von Ernst-Martin Borst
Es war nicht anders zu erwarten, die Pressemeldungen im Januar weisen deutlich darauf hin: In 2020 setzt sich der ökumenische Trend unaufhaltsam fort.
So berichtet der Südkurier am 20. Januar, dass sich in Stochach (Baden- Württemberg) die Evangelische Kirche, die Römisch-katholische Kirche, die Freie Christengemeinde und die Neuapostolische Kirche zur Zusammenarbeit bereit erklärt haben.
In vielen Medien war zu hören und zu lesen, dass die Gebetswoche für die Einheit der Christen, die vom 18.- 25. Januar stattfand, sehr ökumenisch ausgerichtet war. Die große Eröffnungsfeier fand in Hannover statt. So gut wie alle Mitgliedskirchen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) waren vertreten. Unter den Rednern war auch ein Vertreter der Neuapostolischen Kirche. Neben Hannover fand die ökumenische Gebetswoche in mehreren Städten Deutschlands statt.
Auch die DEA öffnet sich der Ökumene
Aber auch die Gebetswoche der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA) vom 12.-19. Januar verlief in vielen Orten sehr ökumenisch. In mehreren Orten ist es zu einer Selbstverständlichkeit geworden, dass die Römisch-katholische Kirche, die Neuapostolische Kirche und die Siebenten-Tags-Adventisten innerhalb der Allianz mitarbeiten. Die Ansprachen von leitenden Personen der DEA waren gespickt mit Aufrufen zur Einheit. So zitiert z.B. idea (Ausgabe 4 vom 22. Januar 2020) den früheren Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Pfarrer Christoph Morgner: „Im Himmelhaus sind alle Christen beieinander, die evangelische Diakonisse und der katholische Mönch, der Charismatiker und der Liturgiefreund, der Paul-Gerhard-Fan und der Lobpreisfreak.“
In einem Beitrag in idea (Ausgabe 3 vom 15. Januar 2020) fordert Ralf Meister (Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover): „Wir brauchen Gemeinden, die eine ökumenische DNA haben, die in ihrem Wesen ökumenisch sind.“ Er ruft auf, ökumenische Gemeinden zu gründen.
Schon vom 3.-6. Januar fand mit rund 12.000 Teilnehmern die ökumenische „MEHR“-Konferenz mit dem katholischen Theologen Johannes Harl statt. Auf dieser Veranstaltung sprach unter anderen auch der Kardinal Kurt Koch (Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen).
Bereits zum Jahreswechsel fand mit 14.000 Teilnehmern das Jugendtreffen der ökumenischen Gemeinschaft Taizé statt. (s. hierzu unseren Flyer „Taizé – ökumenischer Männerorden, der Mitte Februar 2020 erscheint)
Bedford-Strohm und Marx Hand in Hand
Die katholische Informationsplattform „katholisch.de“ berichtet über den Auftritt des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, am 23.01.2020 im Presseclub München. Dort machte der Ratsvorsitzende Aussagen zur engeren Zusammenarbeit der beiden Großkirchen. „katholisch.de“ titelt „Bedford-Strohm: Zukunft der Kirche ist ökumenisch – Marx „Verbündeter“ und schreibt:
„Es sei ein „Skandal“, dass die Kirche Jesu Christi in Einzelkirchen aufgeteilt ist: Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm wird sich laut eigener Aussage vor allem mit der Trennung beim „Abendmahl“ nie zufrieden geben – und sieht in dieser Frage Kardinal Reinhard Marx als Verbündeten. Wir sind wirklich Freunde und lassen uns nicht auseinanderdividieren.“
Diese wenigen Beispiele zeigen deutlich, in welche Richtung die Kirchen, aber auch die meisten Gemeinden marschieren. Auch immer mehr ehemals evangelikale Gemeinden springen auf diesen Zug auf. Mahner werden als Störer und Ewiggestrige bezeichnet. Dabei ist Gottes Wort doch so klar und eindeutig. Der Apostel Paulus sagt im Auftrag Gottes in Galater 1,8+9: „Aber so auch wir oder ein Engel vom Himmel euch würde Evangelium predigen anders, denn das wir euch gepredigt haben, der sei verflucht! Wie wir jetzt gesagt haben, so sagen wir abermals: So jemand euch Evangelium predigt anders, denn das ihr empfangen habt, der sei verflucht.“
Fakt ist, dass einige Kirchen und Gemeinden, die mit der ACK oder der DEA verbunden sind, ein falsches Evangelium lehren. Die Bibel fordert hier eine klare Trennung und nicht ein „Eins-werden“. Es ist sehr zu bedauern, dass man lieber einem Trend folgt, statt am Wort Gottes festzuhalten.