von Ernst-Martin Borst
In der ideaSpektrum-Ausgabe Nr. 44 vom 04.11.2021 schreibt Pfarrer Steffen Kern im Editorial:
„Wir brauchen einen kommunikativen Klimawandel.“
Kern fordert für die Themen „Ehe für alle“, „Abtreibung“ und „Islam“ eine bessere Differenzierung, mehr Sensibilität, ein nüchternes Abwägen, mehr Ringen um die Wahrheit und kein Schwarz-Weiß-Denken.
Kern, der Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschafsverbandes und Mitglied der EKD-Synode ist, behauptet in seinem Text, dass diese Themen viel zu komplex und zu vielschichtig seien, als dass sie mit kurzen Parolen zu beurteilen wären.
Oberflächlich betrachtet hören sich seine Ausführungen doch recht gut an. Doch bei näherem Hinschauen stellen sich Fragen: Gibt es bei dem Thema „Ehe für alle“ eine Notwendigkeit der Differenzierung? Muss ich bei dem Thema „Abtreibung“ um die Wahrheit ringen? Muss bei dem Thema „Islam“ etwas nüchtern abgewogen werden?
Nein! Hier brauchen wir in unseren Gemeinden keinen „kommunikativen Klimawandel“, sondern eine klare Hinwendung zum Wort Gottes! „Ehe für alle“ ist Sünde! Abtreibung ist Sünde! Der Islam ist eine antibiblische und deshalb abzulehnende Religion. All das muss klipp und klar gesagt werden. Die Bibel fordert uns zu einer klaren Stellungnahme auf.
Es ist heute modern geworden, sich eine eigene Bibel zu schreiben und sich die eigene, passende Auslegung zu basteln. Dazu passt dann Gottes Wort über Sünde nicht. Da hört der Mensch lieber auf die Worte der Schlange: „Sollte Gott gesagt haben…?“. So nach dem Motto: „Sollte Gott gesagt haben, Homosexualität ist Sünde? So hat Gott das doch sicherlich nicht gemeint?! Ihr lieben Christen müsst das Thema viel differenzierter betrachten, geht es doch sensibler an, jeder kann doch glauben, was er will. Gott nimmt es doch gar nicht so genau….“
Eine biblische Gemeinde denkt nicht so. Sie glaubt und hält sich treu an Gottes Wort und nennt Sünde konkret beim Namen. Sie verachtet nicht den Sünder, aber die Sünde. Sie begegnet dem Sünder mit Liebe und Demut und versucht, ihm die rettende Botschaft des Erlösers nahezubringen. Aber die Sünde wird klar benannt.
Die Welt braucht keine Wischi-Waschi-Botschaft, sondern eine klare Wegweisung durch das irrtumslose Wort Gottes. Kirchen, Freikirchen, Werke wie die Evangelische Allianz in Deutschland (EAD) und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) folgen immer stärker dem Mainstream und der interreligiösen Verbrüderung, statt sich auf den Boden der Bibel zu stellen und dem Auftrag Jesu gerecht zu werden:
So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!
2.Korinther 5, 20
Ist es Zufall, dass Kern in seinem Editorial das Wort „Klimawandel“ verwendet? Ist der sogenannte „Klimawandel“ vielleicht auch für ihn ein Thema, das von bibeltreuen Christen gleichfalls eine bessere Differenzierung, mehr Sensibilität, ein nüchternes Abwägen, mehr Ringen um die Wahrheit und kein Schwarz-Weiß-Denken abverlangt?
schneider meint
Ich danke Ihnen für die klare Stellungnahme. Manchmal fühlt man sich selbst in der eigenen Gemeinde einsam und ist versucht sich dem Mainstream anzupassen. Da tut es gut, wenn es solche Artikel wie den Ihren gibt. Das macht wieder Mut
Thomas Schneider meint
Es freut uns, wenn Glaubensgeschwister, die ihr Leben Jesus Christus anvertraut haben, in dieser ver-rückten Zeit wieder Mut bekommen.
Frank Meinert meint
Deshalb ist es es wichtig das wir Christen verunsicherte Menschen in ihrem Herzen erreichen, die aktuell über Abtreibung nachdenken. Sie brauchen wieder Mut zum Leben. Sie brauchen Christus und auch Christen die ihnen zuhören und Orte, wo sie ihre Not teilen können.
Thomas Schneider meint
Lieber Herr Meinert, Ihre Forderung unterstützen wir voll und ganz. Nur versagt beim Thema „Abtreibung“, der Ermordnung von Kindern im Mutterleib, die DIAKONIE (Sie wissen hoffentlich, wieso wir an dieser Stelle Bezug zur DIAKONIE nehmen?) samt EKD total! Auf ihrem „Infoportal“ bewertet die DIAKONIE allein schon ein Beratungsgespräch als problematisch, wenn dort steht: „Die Frau unterliegt dem Druck, für einen möglichen Schwangerschaftsabbruch eine Bescheinigung über die Inanspruchnahme dieses Beratungsgesprächs nachzuweisen.“ Weiter heißt es dort: „Die Mitarbeitenden informieren die Schwangere oder das Paar über verschiedene Methoden eines Schwangerschaftsabbruchs, Möglichkeiten einer Kostenübernahme und informieren über alle relevanten gesetzlichen Bestimmungen, so auch die zeitlichen Fristen.“ Und wird deshalb von der DIAKONIE die Historie zur Abtreibung veröffentlicht, weil für sie die dort aufgeführte Historie von 1871 bis 2019 etwa einen gravierenden Durchbruch für den Schutz ungeborenen Lebens darstellt? So wird das Wort „nur“ im zweiten Punkt der Historie bewusst in An- und Ausführungszeichen gesetzt, wo es heißt: „1926 wird der § 218 zum ersten Mal reformiert und ein Abbruch als Vergehen definiert, das ´nur´ mit Gefängnisstrafe geahndet wird.“ Lesen Sie selbst: https://www.diakonie.de/wissen-kompakt/schwangerschafts-und-schwangerschaftskonfliktberatung