von Ernst-Martin Borst
Peter schreibt wieder eine Mathe-Klausur. Und er weiß, diesmal hat er sich nicht tiefgründig genug darauf vorbereitet. Ihm war alles andere wichtiger. Dennoch gelingt es ihm, die eine oder andere Aufgabe zu lösen. Was wird er für eine Note bekommen? Ein paar Tage später bekommt er das Ergebnis für seine Leistung präsentiert. Unter der Arbeit steht: „ausreichend“. Peter atmet auf. Gerade mal so geschafft.
Gibt es bei Gott auch dieses „ausreichend“, also gerade mal so geschafft? Im Römerbrief (3,22b-23) steht: „Denn es ist hier kein Unterschied: Sie sind alle Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie vor Gott haben sollen.“ Es ist also noch viel schlimmer! Trotz aller Anstrengung bekommen alle Menschen von Gott die Note „mangelhaft“. In der Bibelübersetzung von Ulrich Wilckens heißt es: „Alle haben gesündigt und gehen der Herrlichkeit Gottes verlustig.“ – Wie schrecklich ist das denn! Da strengst du dich an, um Gott zu gefallen, und bekommst nicht einmal ein „ausreichend“ in Seiner Bewertung?!
Du gehst regelmäßig in die Gemeinde. Gott sagt: „mangelhaft“.
Du gibst den Zehnten. Gott sagt: „mangelhaft“.
Du opferst deine Zeit für andere. Gott sagt: „mangelhaft“.
Du bemühst dich, Bibeltexte auswendig zu lernen. Gott sagt: „mangelhaft“.
Du lässt dich taufen. Gott sagt: „mangelhaft“.
Was immer du auch tust. Am Ende steht immer „mangelhaft“. Zu heilig ist der lebendige Gott und zu sündig der gefallene Mensch. Mangelhaft gegenüber Gott. Damit das nicht bis in alle Ewigkeit so bleibt, hat Gott selbst eingegriffen. Es wäre schrecklich, hätte Er das nicht getan! Seine unermessliche Liebe und Gnade bewegten Ihn, um die Voraussetzungen für eine Bewertung mit „sehr gut“ zu schaffen. Um die beste Note zu erhalten, erwartet Gott vom Menschen nur eines: der biblischen Botschaft vom Kreuz zu glauben. Dann wird er durch das Wirken des Heiligen Geistes frohen Herzens all die Dinge tun, die Gott gefallen: regelmäßig zur Gemeinde gehen, den Zehnten geben, Zeit für andere opfern, Bibeltexte lernen, sich taufen lassen und vieles mehr.
Einen Vers weiter, in Römer 3,24, wird dem Gläubigen zugesprochen: „…und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Jesus Christus geschehen ist.“ Damit wird alles anders. Eine total veränderte Situation. Ohne menschliche Anstrengung, allein aus Seiner Gnade, wandelt Gott „mangelhaft“ in „sehr gut“. Geschenkt! Wer diese wunderbare Gnade annimmt, kann getrost in den Karfreitag gehen, der Leiden und des Todes Jesu gedenken und dann voller Freude Ostern feiern. Jesus lebt!