von Ernst-Martin Borst
Der Bund Freier evangelischer Gemeinden (FEG) gehört seit dem 24. März als Vollmitglied zur Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK). So lautet jedenfalls die ACK-Pressemitteilung.
Dadurch wird der Eindruck erweckt, der Bund der FEG habe sich erst jetzt der ACK angeschlossen. Tatsache ist jedoch: Der Bund der FeG ist bereits seit den Anfängen der ACK aktiv dabei. Der Bund der FeG berichtet auf seiner Webseite selbst:
Der Bund Freier evangelischer Gemeinden nimmt seit den Anfängen der ACK als Gastmitglied regen Anteil an deren Arbeit. Auf lokaler und regionaler Ebene gibt es ebenso Vollmitgliedschaften.
Das bedeutet: Offiziell bestand auf Bundesebene bisher nur die Gastmitgliedschaft. In den Landes- und Ortsverbänden hingegen gab es aber bereits Vollmitgliedschaften. Der Unterschied zwischen einer Voll- und einer Gastmitgliedschaft ist allerdings sehr gering. Gastmitglieder nehmen wie alle Mitglieder an jeder Mitgliederversammlung teil, haben jedoch bei Abstimmungen nur ein „beratendes“ Stimmrecht. In der Praxis bestand und besteht zwischen Gast- und Vollmitgliedschaft jedoch überhaupt kein Unterschied. Diese Praxis der Gastmitgliedschaft dient und diente lediglich dazu, die Ökumene-Ablehner in den jeweiligen eigenen Gemeinden zu täuschen und zu versuchen, ihnen einzureden: Wir sind ja kein Mitglied der ACK, sondern sind dort nur Gäste. Über Jahrzehnte ist es der Bundesführung der FeG gelungen, alle Gemeinden auf den Ökumene-Kurs einzustimmen. Es ändert sich praktisch nichts, außer dass man nun keinerlei Rücksicht mehr auf warnende Stimmen nehmen muss.
Entsprechend dem aktuellen Mainstream interessiert es die verantwortlichen Personen der FeG nicht, dass sich die ACK schon lange von der biblischen Lehre verabschiedet hat. Inzwischen gehören neben den großen Kirchen auch Gruppen wie die Neuapostolische Kirche, die Pfingstgemeinden und die Siebenten Tags Adventisten zur ACK. Die Arbeit der ACK geht jedoch noch viel weiter. Schon seit vielen Jahren wird der interreligiöse Bereich stark ausgebaut. Die Webseite der ACK ist gefüllt mit Texten, die zur Zusammenarbeit mit allen Weltreligionen aufrufen. Ein Beispiel sei hier erwähnt:
Interreligiöse Arbeit verstärken: Der Vorstand der ACK bekräftigte vor diesem Hintergrund, sein interreligiöses Engagement und die Chance der ACK, auf ihren verschiedenen Ebenen eine gute Plattform für den Austausch über das Verständnis von interreligiösem Dialog zu sein. Mit dem interreligiösen Projekt „Weißt du, wer ich bin?“, das die ACK mit vier muslimischen Verbänden und dem Zentralrat der Juden durchführt, werden interreligiöse Projekte an der Basis gefördert, doch solle auch der theologische Dialog mit den anderen Religionen intensiviert werden. Zudem sollten die durch das Projekt angestoßenen Initiativen nachhaltig verstetigt werden. Dabei könnten die positiven Erfahrungen, die die Kirchen im ökumenischen Miteinander gemacht haben, auch auf den interreligiösen Dialog übertragen werden.
Im Klartext heißt das, dass die schon bestehenden Kontakte mit fast allen Religionen der Welt noch verstärkt werden sollen. Kontakt bedeutet jedoch nicht nur Gesprächsrunden mit Vertretern der Religionen, sondern auch, gemeinsame Seminare, Gottesdienste und Aktionen zu veranstalten.
Es ist sehr traurig zu sehen, wie einst bibeltreue evangelikale Gemeinden dem interreligiösen Mainstream folgen. Die ACK, die mit der weltweiten Ökumene verbunden ist, vertritt einen religionstheologischen Pluralismus (Koexistenz), wonach die Beurteilung anderer Weltanschauungen auf Gleichwertigkeit beruht. Der Alleinvertretungsanspruch, den Jesus Christus fordert (Joh 14,6), wird damit geleugnet und außer Kraft gesetzt. Wer die Bestrebungen der ökumenischen Bewegung unterstützt, trennt sich vom Leib Christi. Diese Tatsache sollte jedem im Bund der FeG bewusst sein!
Reinhard Freund meint
Diese Warnung kann ich nur unterstreichen. Nicht aufgeben, was den Alleinvertretungsanspruch auf „Weg, Wahrheit und Leben in Jesus Christus“ betrifft, sondern einladen zur Annahme SEINER Liebe, die am Kreuz seinen Höhepunkt findet und zu Ostern in der Auferstehung bestätigt wird. Alles andere ist Götzendienst.