(AG WELT) Fasten liegt im Trend. Dazu lässt sich der Mensch immer wieder Neues und Spektakuläres einfallen. So ist ein regelrechter „Fasten-Kult“ entstanden. Millionen Menschen verzichten in der Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern auf Genussmittel oder liebgewordene Gewohnheiten. Evangelische, katholische oder ökumenische Kampagnen mit Fastenkalendern und kostenintensiver PR- und Öffentlichkeitsarbeit treiben diesen Kult voran: „7 Wochen ohne“, „7 Wochen anders leben“, „Autofasten“, „Digitales Fasten“, für Kinder „Sieben Wochen ohne Spielzeug“ etc. pp. An Ideen mangelt es offensichtlich nicht.
Im Mittelpunkt bei all dem „Fasten-Reichtum“ steht weniger Gott, sondern mehr der Mensch mit seinem äußeren Erscheinungsbild, seinen Sehn-Süchten, seinem Lebensstil, seinem Konsumverhalten oder auch seinem kirchenpolitisch forcierten „Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung“. Fasten wird verstanden als Einübung in ein gutes Leben. Wenn ein Mensch eine Abmagerungskur macht, dann tut er das für sich, um bessere Gesundheit zu erlangen oder einem bestimmten Schönheitsideal zu entsprechen. Die meisten Aktionen aber, die im Zusammenhang mit Fasten proklamiert werden, haben wenig bis gar nichts mit dem biblischen Fasten zu tun.
Biblisches Fasten
Nach der Bibel wird Fasten dann praktiziert, wenn sich jemand auf eine besondere Begegnung oder Aufgabe vorbereitet.
Erstmals wird in der Bibel das Fasten angesprochen, als Mose auf den Berg geht, um die Gesetzestafeln zu empfangen und dort 40 Tage und 40 Nächte beim HERRN verweilt (5. Mose 10,10). Hier wird die Trennung vom natürlichen Leben im Fleisch deutlich, damit Mose beim HERRN sein kann. So auch bei Elia (1. Könige 19,8). Als Ninive die Zerstörung droht, demütigt sich der König von Ninive, ruft ein Fasten aus und kleidet sich in Sacktuch.
Jeder soll in aller Ehrfurcht zum HERRN rufen und das Böse beiseite tun (Jona 3,5). Sogar ein ganzes Volk fastet, als Benjamin von Israel geschlagen wird (Richter 20,26). Da ist Fasten mit Demütigung vor Gott verbunden. Jesus fastet 40 Tage und 40 Nächte in der Wüste (Matthäus 4,1ff), um den Angriffen Satans standzuhalten. Der Apostel Paulus und sein Begleiter Barnabas fasten, bevor sie ihre erste Missionsreise beginnen (Apostelgeschichte 13,3).
Das Fasten, wie es die Bibel lehrt, ist also entweder ein Getrenntsein vom natürlichen Zustand des Menschen, um Gott, dem HERRN, nahe sein zu können (wie bei Mose und Elia) oder Teil eines geistlichen Kampfes, in den selbst Jesus von seinem himmlischen Vater hineingestellt wird und den alle Nachfolger Christi in Absonderung von der Welt zu kämpfen haben.
Bewertung
Menschen erliegen einem großen Irrglauben, wenn sie
1. meinen, sie könnten mit einer Fastenzeit – nachdem sie vielleicht sogar im Karneval in sexuellen Ausschweifungen gelebt haben – ein Gott wohlgefälliges Leben nachholen und
2. glauben, mit Fasten Gott ein wenig gnädig stimmen zu können, damit er ihnen ihre Sünden vergibt, die sie in der sogenannten „Fünften Jahreszeit“ (oder auch unabhängig von dieser) in ihrem Leben begangen haben.
Solcher Irrglaube steht dem Zeugnis der Bibel entgegen. Durch Fasten kann ein Mensch niemals Vergebung der Sünden erlangen.
Einzig und allein durch den stellvertretenden Sühnetod Jesu Christi kann ein Sünder, wenn er Reue zeigt und dem Wort Gottes glaubt, Schuldvergebung erlangen.
Das Fasten, von dem Gottes Wort auch spricht, ist lediglich eine Nebenerscheinung von ernsthafter Reue (Buße) und Umkehr zu einem neuen Leben, zu einem Leben mit Jesus Christus. – Selbstverständlich darf ein Christ das biblische Fasten, das ja kein Selbstzweck ist und zur Verherrlichung Gottes dienen soll, im Laufe seines Lebens praktizieren; insbesondere mit Blick auf die in der Welt stärker werdende Christenverfolgung. Und sicher darf ein Christ in der Karwoche auf Fleisch oder Genussmittel verzichten, um sich bewusster zu machen, was der Herr Jesus durch sein schweres Leiden auf sich genommen hat.
In diesem Zusammenhang stellt sich jedoch die Frage: Sollte ein Christ nicht das ganze Jahr hindurch seinen Herrn und Heiland Jesus Christus loben und ihm dafür alle Ehre geben, dass er für die Sünde der ganzen Welt, also für das Getrenntsein eines jeden Menschen von Gott in den Tod gegangen ist?
Wer als Fastender glaubt, sich durch Teilnahme an einer Kampagne (und sei sie noch so kirchlich angehaucht, wie „7 Wochen ohne…“) Gottes Heil verdienen zu können, ist einer Irrlehre zum Opfer gefallen. Gottes Heil für einen Menschen ist in seinem Leben niemals an bestimmte Werke oder Riten gebunden, sondern allein an den Glauben an Jesus Christus.
Eine zur Schau gestellte Fasten-Frömmigkeit ist nicht nur Selbstbetrug, sondern letztlich Gotteslästerung (Matthäus 6,16ff). Ein Mensch wird von Gott nicht wegen seines Verzichts auf Konsum gesegnet, sondern aufgrund seiner Hinwendung zu einem Leben mit Jesus. Fasten ohne Gottesbezug ist nichts anderes als ein menschliches Wellness- oder Fitness-Programm (Vgl. Jesaja 58,3-5).
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