von Thomas Schneider
Haben Sie auch Post von Mona Luisa bekommen? Sie fragt mich in einer Mail, wie es denn um meine „Begegnung“ und um meine „Liebe“ stehen würde.
Ich würde mich das doch schon seit langem fragen, wann denn endlich das Glück an meine Tür klopfen wird und ich die Chance haben werde, es zu treffen.
…von den himmlischen Mächten des Jenseits
Woher weiß Mona Luisa, dass ich das Glück meines Lebens suche? Sie schreibt:
„Ich kann Ihnen sagen, dass Ihre Wünsche von den himmlischen Mächten des Jenseits erhört wurden und dass ich beauftragt wurde, Ihnen nicht nur diese Nachricht zu überbringen, sondern auch Sie zu leiten.“
Was für eine tolle Frau, würde der eine oder die andere jetzt sagen. Sie kann mir nicht nur die Zukunft vorhersagen, sondern weiß auch noch dazu, wer meine Wünsche kennt und dass sie auch schon erhört worden sind. Nun brauche ich mich von dieser Frau, die ja – wie sie selbst schreibt – von höheren Mächten „beauftragt“ wurde, nur noch führen und leiten lassen.
Gabe des Mediums
Mona Luisa ist ja auch nicht irgendwer! Schon frühzeitig habe sie in ihrem Leben „die Gabe des Mediums“ bekommen, die sie dafür einsetzt „um denjenigen zu helfen, die es am meisten brauchen.“ Auf ihrer eigenen Homepage steht über sie:
„Seit ihrer frühesten Jugend ist sie auch in der Lage, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einer Person, die sie zum ersten Mal sieht, klar anzugeben. Im Lauf ihres Lebens konnte sie so tausenden von verzweifelten Menschen helfen, ihre Probleme zu lösen, denen bis dahin nichts und niemand helfen hatte können. Sie kann auch ohne sich zu irren die bestimmenden Ereignisse eines Lebens erkennen und die wahre gute Lösung bringen.“
Der kleine Klick zum großen Glück?
Und es sei auch „kein Zufall“, dass ich gerade heute diese Mail lese. Nun sei es nur noch ein kleiner Schritt: „Um den Beweis zu haben, genügt es, einfach auf diesen Link zu klicken. Über diesen Link können Sie direkt und kostenlos Kontakt zu mir aufnehmen.“
Wenn das kein Angebot ist? Was soll mir denn schon passieren? So fragen sich viele Menschen und klicken dann doch auf den Link. Der kleine Klick zum großen Glück?
Die Seite öffnet sich. Urplötzlich kommen mir die Worte aus dem Märchen von Schneewitchen und den sieben Zwergen in den Sinn: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“ In einem Spiegel erscheint Mona Luisa, eine Dame mit weißen Haaren und freundlichem Blick. Sie also ist die „Grand Dame des Hellsehens“. So steht es jedenfalls unter ihrem Selfie.
Das Verlangen nach Verborgenem
Die Neugierde wächst, der Reiz, das innere Verlangen, mehr und vor allem Neues und Verborgenes zu erfahren.
Vera S., die bereits die „Dienste“ dieser Frau in Anspruch genommen hat, schreibt, dass sie ihr aus einer großen finanziellen Notlage herausgeholfen hätte. Ihr Ehemann habe wieder eine Anstellung bekommen und obendrein noch im Lotto gewonnen.
Menschen glauben fast alles. Für versprochene Gesundheit, Glück und Wohlstand würden sie sogar mit dem Teufel einen Pakt schließen. Und nichts anderes verbirgt sich hinter den „himmlischen Mächten des Jenseits“, die sich Mona Luisa & Co zu nutze machen.
Für Mona Luisa besteht Hoffnung
So ist das „Medium“ Mona Luisa weiter „auf der Suche nach 100 Menschen, die ein Problem mit Geld oder Liebe haben und die 90 Euro erhalten wollen…“ Sie will ein Buch über Veränderungen herausbringen, die plötzlich im Leben von Menschen aufgetreten sind, gleich nachdem sie von ihr eine sofortige Hilfe erhalten haben. – So ein Buch findet ganz sicher – wie Bücher aus dem Esoterik-Bereich überhaupt – ausreichend Leser, damit Mona Luisa gut leben, sich ab und zu neue Tarotkarten kaufen und ihren „Zeugen“ 90 Euro Werbeprämie zahlen kann.
Wie viele Menschen werden dieser „Astro-Hellseherin“ und „Expertin für telepathische Recherchen und Analysen“ auf den Leim gehen? Der Teufel freut sich allemal!
Doch immer wieder werden Menschen in dieser gefallenen Welt von Gott durch sein rettendes Wort angesprochen. Auch für Mona Luisa besteht immer noch Hoffnung, dass sie Jesus Christus kennenlernt und ihm ihr Leben mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft anvertraut. Dafür lohnt es sich, zu beten.