(AG WELT) Wie bereits in unserem Beitrag „Der CCD und seine ‚ökumenische Breite'“ angekündigt, fand vom 1. bis 3. Juli das diesjährige Jahrestreffen des „Christlichen Convents Deutschland“ (CCD) in Kirchheim/Hessen statt.
Über 200 Leiter der verschiedensten Kirchen, Gemeinden und Werke trafen sich, um die Themen „Einheit“ und „Ökumene“ zu vertiefen.
Bei den Vorträgen kam es zu Aussagen, die aufhorchen lassen. So betonte beispielsweise der Baptistenpastor i.R. Heinrich Christian Rust (Braunschweig) als dringliches Anliegen:
Wir haben keine Zeit mehr für konfessionelles Klein-Klein.
Was meint Rust damit? Sollen wirklich alle – egal ob evangelisch, katholisch, charismatisch, pfingstlerisch, methodistisch, adventistisch, brüdergemeindlich, evangelikal, bibeltreu, bibelkritisch… – in Einheit und Verbundenheit zusammenstehen? Einige der aktiven Mitglieder des CCD arbeiten bereits mit Muslimen und Buddhisten zusammen. Kritische Fragen und Einwände sind unerwünscht und werden mit Verweis auf Johannes 17,21 („dass sie alle eins seien…“) einfach weggewischt.
Festzustellen ist, dass auf kritische Anfragen und Mahnungen immer aggressiver reagiert wird. So hat sich der Präses der pietistischen Dachorganisation Evangelischer Gnadauer Gemeinschaftsverband, Michael Diener, sehr negativ über „Kritiker“ des Kirchentages geäußert. Wörtlich sagte er:
Ich lese in einer bestimmten konservativfrommen Blase von Mitchristen, die selbst gar nicht da sind, aber von einigen semiprominenten „Stimmführern“ so „eingestimmt“ wurden, nur Abfälliges, Warnungen, Verleumdungen und Gerichtswarnungen über diesen Kirchentag.“ Zu den Mahnungen meint Diener weiter: „…diesem grässlichen, oberflächlichen, einseitigen Urteilsgeist und mangelnder Liebe.
ideaSpektrum (26/2019) berichtete über Dieners Ausführungen. Ein Leser antwortet prompt in Ausgabe Nr. 28 mit einem Leserbrief und schreibt u.a.:
… Mit welchen Kraftausdrücken hätte Präses Diener wohl die Schreiber der neutestamentlichen Briefe bedacht? Deren Texte benennen Irrlehrer und falsche Brüder nämlich in großer Zahl. Nichts da von harmonisierendem Brückenbauen! Vielmehr redundant: Begrenzung, Ausgrenzung, Strafe, Gemeindezucht, Verteidigung der reinen Lehre! Bisweilen mit drastischen Worten, Drohungen und Verurteilungen.
Schön, dass es solche idea-Leser noch gibt und diese sich auch zu Wort melden.
Die Haltung Dieners, dessen Verband ja ebenfalls zum CCD gehört, passt genau in das Gedankengut des CCD: Einheit um jeden Preis. Alle Kritik ersticken!
Die Einheit, die Jesus Christus meint, ist eine völlig andere. Bibeltreue Christen wissen das und lassen sich davon nicht abbringen. Es ist die Einheit
- des Leibes Christi,
- des Tempels des lebendigen Gottes,
- der Braut Jesu Christi,
- der biblischen Gemeinde.
Dazu gehören wiedergeborene Menschen, die das Blut des Lammes bereits in Anspruch genommen haben und die Bibel, Gottes irrtumsloses und wahres Wort, von ganzem Herzen lieb haben und befolgen. Sie interessiert keine von Menschen organisierte bunte und bibelkritische Weltökumene. Die Gemeinde baut und bewahrt allein unser Herr und Heiland Jesus Christus. So bleiben nur unser Herr und sein heiliges Wort Richtschnur und Maßstab für unsere Ausrichtung und für unser Handeln.