Quelle: idea.de
Annaberg-Buchholz (idea) – An einem „Schweigemarsch für das Leben“ im sächsischen Annaberg-Buchholz haben sich am 1. Juni rund 650 Christen beteiligt. Sie demonstrierten für das Lebensrecht ungeborener Kinder, Alter und Kranker. Am Rande der Veranstaltung kam es zu Protesten. Die Polizei verhinderte jedoch Übergriffe der Störer. Zu Gegendemonstrationen hatte unter anderem das Bündnis „Schweigemarsch Stoppen“ aufgerufen. „Mein Körper gehört weder Kirche noch Deutschland – Weg mit §218 – Für das Recht auf Schwangerschaftsabbruch“, hieß es auf Handzetteln. Außerdem hatten Vertreter der Linken, von Bündnis90/Die Grünen und der SPD gegen den Schweigemarsch mobil gemacht. Die Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen Sachsen, Eva Brackelmann (Leipzig), erklärte, als Feministin und Christin betrachte sie diesem Marsch als „blanken Hohn“. Man versuche, die Zeit zurückzudrehen: „Das lassen wir nicht zu. Die SPD Sachsen steht für das Recht von Frauen auf Schwangerschaftsabbruch.“
CDL: Unsere Gesellschaft braucht Anwälte für das Leben
Die Bundesvorsitzende der „Christdemokraten für das Leben“ (CDL), Mechthild Löhr (Glashütten/Taunus), erklärte bei der Abschlusskundgebung, angesichts von über 100.000 erfassten Abtreibungen pro Jahr und über 100.000 erkannten Suizidversuchen in Deutschland zeige sich immer deutlicher, „dass unsere Gesellschaft dringend mehr Anwälte für das Leben braucht“. Es dränge sich der Eindruck auf, dass eine neue Kultur des Todes und der Gleichgültigkeit immer weiter um sich greift. Laut Statistischem Bundesamt seien seit 1973 in ganz Deutschland knapp 5,6 Millionen Kinder abgetrieben worden. Es mache sie betroffen, dass viele Menschen trotz aller Aufklärung beispielsweise nicht wüssten, wie perfekt sämtliche Organe eines ungeborenen Kindes bereits am Ende der zehnten Lebenswoche funktionieren, so Löhr. Sie erlägen der Propaganda, dass bei einer Abtreibung lediglich „Schwangerschaftsgewebe“ beseitigt werde. Löhr: „Hier setzt unsere Hauptaufgabe ein – aufklären darüber, wie die Wirklichkeit ist.“
Gegen eine „Lizenz zum Töten“ am Beginn und Ende des Lebens
Der Mitinitiator des Schweigemarsches und CDL-Vorsitzende im Erzgebirge, Thomas Schneider (Breitenbrunn), sagte, Schwangere brauchten keine Beratungsstellen, wo ihnen ein Schein zur Abtreibung ausgestellt wird: „Werdende Mütter brauchen Zuspruch und Ermutigung, das heranwachsende Kind auszutragen. Sie brauchen Fürsorge und fachkundige und ärztliche Beratung.“ Auch am Ende des Lebens dürfe es keine „Lizenz zum Töten“ geben: „Wer mitleidet, hilft zum Leben und nicht zum Tod.“ Christen hätten auch die Aufgabe, Flagge zu zeigen für die Schwächsten in der Gesellschaft. Schneider: „Lasst uns nicht Totengräber, sondern Lebensretter sein!“