von Michael Kotsch
Wieder einmal ist es soweit, die feierlichste und religiöseste Jahreszeit ist auf ihrem Höhepunkt angekommen. Fast alle Menschen weltweit, ganz gleich ob sie fromme Christen sind oder nichts mit dem Glauben anzufangen wissen, feiern mit und freuen sich an Weihnachtsmärkten, Lichterschmuck, Geschenken und sentimentalen Klängen. In den vergangenen Jahren haben selbst viele Menschen, die aus ideologischen oder ganz praktischen Gründen etwas weihnachtsmüde geworden waren, neu Freude an diesem Fest gewonnen. Ohne Weihnachten und all seinen Schmuck sähe der Dezember hierzulande tatsächlich auch ein bisschen öde und düster aus.
Umdeuten und abschaffen
Immer wieder wurde in den letzten hundertfünfzig Jahren versucht das beliebteste Fest der Christen umzudeuten oder abzuschaffen. In der Mitte des 19.Jahrhundert bemühte man sich, das Christfest, wie Weihnachten kurz zuvor noch weitgehend hieß, zu romantisieren und mit den Festen der alten Germanen in Verbindung zu bringen. In dieser Zeit erfand man kurzerhand den heute so populären Weihnachtsmann, der zunehmend an die Stelle des Christkindes trat. Im Nationalsozialismus sollte Weihnachten zu einem nationalistischen Fest deutscher Stärke und Überlegenheit um stilisiert werden. Im Sozialismus und Kommunismus bemühte man sich zuerst, Weihnachten als christliches Fest ganz abzuschaffen und als das nicht gelang deutete man es einfach als neutrales „Jahres-End-Fest“. Weihnachtliche Engel, die einst den Hirten auf den Feldern von Betlehem die Geburt Jesu angekündigt hatten, wurden jetzt als „Jahres-End-Flügelpuppen“ ideologisch umbenannt.
Weihnachten mit neuen Inhalten füllen?
Auch heute bemühen sich säkulare Politiker und Journalisten Weihnachten mit neuen Inhalten zu füllen. Da sie das Fest nicht ganz abschaffen können, interpretieren sie es mehr und mehr als „Winterfest“, „Lichterfest“ oder als einen Anlass, zu dem man feierlich mit guten Freunden zusammensitzt. Manchmal ganz offen manchmal unter dem Vorwand, Menschen fremder Religionen nicht zu diskriminieren, wird in öffentlichen Weihnachtsfeiern, in Schulen und Kindergärten Jesus weitgehend verschwiegen oder grob verkitscht. Die großen Medien senden fast keine Weihnachtsmusik mehr und lassen die Geschichte der Ankunft Gottes auf Erden weitgehend fallen.
Über Gott und die Bibel reden
Ein Weihnachten, ein Christfest ohne Jesus Christus aber kann es nicht geben. Christen sollten aufpassen, dass dieses beliebteste christliche Fest ihnen nicht von säkularen Gesellschaftsumdeutern weggenommen wird. Gerade in dieser Zeit ist es noch leicht und allgemein akzeptiert, direkt über Gott und die Bibel zu sprechen. In Konzerten und Feiern, Musicals, Ständen auf dem Weihnachtsmarkt, Geschenken an Kollegen oder Einladungen an einsame Menschen kann ganz offen auf die Geburt Jesu Christi hingewiesen werden.
Gott ist Mensch geworden
Gott hat uns Menschen nicht mit unserem Versagen und unserer Schuld allein gelassen. Er hat sich auch nicht einfach in den letzten Winkel des Himmels zurückgezogen. Gott ist Mensch geworden, um seinen Geschöpfen nahe zu sein. Er will deutlich machen, wie das Leben eigentlich laufen sollte, um schlussendlich einen Weg aus allem Versagen und Leiden zu schaffen. Durch den Tod Jesu Christi können Menschen Vergebung ihrer Schuld bekommen und ein neues, verändertes Leben schon hier auf der Erde beginnen. Jesus gibt die Kraft zur Erneuerung des Denkens, Wertens und Handels. Und der Anfang dieser irdischen Geschichte Gottes liegt in seiner Geburt als Kind in Bethlehem. Daran erinnert Weihnachten bis heute.
Ich wünsche ein frohes und gesegnetes Christfest!!
„Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Jungfrau und unter das Gesetz getan, damit er die, welche unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir seine Kinder werden können.“ (Galater 4,4f.)