(AG WELT) Unter dem Motto „Erfurt treibt´s bunt“ lädt der Verein „Christopher Street Day Erfurt“ am 28. August zu einem Abendgottesdienst in die Erfurter Kaufmannskirche ein. Wie der Veranstalter mitteilt, wird Pfarrerin Susanne Sydow zwei „Kurzgeschichten mit Interpretationsansatz“ lesen.
Der Kirchenkreis Erfurt gibt auf seiner Internetseite bekannt, dass Sydow die Gottesdienst-besucher mit Worten aus dem 13. Kapitel im Lukasevangelium zum „aufrechten Gang“ aufrufen will. Niemand solle „aufgrund seiner homosexuellen Lebensweise niedergedrückt leben müssen.“ Die evangelische Kirche bekenne sich „zu Akzeptanz und Gleichberechtigung von Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung.“
In dem für den Gottesdienst ausgewählten Bibeltext heißt es:
Und Jesus lehrte in einer Synagoge am Sabbat. Und siehe, eine Frau war da, die hatte seit achtzehn Jahren einen Geist, der sie krank machte; und sie war verkrümmt und konnte sich nicht mehr aufrichten. Als aber Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sprach zu ihr: Frau, sei frei von deiner Krankheit! Und legte die Hände auf sie; und sogleich richtete sie sich auf und pries Gott.
Bibelstelle in Schieflage
Bereits der Ansatz zur Auslegung dieser Bibelstelle durch Pfarrerin Sydow befindet sich in Schieflage. Denn entscheidend an der Frau im ausgewählten Text ist die große Not, in der sie lebt. Achtzehn Jahre lang (zur damaligen Zeit fast das halbe Leben) leidet sie unter einem Geist, der ihren Rücken nach unten drückt; eine Haltung, in der der Widersacher Gottes den Menschen haben will, damit er nicht mehr zum Himmel aufsehen kann.
Und weil der Blick dieser gekrümmten Frau nach oben versperrt ist, ruft Jesus sie zu sich, um der Kranken die Hände aufzulegen. Jesus beendet durch seine Worte „Frau, sei frei von deiner Krankheit!“ die Herrschaft des Krankheitsdämons im Leben dieser Frau und befreit sie durch das Auflegen seiner Hände aus der teuflischen Gefangenschaft. Sie wird Zeugin der Macht des Herrn Jesus und stimmt ein in den Lobpreis Gottes.
Heilung und Freiheit aus der Gebundenheit
Immer wieder bezeugen Menschen, dass ihr Leben von unterschiedlicher Krankheit und Sünde geprägt ist, aber dass Jesus Christus sie davon freimachen kann und will. Dies gilt auch für Menschen, die von ihrer homosexuellen Lebensweise niedergedrückt werden und denen der Blick für die einzigartige Schöpfungsordnung Gottes versperrt ist. Begegnen sie dann Gott in seinem Wort durch das Wirken des Heiligen Geistes, werden sie, wenn sie (wie die gekrümmte Frau) Jesus vertrauen, aus ihrer Gebundenheit herausgeführt. Sie loben und preisen Gott.
Gott diskriminiert Menschen nicht, die eine seinem Schöpfungswillen widersprechende sexuelle Orientierung haben, sondern bietet ihnen – weil er sie liebt – Heilung und Freiheit aus der Gebundenheit durch Jesus Christus an.