von Thomas Schneider
Die Ausrichtung des Weltgebetstages der Frauen ist auch 2018 eine herbe Enttäuschung. Nicht etwa, weil Frauen nicht zum Gebet zusammen kommen sollten. Im Gegenteil! Wenn eine Frau erkennt, wie wichtig Gebet für Ehe, Familie und Gemeinde ist, kann die Freude darüber nicht groß genug sein.
Wozu aber braucht das weltweite Gebet der Frauen ein deutsches Komitee, das nicht einmal weiß, was in der Bibel steht? So heißt es im Lied Nummer 6 der bereitgestellten Arbeitshilfen:
Sing dir meine Lieder, Gott, du Schöpferin unsrer Welt
Trage deine Liebe, Gott, du Schöpferin unsrer Welt,
will mein Herz verlieren, Gott, du Schöpferin unsrer Welt,
streichel deine Hände, Gott du Schöpferin unsrer Welt.
Der Kehrvers lautet:
Komm, du Sonne unseres Lebens,
Tag und Nacht hast du uns geschenkt.
Komm, du Sonne unseres Lebens,
komm, komm, komm, die Liebe bleibt in uns.
Von einer „Schöpferin“ steht nirgendwo etwas in der Bibel
Von einer „Schöpferin“ aber steht nirgendwo etwas in der Bibel. So könnte dieses Lied durchaus ein Esoteriker oder auch ein Schamane geschrieben haben. – Geht es nur um eine kulturelle „Idee“, wie die Organisatoren schreiben, um ein Gebet „über 24 Stunden lang um den Erdball“ wandern zu lassen und „Frauen in mehr als 100 Ländern der Welt miteinander“ zu verbinden?
Bereits im Vorfeld hatte es Ärger um die deutsche Bildauswahl für diesen „Weltgebetstag“ gegeben. Das Weltgebetstags-Komitee in Deutschland hatte nicht das vorgeschlagene Bild der in diesem Jahr verantwortlichen Frauen aus dem südamerikanischen Surinam übernommen, sondern selbst ein Bild in Auftrag gegeben. Es zeigt eine Frau mit einer Trommel im Vordergrund und trägt den Titel „Gran tangi gi Mama Aisa“ (In Dankbarkeit gegenüber Mutter Erde). Hinter „Mama Aisa“ aber steht ein Erdgeist des heidnischen Winti-Kultes. Die Grundlage von Winti basiert auf drei Prinzipien: 1. der Glaube an den höchsten Schöpfer namens Anana Kedyaman Kedyanpon, 2. der Glaube an ein Pantheon von Geistern namens Winti und 3. die Verehrung der Ahnen.
Gottes Wort nicht aushebeln und verstümmeln
Auch wenn sich seit 1887, eingeführt aus den USA, Frauen weltweit zum Gebet versammeln, gibt das keinem Menschen (auch keiner Frau) das Recht, Gottes Wort nach eigenem Gutdünken umzuschreiben oder gar heidnische Kulte mit dem Glauben an Gott, den Vater Jesu Christi, zu vermischen.
Es ist ohnehin in Frage zu stellen, ob nicht die sogenannte „ökumenische Frauenbewegung“ einer Verbreitung des Evangeliums von Jesus Christus eher schadet als nützt. Es ist auch fraglich, wozu Frauen am 2. März unter dem Motto „Gottes Schöpfung ist sehr gut!“ zusammenkommen müssen, wo doch der Schöpfer selbst weiß, dass ER alles sehr gut gemacht hat. Um dem himmlischen Vater dafür Lob und Dank entgegenzubringen, braucht es bibeltreue Frauen und Männer in christlichen Gemeinden und keine weltweiten Events, die Gottes Wort nach menschlichem Ermessen verstümmeln oder missbrauchen.
Matthias Katze meint
Ein Zeugnis der Gottlosigkeit. Man behauptet zwar von Gott zu sprechen, heraus kommt aber nur eine fragwürdige und abzulehnende Gottesprojektion, die nichts mit dem schöpferischen, erbarmenden und rettenden Gott, der seinen Sohn sandte, in Einklang zu bringen ist. Hier wird eindeutig eine Irrlehre verbreitet.
Schneider meint
Nachdem im Artikel der ganze Un-Sinn beschrieben wird halte ich den letzten Satz für den Wichtigsten. Ich sehe in unseren Gemeinden viel gedankenloses, unkritisches Mitmachen bei Veranstaltungen. Auch gestandene Christen machen sich weithin nicht die Mühe, Dinge von den biblischen Grundlagen her zu hinterfragen. Events geben das Gefühl, dass wir Christen mitten im Leben stehen und nicht weltfremd sind. Events bedienen unser Wohlfühlstreben. Ich denke wir brauchen in unseren Versammlungen wieder Lehrer, die biblische Zusammenhänge mit aktuellem Bezug verständlich erklären. Predigten, die nur von Friede, Freude, Eierkuchen reden haben auf Dauer keine Nachhaltigkeit. Wir brauchen Predigten, aus denen ganz bibelgemäß Glauben erwächst und den Mut, Dinge die unbiblisch sind, beim Namen zu nennen.