(AG WELT) Weltweit und speziell auch in Deutschland gibt es eine unüberschaubare Anzahl von Interessengruppen, die sich um Frieden und Versöhnung bemühen: Aktionsgruppen, Stiftungen, Vereine und Vereinigungen, Konferenzen sowie nationale und internationale Zusammenschlüsse. Viele dieser Interessengruppen sind untereinander vernetzt.
In einer Pressemitteilung vom 15. Mai dieses Jahres teilt die Deutsche Evangelische Allianz (DEA) mit, dass auch sie sich nun aktiv um Frieden und Versöhnung bemühen möchte. Dazu hatte die DEA bereits am 20. Dezember 2018 den „Arbeitskreis Frieden und Versöhnung“ gegründet. Dieser nahm in diesem Jahr am 6. Mai seine Arbeit auf. Zum Gründungsmotiv verweist der zum Arbeitskreis gehörende adventistische Theologe Horst Sebastian auf die Bibelstelle 2. Korinther 5, 20:
So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!
Weiß die DEA nicht, dass sich Frieden und Versöhnung weder planen noch organisieren lassen? Arbeitsgruppen, Strategien und ähnliches bringen keinen Frieden, wie ihn Gottes Wort verstehen lässt. Die Botschaft lautet nicht: Kümmert euch um den Weltfrieden, sondern „Lasst Euch versöhnen mit Gott.“ Hier geht es um den einzelnen verlorenen Menschen, dem die Botschaft vom Kreuz gepredigt werden soll. Wahrer Frieden entsteht aus dem Predigen des Wortes Gottes (Römer 10,17).
Die Botschaft vom Kreuz hat nichts zu tun mit Ostermärschen, spektakulären Friedensaktionen, Arbeitskreisen oder sonstigen weltlichen Friedensbemühungen. Die DEA vermischt leider weltliche Thesen und Aktivitäten mit der biblischen Botschaft. Unsere Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen sieht mit Bedauern den eingeschlagenen Weg der DEA und ruft sie zum Umdenken auf.
Ernst-Martin Borst, Vorsitzender AG WELT e.V.
Ralf Helsper meint
Dieser Kommentar und Aufruf ist m.M. nach berechtigt und notwendig: Die DEA hat sich schon seit Jahren Richtung RKK (Kath. Kirche) aufgemacht, die bekanntlich „Gottes Reich“ auf Erden (Welt + Kirche) etablieren möchte. Das ein adventistischer Theologe daran mitwirkt, ist auch etwas befremdlich: Ich denke er handelt aus guten Motiven heraus, aber seine Glaubensgemeinschaft lehrt doch bezüglich der Endzeit offiziell ganz andere Standpunkte!