AG Welt e.V.

Missverständliche Orientierunghilfe

Orientierungshilfe „Willkommen in unseren Kirchen“ Foto: kirche-oldenburg.de

von Thomas Schneider

(AG WELT) Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg und das Bischöflich Münsterische Offizialat für die Katholische Kirche im Oldenburger Land haben gemeinsam eine „Orientierungshilfe“ herausgegeben, die Moslems den christlichen Glauben erklären soll.

Die 40seitige Broschüre „Willkommen in unseren Kirchen“ sei, so die Herausgeber, „ein wertvoller Baustein für ein gutes Miteinander von Christen und Muslimen im Oldenburger Land.“ Zwei Jahre habe man für die Vorbereitungen gebraucht.

Kein Missionierungsauftrag

Über Altar, Taufbecken, Musik, Beichtstuhl…, bis hin zu Sakramenten und kirchlichen Festen soll der Moslem erfahren, „was Kirchengebäude und christlicher Glaube bedeuten“, steht im gemeinsamen Grußwort des katholischen Weihbischofs Wilfried Theising und des evangelischen Bischofs Jan Janssen.

Bei der Vorstellung des Heftes habe die Ökumene-Beauftragte des katholischen Offizialatsbezirks Vechta, Gabriele Lachner, darauf hingewiesen, dass aber das Heft „keinen Missionierungsauftrag“ habe.

Zur Beschreibung eines Kirchengebäudes mit Kirchturm und Glocken wird dem Moslem erklärt:

„Dort, wo es möglich ist, wird vom Minarett einer Moschee aus öffentlich zum Gebet aufgerufen.“

Damit wird dem Moslem suggeriert, er möge seine Anstrengungen verstärken, damit sein Gebetsruf bald überall ausgerufen werden kann.

Beide Bischöfe scheinen nicht zu wissen, dass der Ruf des Muezzin keine Einladung der moslemischen „Glaubensbrüder“ zu rituellen Handlungen bedeutet, sondern sich alle nach koranischer Lehre „Ungläubigen“ (Juden, Christen, Atheisten,…) der islamischen Gottheit „Allah“ zu unterwerfen haben. Wo immer auch der Gebetsruf (Adhan) „Allah ist der Allergrößte! … Es gibt keinen Gott außer Allah!“ erschallt, herrscht die islamische Gottheit „Allah“.

Somit grenzt es an geistlicher Blindheit, wenn Bischöfe christlicher Kirchen eine Orientierungshilfe für Moslems herausgeben, die einerseits „keinen Missionierungsauftrag“ für den Herrn der Kirche habe, andererseits aber den Adhan mit gezielt missionarischer Ausrichtung proklamiert.

Es mangelt an Klarstellung

Zu den „Gebetshaltungen“ heißt es in der Broschüre:

„Auch in der Moschee wird in Haltungen und Gesten die Beziehung zwischen Gott und Mensch deutlich, am deutlichsten in Verbeugung (Rukūʿ) und Niederwerfung (Sugud) sowie im Friedensgruß.“

Damit wird unterlassen klarzustellen, dass der Gott, der sich durch Jesus Christus und Sein Wort in der Bibel offenbart, nichts mit der islamischen Gottheit „Allah“ zu tun hat.

In punkto Taufe wird in dieser „Aufklärungsbroschüre“ sogar ein Vergleich zu islamischen Riten angestellt. Dort heißt es: „Taufbecken und Weihwasserbecken erinnern Muslimas und Muslima an die rituellen Waschungen vor dem Gebet.“

Diese „Orientierungshilfe“ für Moslems, die an manchen Stellen durchaus bibeltreue Ansätze enthält, verweigert eine unmissverständliche Trennung zwischen dem Glauben an Jesus Christus und der islamischen Weltanschauung.

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