von Thomas Schneider
In unserer deutschen Gesellschaft gerät das Muttersein immer mehr unter Druck und wird dadurch immer komplizierter. Nicht nur, weil schon das öffentliche Stillen eines Kindes an der Brust der Mutter bei manchen Zeitgenossen Ärgernis erregt oder sich eine Mutter für die Ungeduld ihres gerade mal zweijährigen Kindes beim Einkauf im Supermarkt in einem fort entschuldigen muss. Mutterschaft passt scheinbar nicht in unsere Leistungsgesellschaft.
Kinder sind eine Gabe Gottes
Mütter sollen möglichst unmittelbar nach der Geburt ihre Kleinen in Erziehungseinrichtungen abgeben und dem Arbeitsmarkt vollzeitlich zur Verfügung stehen. Obendrein will der Staat seinen Einfluss bei der Erziehung der heranwachsenden Generation verstärken. Ja, das hatten wir alles schon mal: unter den Nationalsozialisten, unter den Kommunisten und heute unter den Genderisten! Kinder aber sind eine Gabe Gottes, steht im Psalm 127. Sie sind den Eltern und zuvorderst der Mutter (und nicht dem Staat!) solange anvertraut, bis sie als Erwachsene das Elternhaus verlassen.
Ungenügende Anerkennung
So wie Gott den Menschen liebt, so soll auch eine Mutter ihre Kinder lieben. Und ja – bereits vor deren Geburt! Das Muttersein ist eine sehr wichtige Rolle, die vielen Frauen zugeschrieben ist. Doch die Rolle der Mutter mit den täglich von früh bis spät zu erbringenden Leistungen wird von Politik, Wirtschaft und Kirche völlig ungenügend anerkannt. Kindergarten, Schule, Ausbildung, Studium. Eine Mutter läuft vom ersten Lebenstag ihrer Kinder an einen sozialen Marathon! Und wenn die Kinder das elterliche Haus verlassen haben und auf eigenen Füßen stehen, sind treue und fürsorgende Mütter und Väter auch weiter für sie da. „Eine Mutter bin ich lebenslang“, sagte einmal eine hochbetagte Frau zu mir, die sechs Kinder geboren hatte.
Du sollst deine Mutter ehren
Gott hat sich etwas dabei gedacht, als er bei seinen Zehn Geboten niederschrieb: „Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.“ In den Sprüchen Salomos steht: „Die Kinder einer tugendhaften Mutter stehen auf und preisen sie glücklich.“ Schon die Mütter der Könige von Israel standen hoch im Kurs. Was sind Mütter wert? Sie sind es wert, hoch geschätzt und geachtet zu werden. Nicht nur von ihren Kindern zum Muttertag, der längst dem Kommerz zum Opfer gefallen ist, sondern auch und erst recht von den hohen gesellschaftlichen Verantwortungsträgern. Eine Gesellschaft, die bereits die Tötung von Kindern im Mutterleib toleriert, Mutterschaft nicht belohnt sondern durch mangelnde Unterstützung bestraft und die Erziehung der Kinder ideologisiert, muss sich nicht wundern, wenn sie irgendwann zugrunde geht.
Franziska Scheuerlein meint
Vielen Dank an Herrn Schneider für den Beitrag zum Muttertag!
Ich selbst durfte zusammen mit drei Geschwistern in einer Familie aufwachsen, deren Mittelpunkt immer unsere Mutter war. Sie war Trösterin, Vermittlerin, gute Köchin, Nachhilfelehrerin, Freundin und Modeberaterin, sie hat uns sportlich und musikalisch gefördert, aber auch die Hausarbeit nicht erspart. Sie hat mit uns gebetet, gesungen und gebastelt und noch vieles mehr. Das alles tat sie wie selbstverständlich, obwohl sie schwer krank war und uns dann auch viel zu bald verlassen musste. Trotz ihrer schweren Krankheit fühlte sie sich durch ihre Kinder reich beschenkt.
Ich danke Gott für die schöne Zeit mit meiner Mutter!
Thomas Schneider meint
Liebe Frau Scheuerlein, über Ihr dankbares Zeugnis freuen wir uns sehr. Ihnen alles Gute und Gottes reichen Segen!
Annelie Bohn meint
Lieber Herr Schneider ! Vielen Dank für Ihren Beitrag. Die Mutter zu ehren bedeutet auch, wie gehe ich mit ihr um im Gespräch. Es wird immer gesagt, Kinder kann man nicht erziehen, sie machen den Eltern ja doch alles nach. Das bedeutet, wie ich mit meinem Ehepartner rede und umgehe, so reden auch die Kinder mit den Eltern. Wenn Eltern liebevoll und mit viel Achtung miteinander umgehen, wird sich das auch auf die Kinder auswirken. Ich durfte in einem Elternhaus aufwachsen, in dem meine Eltern , auch wenn sie einmal unterschiedlicher Meinung waren, nie ausfällig wurden und das hat sich auf mich wie auch auf unsere Kinder übertragen. So benötigen wir keinen besonderen Muttertag, meine Kinder ehren, achten und lieben mich als Mutter das ganze Jahr, auch wenn wir mal unterschiedlicher Ansichten sind. Meine Töchter sind 45 und 43 Jahre alt und auch meine großen Enkel 20 u.18 Jahre alt gehen immer liebevoll mit uns als Großeltern um. Herzlichst A. B.
Thomas Schneider meint
Liebe Frau Bohn, vielen Dank für Ihren Kommentar. Sie feiern sicher Ihren Geburtstag und auch den Ihres Ehemannes. Deshalb ist es sicher nicht verwerflich, den Müttern an einem Tag im Jahr besondere Aufmersamkeit zu schenken. Besonders in einem Staat, wo das Mutter-Sein immer mehr an den Rand gedrängt wird. Darüber, dass Ihre Kinder Sie als Mutter „das ganze Jahr“ über ehren, achten und lieben, dafür können Sie Gott nicht genug danken.