von Thomas Schneider
Vielleicht sind ja doch die meisten Christen schon vollkommen immun. Nein! Nicht gegen diesen komischen Virus, den Politik, Medien und Kirchen längst als geeignetes Kampfmittel gegen die bürgerlichen Freiheiten in unserem Land erkannt haben. Nein, ich meine die sinkende Immunität gegen Irrlehren.
So mag es – angesichts zunehmender Empfänglichkeit für unbiblische Erreger – durchaus verständlich sein, wenn das „Christliche Medienmagazin pro“ am 31. März eine Rezension veröffentlicht, die dem Leser eine Gebrauchsanweisung von Anselm Grün mit Tipps zur Quarantäne schmackhaft macht.
„Ein Pater wie Pater Anselm Grün“ könne – so das Magazin – „aus einem reichen und sehr alten Schatz der Erfahrung schöpfen“. Zugleich gesteht der Rezensent: „Um Gott und die Bibel geht es in dem Buch ansonsten eher weniger.“ Grüns Buch gebe „zahlreiche Tipps für das zwischenmenschliche Miteinander, das für manche in Zeiten von Corona auf eine Probe gestellt wird…“ Und schließlich die warmherzige Empfehlung: „…weil das Leben auch sonst durchzogen ist von Situationen, die von Krankheit, Tod und Leid bestimmt sind, ist das Buch auch für Zeiten nach der Krise durchaus ein guter Ratgeber.“
Welche Weltanschauung vermittelt Anselm Grün?
Nicht nur christlichen Medienmachern scheint völlig entgangen zu sein, welche Weltanschauung dieser Benediktinermönch vermittelt. Auch Christen, die immer wieder in Grüns Büchern schmökern und sie dann in ihrer Gemeinde weiterempfehlen, sind wohl unwissend.
Menschen suchen Balsam für ihre Seele, gerade auch in diesen Tagen. Sie haben Angst. Sie suchen Halt und Hilfe. Und wenn möglich, dann bitte auch gleich noch eine schriftliche Gebrauchsanweisung für´s tägliche Leben – gratis dazu.
Diese menschliche Sehnsucht greift Grün auf und präsentiert seine Weisheiten – wenn auch nicht gratis. Eine fundamentale Lehre durchzieht alle seine Publikationen: Einen Weg nach innen suchen, zur Ruhe kommen, in sich versenken. So empfiehlt Grün auch die aus Mahayana-Buddhismus, Taoismus und Konfuzianismus entwickelte Zen-Meditation. „Zen“ bedeutet Versenkung. Der Mensch soll sich von vorgeprägten Vorstellungen freimachen, um die Dinge in ihrer ursprünglichen Klarheit sehen zu können. Dahinter steht die nicht-personale Erfahrung des zen-buddhistischen „Nichts“ oder die „Leere“ – also keine Begegnung mit Gott, keine Sündenerkenntnis und keine Sündenvergebung. Vom Standpunkt eines solchen Denkens aus betrachtet, ist der Mensch von Natur aus gut. In der Versenkung gibt es keine Erlösungsbedürftigkeit durch Gott. Der Mensch sei selbst fähig, sich aus eigener Kraft von Belastungen und Nöten zu befreien.
Geistliche Quarantäne tut Not!
Nicht nur in Zeiten staatlich verordneter Quarantäne, aber da wohl besonders, steht seit vielen hundert Jahren die Bibel auf der Bestsellerliste in Fragen der Lebensberatung ganz oben. Und kein anderes Buch wird ihr jemals den Rang ablaufen. Einen solchen Zuspruch und die bibelfundierte Rezension eines weltlichen Buches, das erwarte ich von einem christlichen Medienmagazin. Grün fordert mit seinen theologisch-psychologisch-religiösen Thesen Christen heraus. Und sie tun gut daran, seiner Lehre nicht auf den Leim zu gehen. Christen, die mit dem Wort Gottes in Quarantäne geschickt werden, bekommen Halt und Hoffnung, auch über den Tod hinaus. Eine solche geistliche Quarantäne tut Not!
Lesen Sie unsere Publikation „Anselm Grün – Person und Lehre“, Bestell-Nr. AG1039