Von Michael Kotsch
Da kann man wirklich nur staunend den Kopf schütteln. Pfarrerin Carla Maurer schrieb in diesem Jahr einen Oster-Beitrag für den „Reformierten Pressedienst“ aus der Schweiz. Sie eröffnet mit der durchaus ernsthaften Frage: „Was, wenn das Grab von Jesus nicht leer war?“ Dabei konstruiert sie die Zeitungs-Meldung über einen sensationellen archäologischen Fund. Wissenschaftlich eindeutig habe man das echte, historische Grab Jesu gefunden. Darin liegen die Reste der Leiche Jesu. Nun könnten Forscher absolut sicher beweisen, Jesus sei nicht leiblich auferstanden. Was nun? Welche Auswirkungen hätte ein solcher Fund für den Glauben der Christen?
Absurdität universitärer Bibelkritik
Wer die Absurdität universitärer Bibelkritik kennt, wird sich nur wenig über die Antwort der Pfarrerin wundern:
„Wenn ich eines Tages diese Schlagzeile in der Zeitung lesen würde, dann würde sich bei mir eigentlich nichts verändern. Ich würde weiter glauben, hoffen, beten. Ich würde den Artikel zur Kenntnis nehmen und dann zur Seite legen und weitermachen. Nicht der Christus-Körper steht im Zentrum der Auferstehung, sondern die Erfahrung der Jünger und Jüngerinnen (…) Sie haben weiterhin geglaubt, dass die Menschen am Rande der Gesellschaft Zentrum der göttlichen Schöpfung sind. Sie haben weiterhin geglaubt, dass Männer und Frauen gleichwertig sind. Sie haben weiterhin an Gerechtigkeit geglaubt, und an das Ausbrechen aus der Unterdrückung. (…) Es wäre so einfach, nicht mehr ans Gute im Menschen zu glauben. Doch gerade angesichts des Todes und des Elends müssen wir unbedingt trotzdem weitermachen und weiterglauben. Das können wir von den irrationalen Jünger und Jüngerinnen lernen. Einfach trotzdem weitermachen.“
Paulus sah es anders
Paulus sah das offensichtlich vollkommen anders: „Wenn aber Christus nicht auferweckt wurde, ist euer Glaube vergeblich und ihr steckt immer noch in euren Sünden. Und die, die im Vertrauen auf Christus gestorben sind, wären alle verloren. Wenn wir nur für dieses Leben auf Christus hoffen, sind wir die bedauernswertesten von allen Menschen. Nun ist Christus aber von den Toten auferweckt worden und zwar als „Erstling“ der Entschlafenen.“ (1.Kor 15, 17-20)
Maurers Konzept nur wenig überzeugend
Für mich ist Frau Maurers Konzept nur wenig überzeugend. Zum einen braucht sie Jesus Christus nicht, um sich sozial zu engagieren, das machen auch Atheisten oder Humanisten ganz ohne Gott und Jesus. Zum anderen wäre ein ganz normal gestorbener und tot gebliebener Jesus ebenso hilfreich oder eben belanglos wie ein toter Goethe oder ein toter Gandhi. Es mag ganz nett sein, sich an sie zu erinnern. Wirklich weiterhelfen aber können sie nicht. Sie können ebenso wenig gegenwärtige gesellschaftliche Probleme lösen, noch das grundlegende Menschheitsproblem, die ewige Trennung von Gott, die tief im Menschen steckende Sünde. Der wahrhaftig von den Toten auferstandene Jesus Christus aber sieht unser Leiden und hört unsere Gebete. Immer wieder greift er übernatürlich da ein, wo unsere Möglichkeiten lange zuende sind. – Vor allem aber vergibt er uns unsere Schuld Gott gegenüber, verändert unsere Persönlichkeit und erwartet uns in der himmlischen Herrlichkeit nach dem Ende unseres irdischen Lebens.
Jesus ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!
Ullrich Mannagotera meint
Es tut in der Seele weh, wenn man solche Aussagen von Pfarrerin Carla Maurer liest. Mir fällt dazu 2.Tim 4,3+4 ein:
„Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich selbst nach ihren eigenen Lüsten Lehrer beschaffen, weil sie empfindliche Ohren haben; um sich die Ohren kitzeln zu lassen; und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Legenden zuwenden.“
Was für Verführer sind hier am Werk.