Von Thomas Raab
Das Gebäude unserer Freien Missionsgemeinde Neckarweihingen grenzt mit einer Außenseite und mit ein paar Meter Abstand an den alten Friedhof unseres Ortes. Im Gemeindeleitungskreis kamen wir darauf, diese Hauswand doch für unseren Herrn Jesus zu nutzen.
Das Plakat muss weg
Das Wort aus Johannes 6,47 „Jesus Christus spricht: Wer an mich glaubt, der hat das ewige Leben“ schien uns als guter Begleiter für Menschen, die in ihrer Trauer auf dem Friedhof vielleicht doch auch Trost suchen und in Jesus Christus finden dürfen. Das Plakat war kaum eine Woche aufgehängt, kam schon die erste Reaktion, leider eine negative. Der evangelische Pfarrer beschwerte sich, ob wir mit solch „plumpen Methoden“ Werbung für unsere Gemeinde machen müssten. Der Friedhof sei doch ein Ort der Trauer und wir würden die Menschen auf so eine Art überrumpeln. Er und seine Kollegin fänden das nicht gut. Kurze Zeit später kam dann auch schon der Anruf vom Friedhofsamt der Stadt. Das Plakat müsse weg. Es sei rechtlich nicht erlaubt und es hätten sich viele Bürger beschwert.
Menschen zum Trost in ihrer Trauer
Nach Rücksprache mit unserer Gemeindeleitung haben wir das Friedhofsamt – mit dem Hinweis auf die gewährte Religionsfreiheit in unserem Land – gefragt, wie viele Menschen sich beschwert hätten und ob es die Größe des Plakates oder der Inhalt sei, der störe, und auf welches Gesetz man sich berufen würde. – Wir haben nie eine Antwort erhalten. Jetzt hängt die Botschaft unseres Herrn und Heilandes schon seit zwei Jahren und wir hoffen, es wird immer noch Menschen zum Trost in Ihrer Trauer.
(Thomas Raab ist Pastor der Freien Missionsgemeinde Nackarweihingen. www.fmg-home.de)
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Erstveröffentlichung im „Brennpunkt Weltanschauung 1/2015“