AG Welt e.V.

Kotsch verlässt die evangelikale Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen

Quelle: idea.de

Breitenbrunn/Horn-Bad Meinberg (idea) – Der Theologe und Buchautor Michael Kotsch (Horn-Bad Meinberg) hat den Vorsitz der evangelikalen Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen (AG WELT) niedergelegt und ist aus dem Werk ausgetreten. Der Verein mit Sitz in Lage (Ostwestfalen) und in Breitenbrunn (Erzgebirge) informiert über Religionen, Sekten, Kulte und Weltanschauungen sowie deren Entwicklung. Ferner sollen durch Veröffentlichungen und Vorträge aus biblischer Sicht Antworten auf grundsätzliche Lebensfragen gegeben werden. Grund für den Austritt sind laut einer Pressemitteilung von Kotsch vermehrte Spannungen über die aktuelle Einordnung des Islams. Die endgültige Entscheidung habe er nach einer von den anderen fünf Vorstandsmitgliedern verabschiedeten „Grundsatzerklärung zum Islam“ getroffen.

AG WELT: Wer den Islam positiv bewertet, übt Verrat an verfolgten Christen

Dort heißt es unter anderem, dass jeder, der nach Gemeinsamkeiten zwischen dem „Allah“ im Koran und dem Gott der Bibel suche, gegen den dreieinigen Gott sündige. Laut der Stellungnahme hat ferner jeder Moslem dem Ruf Allahs zu folgen, die gesamte Welt zu erobern. Widersetze er sich, sei er ein Ungläubiger. Der Koran gebe ferner den Auftrag zum Töten von Menschen. Der Islam sei, so der Vorstand der AG WELT, eine „widergöttliche Lehre“, denn nur Satan wolle Leben vernichten und Lügen verbreiten. Wer als Christ den Islam aus religionswissenschaftlicher Sicht bewerte, verlasse das biblische Fundament. Selbst jeder liberale Moslem berufe sich auf den Propheten Mohammed und sein mörderisches Werk. Eine historisch-kritische Lesart des Korans lehnt der Vorstand in der Erklärung ebenso ab wie eine solche Auslegung der Bibel. Wer den Islam positiv bewerte oder gar fördere, übe Verrat an den weltweit verfolgten Christen in islamischen Ländern, so der Vorstand.

Kotsch: Christen sollten auf Polemik und Pauschalisierung verzichten

Wie Kotsch in seiner Presseerklärung schreibt, erkennt er ebenfalls „deutliche gewaltverherrlichende Tendenzen im Koran und der Geschichte des Islams“. Die islamische Theologie sei aber heute vielfältig und unterschiedlich. Er lehne es ab, jeden Muslim als potentiellen Mörder und Lügner zu betrachten. Ebenfalls halte er es nicht für sinnvoll, einem Muslim seinen Glauben abzusprechen, wenn er keinen Heiligen Krieg führen wolle. Die Ursachen für den gewalttätigen Islamismus lägen nicht nur in den intoleranten Aussagen des Korans, sondern auch in gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Entwicklungen. Kotsch betont, dass klar zwischen dem Gott der Bibel und dem Allah des Korans unterschieden werden müsse. Er halte es aber nicht für eine Sünde, beide Gottesbilder miteinander zu vergleichen und dabei gewisse Ähnlichkeiten festzustellen. Christen sollten laut Kotsch „auf jede Art von Polemik und Pauschalisierung verzichten, auch wenn oder gerade weil das der Stil islamischer Extremisten ist“.

Pressesprecher der AG WELT: Vorstand hat Kotsch den Rücktritt nahegelegt

Wie der Referent und Pressesprecher des Werkes, Thomas Schneider (Breitenbrunn), der Evangelischen Nachrichtenagentur idea mitteilte, wird die AG WELT vorübergehend von ihrem Gründer, Ernst-Martin Borst (Schacht-Audorf), kommissarisch geleitet. Der Vorstand habe Kotsch den Rücktritt nahegelegt. Kotschs konträre Sichtweise zum Islam habe einer „weiteren gedeihlichen Zusammenarbeit“ entgegengestanden. In einem Schreiben habe Borst Kotsch für seinen bisherigen Dienst gedankt. Borst sei es wichtig, „auch weiterhin ein gutes brüderliches Verhältnis zu pflegen“. Die AG WELT bekennt sich nach eigenen Angaben zur Irrtumslosigkeit der Heiligen Schrift und arbeitet auf der Grundlage der Glaubensbasis der Evangelischen Allianz. Die Geschäftsleitung hat Walter Bähr (Lage). Das spendenfinanzierte Werk wurde 1975 von Borst als Arbeitsgemeinschaft für Religiöse Fragen (ARF) gegründet. Die Umbenennung erfolgte 2009. Es ist Herausgeber der vier Mal im Jahr erscheinenden Broschüre „Brennpunkt Weltanschauung“ mit einer Auflage von 10.000 Exemplaren.


Hier finden Sie die vollständige Grundsatzerklärung der Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen e.V. zum Islam: ag-welt-grundsatzerklaerung-zum-islam

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