von Ernst-Martin Borst
Sind Advent und Weihnachten witzig, kuschelig, romantisch oder zum Lachen? So scheinen es manche in Kirchen und Missionswerken landauf und landab zu sehen. Eingeladen wird zu Advents- und Weihnachtsveranstaltungen mit dem Spruch „Lacht hoch die Tür!“ in 24 Gemeinden, so beispielsweise in die Freie evangelische Gemeinde Witten, in die Josua-Gemeinde Bautzen, in den „Schönblick“ nach Schwäbisch Gmünd und in die Evangelische Kirchengemeinde Wesel.
In der Einladung der FeG Witten heißt es:
„Lacht hoch die Tür
weise. witzig. weihnachtlich.
Texte: Andreas Malessa, Musik: Uli Schwenger
Einerseits soll der Advent kuschelig, romantisch und besinnlich sein. Anderseits raubt das ,,Fest der Familie‘‘ vielen den letzten Nerv.
ENTSPANNEN SIE SICH! Bei wunderschönen Pop-Hits, Gospelrhythmen, Jazz-Klassikern und Weihnachtsliedern im neuen Gewand. Summen, singen (im Herzen), schmunzeln Sie mit! Wenn Hörfunkjournalist Andreas Malessa Kurzgeschichten vorträgt, die augenzwinkernd unseren Alltag aufs Korn nehmen und spirituell Schwarzbrot servieren, ohne Schmalz. Aber mit ein paar Stückchen Chili-Schokolade des selbstironischen Humors. Damit Sie weder sorgenvoll noch gereizt, weder zerknirscht noch melancholisch auf Weihnachten zugehen, sondern sich von Herzen auf eine ,,fröhliche, selige, gnadenbringende Weihnachtszeit“ freuen können.“
Viele Menschen mögen das vielleicht so sehen, doch das Wort Gottes sagt da etwas anderes. Es geht von Anfang an um das Thema „Rettung“. Schon im ersten Buch des Neuen Testamentes, gleich in Kapitel 1 heißt es:
„Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden.“
Und in dem Bericht von Lukas steht:
„…denn euch ist heute der Retter geboren..!“
(Lukas 2,11)
Weihnachten heißt: Das Rettungswerk des lebendigen Gottes tritt in Aktion! Gott setzt das von ihm geplante Erlösungswerk in die Tat um! Das bedeutet für den Sohn Gottes unvorstellbare Erniedrigung. Er, der Sohn des lebendigen Gottes, verließ die Herrlichkeit beim Vater und wurde Mensch! Er wurde nicht geboren, um Witze zu machen, um Spaß zu haben, um zu kuscheln oder um zu lachen, nein, er kam, um zu leiden und um für uns zu sterben. Schon Jesaja schrieb in Kapitel 53:
„Fürwahr, er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeglicher sah auf seinen Weg; aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn. Da er gestraft und gemartert ward, tat er seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer und seinen Mund nicht auftut.“
Die Krippe, der Gebetskampf im Garten von Gethsemane, das Kreuz, das leere Grab und Himmelfahrt gehören untrennbar zusammen. Nur durch alle Stationen, die Jesus Christus durchlaufen musste, wurde das Erlösungswerk vollkommen! Das ist wahrlich eine frohe Botschaft! Glücklich der Mensch, der diese Botschaft für sich persönlich in Anspruch nimmt. Dieser Mensch darf sich tatsächlich aus tiefstem Herzen freuen. Lachen wird er jedoch weder über die Krippe noch über das Kreuz. In dem alten Kirchenlied von Georg Weissel heißt es jedenfalls „Macht hoch die Tür“. Das Lachen wird manchem vergehen, wenn der HERR der Herrlichkeit kommt.
Macht hoch die Tür, die Tor macht weit;
es kommt der Herr der Herrlichkeit,
ein König aller Königreich,
ein Heiland aller Welt zugleich,
der Heil und Leben mit sich bringt;
derhalben jauchzt, mit Freuden singt:
Gelobet sei mein Gott,
mein Schöpfer reich von Rat.
Kerstin meint
Es ist so schade und traurig, dass die meisten zu Weihnachten nur das schöne Essen und die Geschenke sehn. Mit Weihnachten aber beginnt der Erlösungsplan Gottes für die Welt. Mögen es noch viele erkennen!
A. D. meint
Erst vor 3 Tagen, am Totensonntag, spielte ich mit dem Posaunenchor auf Friedhöfen unter anderem den Choral „Es ist gewisslich an der Zeit“. Wiewohl ich den ganzen, sehr gehaltvollen Text in all den etlichen Strophen nicht auswendig kann, kamen mir doch beim mehrmaligen Spielen die Zeilen in den Sinn:
„Da wird das Lachen werden teur,
wenn alles wird vergehn im Feur,
wie Petrus davon schreibet.“
Als ich beim Einpacken der Instrumente diesen Teil vor mich hinsprach, bemerkte ich, dass ein Kollege mich reichlich seltsam anschaute…