von Ernst-Martin Borst
Die Demeter-Produkte (Demeter = Muttergöttin) boomen, die Umsätze liegen im Milliardenbereich. Alleine in Deutschland arbeiten (Stand 2022) 1.778 Höfe mit einer Gesamtanbaufläche von 106.486 ha für die Demeter-Gruppe. Die Angebotspalette von Demeter umfasst 16.330 verschiedene Artikel, dazu gehören Wurst, Fleisch, Käse, Eier, Gemüse, Obst, Backwaren, Getränke, Milchprodukte, Baby-Nahrung und Kosmetikartikel. An dem Vertrieb beteiligen sich 168 Großhändler, 326 Biofachhändler sowie 18 Großfilialanbieter wie z.B. Edeka, Kaufland, REWE, Rossmann und dm. Inzwischen ist Demeter in 68 Ländern der Welt aktiv.
Demeter ist ein eingetragener Verein. Mitglieder sind die Produzenten (Landwirte, Erzeuger, Mühlenbetriebe, Käsereien, Lebensmittelwerke…), die Vertriebe (Großhändler, Bioläden, Filialkettenbetreiber…), Inhaber von Demeter-Restaurants sowie Fördermitglieder. Die Zeitschrift des Vereins mit dem Titel „Lebendige Erde“ erscheint zweimonatlich. Demeter steht für Biodynamik. Sie schreiben selbst Biodynamischer Ansatz und Prinzipien (demeter.net):
„Prinzipien des biodynamischen Ansatzes:
– Regeneration – Nachhaltigkeit reicht nicht aus
– Das Wohlbefinden von Natur und Mensch integrieren – wir sind Teil des Bildes
– Schaffung eines lebendigen Kontextes, in dem Menschen, Tiere und Pflanzen gedeihen und
sich entwickeln können
– Beziehen Sie Tiere so ein, dass ihr Wohlbefinden respektiert wird, während Sie
nährstoffreiche Nahrung produzieren, den Boden nähren und die Tierwelt schützen
– Landwirtschaft ist kontextuell – ihrer Ökologie, Landschaft und Kultur
– Ökologische Verantwortung – Schonung von Ressourcen, einschließlich Verpackungs- und
Transportauswirkungen
– Soziale Verantwortung – Unterstützung der Gemeindeentwicklung und eines kooperativen
Ansatzes in der gesamten Lieferkette“
und auch
„Demeter steht für konsequente Bio-Lebensmittel, die im Einklang mit der Natur erzeugt werden. Aufgrund der lebendigen Kreislaufwirtschaft gilt Demeter-Landwirtschaft als nachhaltigste Form der Landbewirtschaftung und geht weit über die Vorgaben der EU-Öko-Verordnung hinaus. Demeter-Landwirt*innen gehen sorgsam mit dem Land und den Tieren um, die ihnen anvertraut sind. Sie gestalten Landschaft bewusst, lebenswert und nachhaltig.“
Damit wird bei dem Verbraucher der Eindruck erweckt, Produkte von Demeter seien in jeder Hinsicht sehr gut und empfehlenswert. Doch die Sache sieht leider ganz anders aus! Was steckt wirklich hinter Demeter?
Der Ausrichtung von Demeter liegt ein hellseherisches Konzept des österreichischen Publizisten und Esoterikers Rudolf Steiner (1861-1925) zugrunde. Da geht es um kosmische Wirkung, kosmische Strahlung, arbeiten mit Kräften des Mondes, Beachtung anthroposophischer Grundlagen und weiterer esoterischer Praktiken. So findet man Anleitungen, wie z.B.: „Zur Bekämpfung von Mäuseplagen solle der Landwirt die Felle von Mäusen verbrennen und dann deren Asche über das Ackerfeld streuen, wenn Venus im Zeichen des Skorpion stehe.“
Viele Landwirte, Produzenten und Konsumenten landwirtschaftlicher Erzeugnisse meinen wohl, der Umwelt etwas Gutes zu tun, wenn sie Demeter-Produkte erwerben. In Wirklichkeit aber fördern sie ein von Esoterik durchdrungenes Weltbild, das von Menschen wie Steiner mit hellseherischen Fähigkeiten in die Welt gebracht wurde und dem Ersten Gebot (2. Mose
20,3; 5. Mose 5,7) widerspricht.
(Weiterführende Informationen: AG1018 „Homöopathie“, AG1067 „Waldorfschulen“, AG1072 „Esoterik“, AG1068 „Anthroposophie“, AG1077 „Demeter“)