(AG WELT) Nach dem Sonntagsgottesdienst in St. Martini am heutigen 26. April 2020 hat Pastor Olaf Latzel nachfolgende Erklärung abgegeben.
Die Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen (AG WELT) unterstützt diese Erklärung ausdrücklich und bittet den Herrn und Heiland Jesus Christus um Schutz und Segen für Bruder Olaf Latzel und seine Gemeinde.
Erklärung von Pastor Olaf Latzel:
Liebe Gemeinde,
wie Sie vermutlich aus den Medien entnommen haben, hat es in den letzten Wochen zahlreiche Übergriffe, Straftaten, bis hin zu Morddrohungen, gegen unsere Gemeinde und auch gegen meine Person gegeben. Diese fanden in einer bisher nicht gekannten Häufung und Aggressivität statt.
Nun ist in dieser Woche der Vorwurf der Hetze gegen mich erhoben worden. Dieser Vorwurf steht im Zusammenhang mit einem Eheseminar, das ich im Oktober 2019 mit etwa 30 Ehepaaren aus unserer Gemeinde gehalten habe. Dazu möchte ich folgendes klarstellen:
In meinem Vortrag, den ich während dieses Eheseminares gehalten habe, sprach ich an einer Stelle von Verbrechern. Dieses bezog sich nicht auf homosexuell lebende Menschen, sondern auf militante Aggressoren, die uns als Gemeinde in den letzten Jahren immer wieder angegriffen und gotteslästerlich diffamiert haben. Ich nenne als Beispiel etwa die gottesdienstliche Störung anlässlich einer Predigt von Ulrich Parzany in unserer Kirche mit einem sogenannten „kiss-in“ von etwa 50 gleichgeschlechtlichen Paaren und anschließenden Prügeleien mit Polizisten. Oder das wiederholte Beschmieren unserer Kirche mit Slogans wie „God is gay“. Diese Gruppe von Straftäter sind von mir mit dem Begriff „Verbrecher“ gemeint gewesen. Dieser Bezug war den anwesenden Zuhörern bekannt und wurde von mir in dem Vortrag, den ich in freier Rede gehalten habe, nicht noch einmal explizit erläutert. Wenn dadurch jedoch für einige Außenstehende der Eindruck entstanden sein sollte, dass ich generell alle Homosexuellen für Verbrecher hielte, so will ich mich dafür entschuldigen und eindeutig klarstellen, dass dieses selbstverständlich nicht meine Meinung ist.
Da unsere Gemeinde und ich als Pastor schon häufiger als „homophob“ diffamiert wurden, möchte ich die Gelegenheit nutzen, um unsere biblische Position zur Homosexualität nochmals darzustellen:
Alle Menschen, ausnahmslos alle, sind nach der Lehre der Bibel Sünder, Römer 3, 23 bis 24. Die Bibel benennt klar Dinge, die Sünde sind. So zum Beispiel Geldgier, Ehebruch, Neid, Lieblosigkeit, Jähzorn, Rache, Geiz, Trunkenheit oder Unzucht. Diese und zahlreiche andere Dinge werden von mir als Sünde benannt, weil die Bibel dies so deklariert. Auch die Homosexualität wird in der Bibel eindeutig als Sünde gekennzeichnet: 3. Mose 18.22, 3. Mose 20.13, Römer 1, 26 und 27.
Wir haben in unserer Gemeinde St. Martini homosexuell empfindende Glaubensgeschwister, die selbstverständlich Teil unserer Gemeinschaft sind. Homosexuelle sind in St. Martini – wie jeder andere Mensch – willkommen. Allerdings wird in unserer Gemeinde klar zwischen dem eindeutigen Ja zum Sünder und dem ebenso eindeutigen Nein zur Sünde unterschieden. Wir haben ein Ja zum Geldgierigen, zum Ehebrecher, zum Neider, zum Lieblosen, zum Homosexuellen, zum Jähzornigen, zum Rächer, zum Geizigen, zum Trinker und zum Unzüchtigen. Wir haben aber auch das biblisch gebotene Nein zur Geldgier, zu Ehebruch, zu Neid, zu Lieblosigkeit, zu Rache, zu Geiz, zu Trunkenheit oder zu Unzucht.
Dieses eindeutige Zeugnis der Bibel kann und werden wir als Gemeinde St. Martini und auch ich als Pastor nicht anders verkündigen und lehren. Auch, wenn man dadurch in weiten Teilen der verfassten Kirche, der Politik und der Presse zunehmend Ausgrenzung und Diffamierung erfährt.
Ich befehle den Weg unserer Gemeinde und den meinigen dem Herrn Jesus Christus an. Er möge uns führen, schützen und segnen. Ihm allein gebührt Ehre.
Soweit meine Erklärung.
Die Erklärung von Pastor Olaf Latzel wurde von AG WELT mitgeschnitten und als Text hier veröffentlicht. Hier der Originalmitschnitt:
Axel Müller meint
Hallo! Ich bin ein homosexuell empfindender Mann und gehe in eine freikirchliche Gemeinde! Ich habe mir ihre Stellungnahme durchgelesen! Ich kann ihren Standpunkt verstehen und teile ihn ! Man hört sehr oft von Predigern Verurteilung und Ähnliches von der Kanzel! Das ging mir auch viele Male so . Niemand unterscheidet das homosexuelle Empfinden und das “Nichtausleben” von dem homosexuellen “Ausleben “ seiner Neigung. Jemand der als Christ für sich nicht erkannt hat das das Ausleben Sünde ist wird somit um sich schlagen, so wie es ja leider ihrer Gemeinde dort passiert. Manchmal ist es durch die Art und Härte wie es von einer Kanzel gepredigt wird manchmal aus anderen Gründen. Mir fehlte oft die Liebe , die Gnade und Barmherzigkeit von der Kanzel. Jesus ist gerade zu Huren , Verbrechern und Sündern gegangen, hat Ihnen gesagt das das was sie tun nicht in Ordnung ist aber hat Ihnen auch gezeigt um wieviel mehr er gerade ihnen nachgeht und sie liebt! Schwule und Lesben sind im tiefsten Inneren verletzte Menschen so wie ich. Sie haben sich ihre Anerkennung in vielen Bereichen erkämpfen müssen und es gab Zeiten da sind sie im Konzentrationslager vergaßt worden, heute noch in anderen Ländern kommen die dafür ins Gefängnis,werden gefoltert bis hin zur Todesstrafe! Das ist kein Grund ihre Gemeinde und sie zu beleidigen oder dermassen gegen sie vorzugehen. Ich möchte nur damit sagen manchmal kann ich diese Wut und Traurigkeit dieser Menschen verstehen, die Art und Weise in diesem Fall ihrer Person und Gemeinde find ich jedoch nicht richtig! Niemand zwingt Menschen Mitglied ihrer Gemeinde zu sein! Ich wünsche ihrer Gemeinde und Ihnen als Pastor viel Kraft und Gottes Segen und Bewahrung in dieser Zeit, LG. A. Müller
Kathrin meint
Gott liebt den Sünder!
Doch er hasst die Sünde.
Das ist die Wahrheit!
Genau das durfte auch ich ganz persönlich erfahren, als ich nach vielen Jahren Pseudochristsein und gleichzeitigem Leben in einer homosexuellen Beziehung vor einem riesigen Scherbenhaufen stand. Denn nach all den Jahren in meiner vermeintlichen Identität und vielen falschen Entscheidungen nahm ER mich trotzdem so an wie ich wirklich war, als ich zu IHM zurückkehrte:
Als Sünderin, die ER dennoch unendlich liebt!
Und nicht nur das. Er veränderte mein Leben zum Besten, das ich mir je hätte vorstellen können. ER zeigte mir, wer ich wirklich bin. Ganz FRAU!
ER heilte meine kaputte Seele von all den Wunden. ER zeigte mir, welche Lügen ich viele Jahre lang über mich selbst geglaubt hatte. ER befreite mich von der Homosexualität!
Ohne liebe Glaubensgeschwister, die mir das Ganze aus Gottes Sicht erklärten, was nebenbei bemerkt eine ziemlich große Herausforderung war, hätte ich mich nie auf die Suche nach meiner wahren Identität gemacht. Ich hätte nie Seine wunderbare Vergebung erfahren und würde heute nicht heterosexuell leben. Eben so, wie Gott es sich in der Schöpfung schon vor tausenden von Jahren erdacht hat: Gott schuf uns als Mann und als Frau. So und nicht anders stellt ER sich Ehe und Partnerschaft vor.
Darum bin ich sehr dankbar für Pastor Latzel’s klare biblisch fundierte Linie! Es ist gut und sehr wichtig, dass in unserer heutigen Gesellschaft, die alle sexuellen Ausrichtungenso leichtfertig toleriert, sehr klar von Gottes Ansicht gesprochen wird.
Mögen Sie, Herr Pastor Latzel reich gesegnet und vor allem behütet sein in all diesen aktuellen Herausforderungen.
Thomas Schneider meint
Der Herr ist mein Hirte. (Psalm 23,1)
Hallo, danke für Ihre erbauende Email, Ihre netten Worte und Ihren Segenswunsch.
Ich grüße Sie herzlich mit Psalm 34.
Der Herr Jesus segne und behüte Sie.
Olaf Latzel, Pastor St. Martini