von Ernst-Martin Borst
Man kennt das schon. Jedes Jahr im Januar sind die Zeitschriften, Zeitungen und Anzeigenblätter voll mit Jahreshoroskopen. Dass jedoch der größte Versicherungskonzern Deutschlands, die Allianz, der sich normalerweise nur auf wissenschaftliche Statistiken und auf die Versicherungsmathematik verlässt, in seiner Fachzeitschrift „Makler Magazin“ (Ausgabe 1/2021) einen Hellseher bemüht, um in die Zukunft blicken zu können, erstaunt dann doch.
Unter der Schlagzeile „Die Karten sagen eine Kehrtwende voraus“ gibt der 39jährige Hellseher Sky Dylan seine durch hellseherische Fähigkeiten erlangte Sichtweise für das Jahr 2021 bekannt. Laut seiner eigenen Webseite praktiziert er alle Spielarten der Esoterik, u.a. Pendeln, Kartenlegen, Astrologie, Channeling, Handlesen, Wahrsagen und Hellsehen.
Der Allianzkonzern übersieht bei seiner Vorgehensweise mindestens zwei entscheidende Fakten:
1. Alljährlich, jeweils Ende des Jahres, zeigt sich immer wieder deutlich, dass diese hellseherischen Voraussagen nicht eingetroffen sind! Nur ganz selten gibt es Ereignisse, die man mehr oder weniger als sog. „Treffer“ zubilligen könnte. So meldet z.B. der Südkurier am 11.12.2020: „Jahr für Jahr sehen Hellseher Weltuntergänge, Katastrophen-Szenarien, Liebesglück und Beziehungsschmerz vorher – in den meisten Fällen zum Glück falsch. Auch 2020 gelangen den Protagonisten der Szene einer Analyse zufolge nur wenige Treffer. Zum Glück, möchte man sagen.“
2. Die Praktiken des Hellsehers Sky Dylan sind keine Spielerei! Es geht um Okkultismus und Spiritismus. Bei diesen oben genannten esoterischen Bereichen besteht immer die Gefahr, dass Menschen in den Kontakt mit okkulten Geistern kommen. Deshalb warnt uns Gottes Wort eindringlich vor diesen Praktiken (3. Mose 19, 31; 20, 6+27; 5. Mose 18, 9-14).
Der Versicherungskonzern sollte sich also besser auf seine eigentliche Aufgabe konzentrieren, anstatt die Menschen mit Wahrsagern zu konfrontieren.