So kostet die „Kirchbestattung mit Ascherückführung“ bei einem Tier über 50 kg mehr als 440 Euro, bei einem Pferd muss man (ab 1.990 Euro) schon tiefer ins Portmonee greifen. Die Tierart sei „für die Preise nicht maßgeblich, egal ob Hund, Katze, Vogel, Nager…“. Dann steht da noch ein wichtiger Hinweis (fast so, wie bei der Bestattung eines Menschen): „Die Entnahme einer Teilmenge für Schmuckstücke, Diamanten, oder andere Andenken ist möglich.“ Manche Trauernden würden „ein vierstündiges Trauerritual mit dem Vaterunser auf Aramäisch, der Sprache Jesu“ zelebrieren, heißt es in einem Beitrag auf evangelisch.de.
Was geschieht bei einer solchen Tier-Kirch-Bestattung? „Die Urne mit der Asche Ihres Tieres wird feierlich in unserer Tierbestattungskirche, der Pauluskirche Pfeffingen, aufgebahrt. Bei der Abholung der Urne hängen Sie ein kleines Herz mit dem Namen Ihres Tieres an den Erinnerungsbaum im Kirchsaal.“ Die kleine Kanzel und die bunten Kirchenfenster wurden von den Methodisten übernommen. Eine alte Weißtanne dient der Aufbahrung des verstorbenen Tieres.
Es wird sicher nicht lange dauern, bis Pfarrer und Priester der Kirchen ihr Geschäft widdern und auf den Kirch-Bestattungszug aufspringen. Schließlich geht es da nicht um die Rettung von Menschenseelen, die vielen immer unwichtiger zu sein scheint.
Ob Tiersegnung oder Tierbestattung: Hauptsache die Menschen erleben – ihren Vierbeinern zu Diensten, ein Event mit dem verabreichten Segen der Kirche und einer Bestattungszeremonie.
Der Staat will natürlich der Kirche in nichts nachstehen und tut etwas für das Tierwohl. Ganz aktuell: Cem Özdemir will eine sogenannte „Tierwohlabgabe“ einführen. Vielleicht nicht gerade im Glauben, dass Tiere in den Himmel kommen, aber mit der Absicht, dass der Mensch weniger Fleich essen soll. So wie die Kirche den Menschen einredet, sie müssten ihre tierischen Lieblinge vor dem Abscheiden aus dem Leben segnen lassen, so tarnt der Staat unter dem Label „Tierwohl“ eine neue Steuer. Aber vielleicht bekommen ja die Tier-Kirch-Bestatter über einen staatlichen Fördertopf davon etwas ab.
Wird der Angler bald seine Würmer segnen lassen, bevor er sie an den Haken seiner Angel hängt und wird der deutsche Bürger bald eine Steuer bei überstarken Blähungen entrichten müssen, um das Klima zu retten? In Deutschland ist inzwischen alles denkbar. Nur um die verirrten Schafe, für die Jesus Christus in diese Welt gekommen ist und sich für die Sünde am Kreuz opferte, kümmern sich nur wenige. Das ist die große Tragik unserer Tage!
Sven M. meint
Schrecklich solche Auswüchse einer verlorenen „Christenheit“:
Nur was tun wir dagegen – gegen solche Hurerei?
Und was tun wir dafür – für die Rettung von Menschenseelen?
Thomas Schneider meint
Lieber Sven, was wir tun können, das steht im Wort Gottes. Doch das Entscheidende, die Menschen zu Buße und Umkehr bewegen, kann allein Christus. IHM sei alle Ehre!
Peter O. meint
Die Frage ist doch, so glaube ich meint es Sven M., ob uns das Evangelium auf den Lippen liegt, also ob wir den Samen ausstreuen. Das Gedeihen muss natürlich Gott schenken.
Unser Auftrag lautet doch:
Der Missionsbefehl in Matthäus 28
18 Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. 19 Darum gehet hin und lehret alle Völker:[1] Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes 20 und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
Römer 10,17
So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi.
Kolosser 1,25
Ihr Diener bin ich geworden durch den Auftrag, den Gott mir für euch gegeben hat, dass ich das Wort Gottes in seiner Fülle predige,
2Timotheus 4,2
Predige das Wort, stehe dazu, es sei zur Zeit oder zur Unzeit; weise zurecht, drohe, ermahne mit aller Geduld und Lehre.
Das Gleichnisses vom Sämann in Lukas
11 Das ist aber das Gleichnis: Der Same ist das Wort Gottes.
Und es gilt weiterhin die Frage:
Was tun wir oder tun wir nicht.
Schalom