(AG WELT) Nun hat auch die Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern auf ihrer Tagung am 18. April in Schwabach (bei Nürnberg) die öffentliche Segnung von gleichgeschlechtlichen Partnern in Gottesdiensten freigegeben.
72 Synodale stimmten dafür, 21 dagegen und 2 enthielten sich. Eine gesonderte Arbeitsgemeinschaft soll im Auftrag der Synode bis Herbst dieses Jahres eine Handreichung für die liturgische Gestaltung solcher „Gottesdienste“ erstellen.
Bischof für Homo-Segnung
Damit hat der bayerische Landesbischof und Vorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Heinrich Bedford-Strohm (München), gemeinsam mit Befürwortern historisch-kritischer Bibelauslegung einen weiteren Durchbruch zum Niedergang der Evangelischen Kirche erzielt. Für Bedford-Strohm gilt die Heilige Schrift längst nicht mehr als unfehlbares Wort Gottes und unerschütterliches Fundament christlichen Glaubens. Seiner Ansicht nach gebe es unterschiedliche Auslegungen zu den biblischen Texten, „mit denen wir leben müssen“.
Arbeitskreis Bekennender Christen (ABC): „Schwarzer Tag“
Der Vorsitzende des ABC in Bayern, Dekan Till Roth (Lohr am Main), teilte in einer schriftlichen Stellungnahme zur beschlossenen Homo-Segnung mit, dass es für ihn „in mehrfacher Hinsicht ein schwarzer Tag“ sei. Roth weiter: „Zuallererst bedaure ich diese Entscheidung um der Mitchristen willen, die homosexuell empfinden und nun von der evangelischen Kirche nicht bestärkt werden, nach Gottes Gebot und Verheißung zu leben.“ Die getroffene Entscheidung für die Homo-Segnung gehe „an die Substanz des Evangeliums.“ Ein Antrag des Synodalen und ABC-Sprechers Hans-Joachim Vieweger (München), bei der bisherigen Regelung zu bleiben, war vor der Synodenentscheidung mit 70 Gegenstimmen abgelehnt worden.
Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen: „Kirche betreibt Gotteslästerung“
Nach Ansicht der Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen (AG WELT, Lage) verabschiede sich mit solcher Entscheidung Kirche von der Heiligen Schrift als dem geistgewirkten Wort Gottes und setze sich „als Verwalter und Fürsprecher für falsche Toleranz und teuflische Beliebigkeit über Gott. Statt Homosexuellen in ihrer Verirrung seelsorgerliche Hilfe anzubieten, betreibt Kirche massiv Gotteslästerung“, so der Pressesprecher der Arbeitsgemeinschaft.
Mit Bayern werden nunmehr in 18 von 20 Gliedkirchen der EKD gleichgeschlechtliche Paare öffentlich gesegnet, oder wie in Baden, Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Hessen-Nassau, im Rheinland sowie in der reformierten Kirche, sogar wie Mann und Frau getraut.