von Thomas Schneider
Jede geschichtsträchtige Zeit hat ihre Eigenarten, die sich oftmals in der Verwendung bestimmter Begriffe widerspiegeln. Seit etwa fünf Jahren sind in gesellschaftspolitischen Debatten verstärkt die Begriffe „Populismus“ und „Populist“ zu hören. Aber was ist Populismus? Was ist ein Populist? Darf ein Christ Populist sein? Zunehmend wird unsere Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen mit solchen oder ähnlichen Fragen konfrontiert.
Populismus, vom lateinischen Wort populus (das Volk) abgeleitet, bedeutet zunächst einmal nichts anderes als Volksnähe. Der Bürger eines Landes hält zu seinem Volk. Das ist vernünftig, schließlich ist er ja ein Teil dieses Volkes, also einer Gruppe von Menschen, die insbesondere aufgrund von kulturellen Gemeinsamkeiten miteinander verbunden sind.
In unserem Land gibt es Bestrebungen, diese Nähe zum eigenen Volk zu zerstören. Ein Bürger, der sich als Teil des deutschen Volkes versteht, für sein Volk einsteht und das auch öffentlich bekennt, bekommt leicht einen Stempel aufgedrückt, auf dem u.a. die Worte „Nazi“ und „Fremdenfeind“ zu finden sind. Populismus, also Volksnähe, wird mit Nationalsozialismus und Rassendiskriminierung verknüpft oder gar gleichgesetzt. Hinter solchen Versuchen stehen Menschen, die in ihrem Handeln nicht dem Volk, sondern sich selbst und ihren eigenen Interessen dienen. Sie gibt es im linksextremen wie im rechtsextremen Spektrum unserer Gesellschaft. Echter Populismus, wahre Volksnähe beweist sich dort, wo sich Bürger dafür einsetzen, dass ihr Volk weder von Staat und Regierung, noch von Medien und Justiz belogen und betrogen wird. Wenn Bürger erkennen, dass ihr Volk durch bewusstes und vorsätzliches Handeln ins Verderben geführt werden soll, wird Populismus zur Bürgerpflicht.
Christen sind Himmelsbürger und Erdenbürger
Christen stehen im Leben und im Glauben auf dem Fundament der Bibel, dem Wort Gottes. Ihr Handeln soll in Verantwortung vor Gott und den Menschen geschehen – wie es im Übrigen auch das deutsche Grundgesetz fordert. Christen sind Himmelsbürger, weil sie daran glauben, dass sie durch einen festen und unerschütterlichen Glauben an Jesus Christus nach ihrem Tod in den Himmel kommen. Zugleich aber sind alle noch lebenden Christen auch Erdenbürger. Sie tragen hier und jetzt Verantwortung vor Gott und den Menschen. Da kann sich keiner herausmogeln. Es wäre verantwortungslos, zu sagen: „Gott wird´s schon schaffen!“ Hat uns Gott Deutschland als irdische Heimat zugewiesen, so sind wir Teil des deutschen Volkes und haben Verantwortung und Volksnähe zu leben.
Wie sieht nun solche Volksnähe, solcher Populismus praktisch aus? Zur Beantwortung dieser Frage schaut der Christ am besten zuerst in die Handlungsanweisung seines HERRN. Ihr gehorsam folgend wird ein bekennender Christ immer auch Populist sein. Denn er wünscht seinem Volk das, was auch Gott will: Wohlergehen. Wenn es nicht so wäre, hätte der Schöpfer und Erhalter der Welt auch das deutsche Volk längst dem Erdboden gleichgemacht. Einem Volk wird es dann wohl ergehen, wenn es Gottes Gebote respektiert. „Denn Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben“ (Sprüche 14,34). Wer Volksnähe durch die Brille Gottes sieht, seinen von Gott geschenkten Verstand im Sinne Gottes gebraucht und Gottes Willen öffentlich kundtut, wird nicht populär werden, aber Populist, der um Gottes Willen für sein Volk (das Gott gehört!) Gutes bewirken will.
Wer ehrlichen Populismus in den Dreck tritt, legt sich mit Gott an. Ein wahrer Populist setzt sich für die Bewahrung seines Volkes ein, das Gott ihm an die Seite gestellt hat: für das Leben ungeborener Kinder, für die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau, für den Schutz und die Sicherheit der Familien, für einen gesunden Lebenswandel, für ein natürliches Sterben; kurzum: für Werte, die von Gott kommen. Für solchen Populismus lasse ich mich gern als „Nazi“ oder „Fremdenfeind“ beschimpfen.
Ersterscheinung im Brennpunkt Weltanschauung, Ausgabe 4/2018. Bestellen Sie auf Spendenbasis unsere Publikationen: kontakt@agwelt.de