von Thomas Schneider
Leider gibt es immer noch (oder immer mehr?) Redakteure in der sog. christlichen Medienlandschaft, die den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen. Blindlinks holzen sie alles ab, was ihnen auf rechtem Wege in die Quere kommt.
Das Medienmagazin PRO öffnete seinen Waffenschrank und ließ – in einer Rundmail am 1. Februar – von seiner Redakteurin Anna Lutz im Schnellfeuer giftige Pfeile auf die Fraktionsvorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion Dr. Alice Weidel abschießen. Wie von einer Tarantel gestochen geht Lutz in den Nahkampf gegen die Führungsperson einer politischen Opposition, die in der Generaldebatte zum Bundeshaushalt 2024 im Bundestag am 31. Januar eine Rede hielt.
Die Redakteurin bezichtigt Weidel der Verleumdung, weil die es sich doch – angesichts der verheerenden und volksfeindlichen Politik der Ampel-Regierung – erlaubt hat, diese verbal anzugreifen. Hat die Politikwissenschaftlerin Lutz noch nie eine Bundestagsdebatte angeschaut, in der der ehemalige Bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß gesprochen hat? Dann sollte sie das dringend tun.
Nicht nur den Stempel der Verleumdung, sondern auch den der Lüge drückt Lutz der AfD-Politikerin auf, die in ihrer Rede sagte: „Der Bundespräsident bezeichnet AfD-Wähler als Ratten.“ Was sind denn die Millionen Wähler dann, wenn Frank-Walter Steinmeier am 29. Januar über seine Lippen flattern lässt: „Wir lassen uns dieses Land nicht von extremistischen Rattenfängern kaputt machen“? Ein Mann, der bis Ende 1984 als Student für den linksextremen, von der DDR-Stasi mitfinanzierten Pahl-Rugenstein Verlag arbeitete und dort bei der linksradikalen Zeitschrift „Demokratie und Recht“ mitwirkte. Dieser Bundespräsident will heute alle Deutschen vertreten.
Lutz lässt sich dazu hinreißen, über den Auftritt der Bundestagsabgeordneten herabwürdigend zu schreiben: „…den Zeigefinger Richtung Ministerbank erhoben, das Kinn vorgereckt, die Halssehnen angespannt.“ Vielleicht sollte die PRO-Redakteurin mal in den Spiegel schauen, wenn sie wieder mal ihre Allüren gegen Menschen auslebt, die sich zum Wohl des Volkes angagieren und nicht zulassen wollen, dass eine links-grüne Politik mit bitterem christdemokratischen Beigeschmack unser deutsches Vaterland komplett lahmlegen und bis zur Unkenntlichkeit zerstören will.
Wer in einer Demokratie nicht zulässt, dass es eine Opposition gibt, die in ihrem Programm mehr christliche Werte vertritt, als die mit heuchlerischem „C“ geschmückten Parteien, will nichts anderes als eine Diktatur, die das Volk in Not und Elend führt.
Der Philosoph, Buchautor und Mitarbeiter der Studiengemeinschaft Wort und Wissen, Dr. Markus Widenmeyer, schrieb auf Facebook u.a.:
Der „Kampf gegen rechts“ oder, synonym, das „Reaktionäre“ hat seine Ursprünge in den Lehren von Marx und Engels – eine zutiefst revisionistische und antichristliche Ideologie, die zu den schrecklichsten Tragödien der Menschenheit geführt hat. Dieser Kampf gegen „rechts“ wurde dann politisch und gesellschaftlich von Lenin, Stalin, Mao, dem KGB oder der Stasi oft mit großer Brutalität praktiziert. „Rechts“ oder „reaktionär“ waren diejenigen, die die gängige marxistische Staatideologie kritisch gesehen haben. Entsprechend sind auch auf den heutigen Demos „gegen rechts“ viele Personen aus dem linken bis linksextremen Spektrum dabei. Ich kann mir aber nur schlecht vorstellen, dass wirklich historisch und politisch aufgeklärte Christen dabei sind...“
Vorstand AG WELT meint
Zum Kommentar „PRO-Redakteurin wie von der Tarantel gestochen“ ist bei AG WELT eine E Mail mit folgendem Inhalt eingegangen, der auch der PRO-Redaktion zugesandt wurde:
„Guten Tag Frau Lutz, offen gestanden bin ich doch sehr überrascht über Ihre Einlassungen zur Rede von Frau Dr. Weidel. Ich gehöre alles andere als zu den Rechten, aber kann sehr wohl noch die Wahrheit von der Lüge unterscheiden. Alles was Frau Dr. Weidel gesagt hat, ist belegbar, zumindest von meiner Seite als Leser mit dem mir vorliegenden Wissen nachvollziehbar. Wenn Frau Dr. Weidel behauptet, die Regierung würde Deutschland hassen, dann hat sich doch zumindest ein Regierungsmitglied dazu hinreißen lassen, Deutschland schon immer als „Zum Kotzen“ empfunden zu haben – Herr Habeck – und dies meines Wissens auch bis heute nicht widerrufen. Da liegt die Äußerung von Frau Dr. Weidel doch sehr nahe, oder etwa nicht? Übrigens, mit Ihrer Polemik gegenüber Frau Dr. Weidel „den Zeigefinger Richtung Ministerbank erhoben, das Kinn vorgereckt, die Halssehnen angespannt“ haben Sie sich und Ihrem Magazin eher einen Bärendienst erwiesen. Seriöser Journalismus sieht meiner Ansicht nach anders aus. Sie versuchen, die Rede von Frau Dr. Weidel zu zerreißen, Sie sollen aber wissen, dass Ihr Beitrag auch eine entsprechende Bewertung erhält, die Sie wahrscheinlich nicht beabsichtigt haben. Für Ihre zukünftigen Beiträge wünsche ich Ihnen etwas mehr Fingerspitzengefühl, zumal sich das Magazin, für welches sie hier schreiben, auch noch – christlich – nennt. Als Christ würde ich mich für einen solchen Umgang miteinander schämen. Gruß F. Kolm
Der Vorstand meint
Horst Schornstein hat an die PRO-Redaktion folgende Nachricht gesandt, die er auch AG WELT zur Kenntnis gegeben hat:
Zum Artikel „Die Rattenfänger“ vom 1.2.2024
Sehr geehrte Damen und Herren, als ich den Artikel las, dachte ich zunächst, ich hätte mich auf eine Seite von Grünen oder der SPD verirrt. Der Ton des „Beitrags“ unerträglich schrill (um Ihre Sprache zu verwenden). Das klingt wie übelste DDR-Propaganda. Dann noch das Zitat im Newsletter über den Austritt von Herrn Maaßen aus der CDU (Halleluja!), das für mich Gotteslästerung ist. Alles unter einem christlichen Deckmantel. Anfang des Jahres stand in Pro ein Artikel über die Jahreslosung. Der Vers scheint für Sie nicht zu gelten, wenn es um Personen wie Frau Weidel oder Herrn Maaßen geht. Nach vielen Jahren kündige ich jetzt den Newsletter und hoffe, dass es noch viele andere ebenfalls tun. Auf ein solches Zeitgeistmagazin kann man gerne verzichten!
Mit freundlichen Grüßen